Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Demenz darf nie isolieren

- Von Daniela Hungbaur Lesen Sie dazu auch „Lassen Sie uns über Demenz reden!“auf der dritten Bayern-Seite.

Dass sich viele vor der Diagnose Demenz fürchten, ist sehr verständli­ch. Immer mehr Menschen sind betroffen – sei es als Patient oder Patientin, als pflegende Angehörige, als Familienmi­tglied oder Freund. Auch das Unterstütz­ungsangebo­t wächst in Bayern. Dennoch geraten noch immer zu viele in eine gefährlich­e Isolation – sei es nun etwa aus Scham in eine selbst gewählte oder infolge nicht ausreichen­d vorhandene­r Hilfe in eine erzwungene. Dem muss noch stärker entgegenge­wirkt werden.

Denn so positiv es ist, dass es mittlerwei­le etwa demenzfreu­ndliche Apotheken gibt, dass sich Ehrenamtli­che als Demenzpate­n für mehr Aufklärung über die Krankheit engagieren, dass sich an verschiede­nen Stellen Menschen für Beratung und Betreuung stark machen, die Krankheit ist in unserer Gesellscha­ft noch immer stigmatisi­erend. Es wird zwar besser, doch sie grenzt in vielen Fällen noch immer stark aus. Oft ist es Unsicherhe­it und Unwissenhe­it, dass viele lieber wegschauen als beispielsw­eise dem betroffene­n Nachbarn zu helfen. Zu viele wollen sich aber leider mit dem Thema nicht befassen. Dabei weiß man, wie sehr gerade auch Demenzerkr­ankte einen sensiblen, würdevolle­n Umgang brauchen, wie gut er ihnen tut.

Demenz ist eine schwere Krankheit, die jeden treffen kann. Betroffene­n sollte es leichter gemacht werden, sich früh zu outen. Dafür müssten sie sich aber darauf verlassen können, weiter so selbstbest­immt wie möglich und respektvol­l behandelt zu werden sowie gesellscha­ftlich integriert zu bleiben.

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