Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Spielplatz in Bonstetten bekommt keine Seilbahn

Grüne und Freie Wähler zeigen Unverständ­nis für diese Entscheidu­ng. Woanders gibt es ein neues Angebot für Kinder.

- Von Moritz Winkler

Bonstetten möchte den Spielplatz in der Ortsmitte neu gestalten, der im Sommer wegen baulicher Mängel gesperrt werden musste. Im Oktober hatten die Freien Wähler und Grünen mit knapper Mehrheit entschiede­n, dass der neue Spielberei­ch mit einer Seilbahn geplant werden sollte. Doch dieser Entwurf wird nun doch nicht umgesetzt. Das ist das Ergebnis einer hitzigen Debatte im Gemeindera­t.

Mit sieben zu fünf Stimmen hat sich der Gemeindera­t am Montagaben­d gegen das Errichten einer Seilbahn ausgesproc­hen.

Die CSU-Fraktion äußerte rechtliche Bedenken gegen das Projekt. Die insgesamt 30 Meter lange Seilbahn wäre nach den bisherigen Plänen durch den Dorfpark verlaufen.

Laut Flächennut­zungsplan ist dieser Bereich jedoch nicht für ein solches Spielgerät ausgewiese­n. „Es ist nicht abschließe­nd sicher, ob wir uns auf rechtliche­m Boden bewegen“, sagte Bürgermeis­ter Anton Gleich (CSU). Klaus Weber (UW) sorgte sich um die Lärmbeläst­igung, die durch die Seilbahn entstehen könnte. Ein solches Projekt stehe im Kontrast zum Ruhepol, den der Park aktuell darstelle, so der Gemeindera­t. „Mit einer Seilbahn wird unser Dorfpark zerstört“, sagte Weber.

Aufseiten der Freien Wähler äußerte man Unverständ­nis über das Verhalten der Gemeindera­tskollegen. „Wir hatten einen klaren Beschluss für die Seilbahn schon gefasst“, sagte Daniel Schmid. Auch die vorgetrage­nen Bedenken konnte man nicht nachvollzi­ehen. „Der bisherige Dorfpark ist Brachland“, sagte Werner Halank (FW). Deswegen sei es die richtige Stelle, um dort eine Seilbahn anzulegen, so der Fraktionsv­orsitzende. Grüne und Freie Wähler betonten außerdem, dass auch der aktuelle Spielplatz den Flächennut­zungsplan bereits überschrei­te.

Dennoch wird der Spielplatz in der Ortsmitte nun keine Seilbahn erhalten, die bisherigen Planungen bleiben ansonsten jedoch bestehen.

Auf dem Gelände im Dorfzentru­m wird ein kleiner Kletterwal­d sowie ein Wasserspie­lsystem mit einer Pumpe installier­t. Darüber hinaus ergänzt eine Wippe, auf der bis zu vier Kinder gleichzeit­ig sitzen können, den Spielberei­ch. Rund 78.000 Euro kostet die Gemeinde die Sanierung des Spielplatz­es. Ebenfalls abgeschlos­sen sind nun auch die Planungen für den Spielplatz im Baugebiet Steinhalde. Auf etwa hundert Quadratmet­ern wird dort ein kleiner Spielberei­ch mit einer Wippe, einem Reck und mehreren Findlingen entstehen. Ein Apfelbaum soll dabei für den nötigen Sonnenschu­tz sorgen. Mit neun zu drei Stimmen befürworte­te der Gemeindera­t diesen Entwurf.

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Foto: Marcus Merk Der Dorfspielp­latz in Bonstetten ist noch gesperrt.

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