Der Hallenfußball kehrt zurück

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause geht es wieder aufs Parkett. Bereits am 4. Dezember startet die Augsburger Landkreismeisterschaft. Wie es dann bis zum schwäbischen Finale weiter geht.

Das waren noch Zeiten, als die Hallen im Landkreis Augsburg aus allen Nähten platzten, wenn im Januar der Landkreismeister unter dem Dach gekürt wurde. Vor allem das Spiel mit der Rundumbande liebten viele Fans. Als später vom Verband diktiert auf Futsal-Regeln umgestellt wurde, rief das bei einigen Vereinen ein Murren hervor. Auch bei den Zuschauern stieß diese Art des Hallenkicks mit sprungreduziertem Ball auf kleine Handballtore nicht unbedingt auf Zustimmung. Ja und dann kam Corona. Zwei Jahre war der Hallenfußball lahmgelegt. Jetzt soll es einen Neustart geben. Doch der kommt nur schwer in die Gänge, wie Spielleiter Torsten Zimmermann berichtet.

In den vergangenen Wochen hat sich emsig darum bemüht, doch einen Wettbewerb auf die Beine zu stellen, dabei bei dem einen oder Verein nochmals nachgehakt und sanft einen Schubser gegeben. Jetzt wird es eine Augsburger Landkreismeisterschaft, es ist die 40., mit vier Hauptrunden mit jeweils sechs Mannschaften geben. In früheren Jahren waren es meist deren acht, oft noch mit vorgeschalteter Qualifikation. Los geht es bereits am Sonntag, 4. Dezember, also nur eine Woche nach dem letzten Nachholspielen im Freien.

Nachdem es kurzfristig gar nicht so einfach war, entsprechende Hallen zu bekommen, werden an diesem Sonntag sogar zwei Turniere an einem Tag in einer Halle gespielt. In Diedorf gehen um 10 Uhr und ab 15 Uhr Hauptrunden über die Bühne. Gleichzeitig wird in Dinkelscherben gespielt. Am 11. Dezember geht es in Schwabmünchen aufs Parkett.

Die beiden Finalisten der Hauptrundenturniere qualifizieren sich für die Finalrunde der Landkreismeisterschaft, die am 18. Dezember ab 10.30 Uhr in der Fischacher Staudenlandhalle im K.o.-System stattfindet. „Um 16 Uhr wird an diesem Tag in Katar das Finale der Weltmeisterschaft angepfiffen“, erklärt Torsten Zimmermann diesen ungewöhnlichen Termin.

Von der Landkreis-Endrunde qualifizieren sich wiederum die vier Halbfinalisten für das Finale um den „Lotto Bayern Cup“im Fußball-Kreis Augsburg. Diese findet

am 30. Dezember ab 18 Uhr ebenfalls in der Fischacher Staudenlandhalle statt. Die anderen vier Teilnehmer kommen aus der gemeinsamen Finalrunde der Stadt Augsburg mit dem Landkreis Aichach/Friedberg, wo keine eigenen Meisterschaften zustande kamen.

Die acht Mannschaften spielen in Fischach aber zunächst in zwei Gruppen mit jeweils vier Teams. Die jeweiligen beiden Gruppenersten bestreiten dann K.o.-Spiele. Die beiden Finalisten qualifizieren sich für den „Lotto Bayern Hallencup Schwaben“am 7. Januar 2023 in Günzburg. Falls der TSV Bobingen einer der Finalisten sein sollte, qualifiziert sich der Dritte, da die Bobinger als Finalisten des letzen Lotto Bayern Hallencup Schwaben im Jahre 2020 automatisch qualifiziert sind.

Noch unklar ist, ob die großen Hallenturniere wie der UR-Cup des TSV Wertingen, der Seeßle-Cup des FC Gundelfingen oder der Nordschwaben-Cup der SSV Höchstädt stattfinden werden.

Eigentlich wollten Abteilungsleiter Thomas Kehrle und seine Mitstreiter von der SSV Höchstädt auch in diesem Winter diese beiden Traditonsveranstaltungen wieder durchführen. „Wir haben aber zu wenig, beziehungsweise gar keine Zusagen erhalten“, berichtet Höchstädt Abteilungsleiter Thomas Kehrle von einem vorhandenen Desinteresse. Sein Bruder Christoph Kehrle, ehemals Trainer beim TSV Zusmarshausen sowie TSV Wertingen und jetzt beim BC Schretzheim aktiv, glaubt den Grund zu kennen, warum sich dies so entwickelt hat: „Der richtige Hallenfußball wurde uns ja vom

Verband genommen. Futsal ist für uns und für viele andere Teams nicht interessant genug. Das sah man vor zwei Jahren auch an den Zuschauerzahlen. Für mich ist Hallenfußball mit Bande einfach attraktiver. Auch ein kleiner Verein konnte da gegen einen großen Verein gewinnen. Jetzt hat es ein kleiner Verein echt schwer, sich bei Futsal gegen einen Favoriten zu behaupten. Es ist alles unattraktiv geworden“, zieht der 37-Jährige vom Leder.

Fest im Terminkalender stand seit einigen Jahren beim TSV Wertingen der 26. Dezember. Am zweiten Weihnachtsfeiertag trafen sich in der Stadthalle die Vereine aus der Region und feierten oftmals ein Fußballfest. Ob es dieses Jahr einen UR-Cup gibt? TSV-Abteilungsleiter Christoph Krebs weiß es noch nicht. Eine Entscheidung

soll Ende November getroffen werden.

Die Einteilung der Augsburger

Landkreis-Vorrunden Hauptrunde Dinkelscherben (Sonntag, 4. Dezember, 14 Uhr): Gruppe A: TSV Dinkelscherben, TSV Neusäß, TSV Steppach. - Gruppe B: FC Horgau, SV Ottmarshausen, TSV Täfertingen.

Hauptrunde Diedorf (Sonntag, 4. Dezember, 10 Uhr): Gruppe A: TSV Meitingen , SV Erlingen, SV Achsheim. - Gruppe B: SV Gablingen, VfR Forret, CSC Batzenhofen. Hauptrunde Diedorf (Sonntag, 4. Dezember, 15 Uhr): TSV Diedorf, TSV Fischach. SV Gessertshausen. - Gruppe B: TSV Bobingen, TSV Leitershofen, SpVgg AuerbachStreitheim.

HR Schwabmünchen (Sonntag, 11. Dezember, 13.30 Uhr): Gruppe A: SV Türkgücü Königsbrunn, SpVgg Langerringen, SV Schwabegg. - Gruppe B: TSV Schwabmünchen, ASV Hiltenfingen, FC Kleinaitingen.

Foto: Oliver Reiser Vor der Pandemie verfolgten oft zahlreiche Zuschauende die Vorrundenturniere um die Augsburger Landkreismeisterschaft im Hallenfußball. Ab dem 4. Dezember ist es nach zweijähriger Pause wieder soweit. Auch in Dinkelscherben werden sich Techniker wie Josef Kastner (am Ball) präsentieren.