Augsburger Allgemeine (Land Nord)
ÖDP setzt wieder auf Olbrich-Krakowitzer
Die Kreisrätin kandidiert für den Landtag. Ihr Kreistagskollege Josef Keplinger will in den Bezirkstag.
Landkreis Augsburg Die ÖDP im Landkreis Augsburg hat die Weichen für die kommende Landtagsund Bezirkstagswahl gestellt. Einstimmig wurden sowohl die Direktkandidatin für den Landtag, Gabriele Olbrich-Krakowitzer, als auch der Direktkandidat für den Bezirkstag, Josef Keplinger aus Bobingen, gewählt. Beide Kandidaten sind derzeit Mitglieder des Kreistags.
Olbrich-Krakowitzer, die sich für ihre Partei schon mehrfach um überregionale Mandate beworben hat, kritisierte in der Versammlung die Staatsregierung für das Versagen in Sachen Energiepolitik, wo die Windkraft mit der 10-H-Regelung weiterhin ausgebremst werde. Auch der Flächenverbrauch schreite unvermindert fort. Olbrich-Krakowitzer fordert daher die Abschaffung der 10-H-Regel.
Zudem fordert sie gesetzliche Rahmenbedingungen, die den Flächenverbrauch im Außenbereich deutlich erschweren und die Schließung von Baulücken innerorts fördern.
Für die ÖDP-Politikerin ist es an der Zeit, dass im Landtag künftig eine zweite ökologische Partei vertreten ist.
„Ich reduziere mich nicht auf die Ökologie, sondern sehe auch Probleme in anderen Bereichen,
die dringend angegangen werden müssen. Im Bereich der Kinderbetreuung setze ich mich für ein Erziehungsgehalt ein, das es Eltern ermöglicht, länger auf Berufstätigkeit
zu verzichten, ohne dafür massive finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen“, so OlbrichKrakowitzer. Gleiches gelte auch für die häusliche Pflege.
Olbrich-Krakowitzer: „Mit einem Erziehungsgehalt könnten Eltern frei entscheiden, ob das Geld für eine Kita ausgegeben oder damit das wegen der Kinderbetreuung fehlende Einkommen ausgeglichen wird.“
Josef Keplinger betonte, dass der Bezirk Schwaben als Träger der überörtlichen Sozialhilfe und psychiatrischen Dienste wohnortnah Dienste und Beratung anbieten müsse.
Keplinger: „Eine Zentralisierung
im Gesundheitsbereich lehne ich ab“. Beide Kandidaten sind laut Pressemitteilung davon überzeugt, dass, je nachdem wie die Nachfolgeregelung für das NeunEuro-Ticket künftig aussehen wird, der Freistaat eventuell zusätzlich Geld für Kommunen bereitstellen müsse, damit im Alltag eine Verkehrsverlagerung vom Pkw-Verkehr zum ÖPNV stattfinden könne.
Neben den derzeitigen Krisen im Energiebereich und der dramatischen Inflation sei es zwar eine riesige Herausforderung, aber dringend erforderlich, etwas gegen die fortschreitende Klimaerwärmung zu tun. (AZ)