Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diese Gebäude machen Lust auf mehr Architektur
Architektouren Jedes Jahr im Juni finden Besichtigungen in ausgewählten Bauwerken statt. Besucher dürfen sogar in besondere Häuser hineinspitzeln. Diese Gebäude im Augsburger Land sind dabei.
Landkreis Augsburg Jedes Jahr stellt die Bayerische Architektenkammer gelungene Beispiele vor: Gezeigt werden Neu- und Umbauten, Modernisierungen, Sanierungen, Innenräume, Renaturierungen, Parks oder Grün- und Außenanlagen. Interessierte können sich von den „Architektouren“inspirieren lassen oder direkt vor Ort mit Bauherren und Architekten ins Gespräch kommen. Folgende Projekte können am Wochenende besucht werden.
● Kindertagesstätte Kleine Farm Das Gebäude im Bobinger Ortsteil, in dem Roy Black aufgewachsen ist, sticht sofort ins Auge. Die Fassade unterscheidet sich von der üblichen Bauweise mit verputzter Fassade und Satteldach. Zum bereits vom Landkreis prämierten Gebäude, das in ökologischer Bauweise entstanden ist, gehören neben der Kindertagesstätte ein Bio-Dorfladen und ein großer Bauerngarten. Für Sandra und Jürgen Kaiser ging mit dem Neubau ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Knapp zwei Jahre dauerte die Phase von der ersten Planung bis zum bewilligten Antrag. Die Kaisers wollen eine ganzheitliche Erziehung zu einem nachhaltigen Lebensstil vorleben, die neben Umweltbewusstsein auch Handlungskompetenz vermittelt. Der Name des Kindergartens, Kleine Farm, ist angelehnt an den ehemaligen Bauernhof, der sich auf dem Gelände befand. Das Kindergartengebäude greift Aspekte des alten Hauses auf. Der Neubau von Niebler+Thormann Architekten aus Donauwörth im Ortskern kann am Samstag von 10 bis 13 Uhr und am Sonntag von 13 bis 15 Uhr besichtigt werden.
● Update für ein 80erJahreHaus Was für eine Verwandlung: Nicht mehr wiederzuerkennen ist das 80er-Jahre-Haus in der Passauer Straße 2 in Bobingen. Architekt Rainer Drasch hat ein umweltscho
flexibel nutzbares, attraktives und zugleich außergewöhnliches Gebäude geschaffen. Es wurde ganz den Wünschen der neuen Eigentümer angepasst. „Wir haben deshalb die Grundrisse des bisherigen Zweifamilienhauses an die neuen Erfordernisse angepasst und für die vierköpfige Bauherren-Familie ein großzügiges, offen gestaltetes Gebäude konzipiert, in dem auch ein Bereich für ein Homeoffice untergebracht werden konnte und das bei Bedarf auch als Mehrgenerationenhaus nutzbar ist“, beschreibt der Architekt das Projekt. Das Energiekonzept des Hauses sei grundlegend überarbeitet und mittels zeitgemäßer Bauweise und Dämmung, dem Einbau einer leistungsstarken Photovoltaikanlage mit Speicher, einer automatisierten Haussteuerung und einer Grundwasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einer zentralen Wohnraumlüftung auf einen Primär-Energieverbrauch ausgelegt worden. Die Türen sind geöffnet am Samstag von 10 bis 11.30 Uhr und tags darauf von 13 bis 15 Uhr. Bauherr Paul Kammerer bittet um eine Anmeldung per Mail an paul.h.kammerer@t-online.de.
● Votivkirche hoch über Welden Sie
ein bauliches Kleinod: Über Welden liegt am jüngst archäologisch untersuchten Burgstall die Votivkirche. Der Rokokobau geht auf den Baumeister Johann Adam Dossenberger zurück. Seit Dezember 2019 führt eine landschaftsgerechte Treppenanlage aus 167 Eichenbohlen hinauf. Konzipiert hat sie Landschaftsarchitekt Franz-Josef Eger. Die Stufen aus Massivholz wurden auf Stahlgestelle montiert. Um die Sicherheit für die Fußgänger zu gewährleisten, wurden Rillen in die Auftrittsflächen gefräst, die ein Abrutschen verhindern sollen. Zusätzlich wurden die Treppen mit einer rauen Struktur versehen. Seniorenund kindgerechte Handläufe bieten obendrein sicheren Halt. Für die Entwässerungsmulde wurden Nagelfluhbruchsteine verwendet. Dieses Material ist das gleiche Gestein, das im Theklaberg in natura vorkommt. Der Wegbelag besteht aus einem wassergebundenen SplittSand-Gemisch. Für eine schlichte Ausführung hatte man sich bei der Auswahl der insgesamt fünf Bänke entschieden. Eine geführte Besichtigung findet am Samstag von 14 bis 16 Uhr statt. Treffpunkt ist der Marktplatz. Mehr über die diesjähnendes,
rigen Architekturen und die ausgezeichneten Projekte gibt es online unter https://www.byak.de/planenund-bauen/projektsuche-architektouren.html.
Nicht nur hinter Türen von besonderer Architektur können Interessierte am Wochenende schauen. Am Sonntag findet von 10 bis 17 Uhr der Tag der offenen Gartentür in Schwaben statt. Veranstalter sind der Schwäbische Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege mit
Auch einige sehenswerte Gärten sind zu besichtigen
seinen Kreis-, Stadt- und Ortsvereinen, die schwäbischen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege an den Landratsämtern sowie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg – Abteilung Gartenbau. Im Augsburger Land gibt es vier sehenswerte Gärten.
● Obst und Gartenbauverein Her bertshofen, Schlesierstraße 12 in MeitingenHerbertshofen Lehrgarten mit Gemüse- und Obstgarten, Kräuterschnecke, Bienen-Staudenist
ecke. Von 13 bis 15 Uhr wird ein Vortrag über Rosen angeboten.
● Umweltzentrum Schmuttertal, Augsburger Straße 24, DiedorfKrep pen Der Garten liegt direkt an der Schmutter und besteht aus mehreren Bereichen: Neben dem Erlebnisgarten für Kinder mit Fuß-FühlPfad, Lehmbackofen, Weidentipi und Fledermausecke befinden sich der Römergarten und der Keltengarten des Arbeitskreises für Vorund Frühgeschichte im Heimatverein für den Landkreis Augsburg. Es gibt Führungen und Beratungen zur naturnahen Gartengestaltung und eine kleine Bewirtung.
● Marie Luise Späth, Steingrubweg 30a, Schwabmünchen Zu sehen ist ein 1200 Quadratmeter großer Landhausgarten mit alten Bäumen, Büschen, Stauden und etwa 100 Rosensträuchern, zwei Teichen, gespeist aus der Dachrinne, und Biotop.
● Dr. Joachim Herbold und Juliane BoppHerbold, Rosenstraße 20, Hil tenfingen Am Ortsrand liegt der etwa 900 Quadratmeter große Wohn- und Nutzgarten mit altem Baumbestand (Birken und Obstbäume) mit großem Gemüsegarten und Beerensträuchern.