Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Torgebäude am Westfriedhof: Sanierung ist günstiger als gedacht
Das Bauprojekt beschäftigt die Verwaltung seit rund zehn Jahren. Weil Geld übrig blieb, wird jetzt noch ein weiterer Bereich auf Vordermann gebracht.
Lange bröckelte der historische Torbau am Westfriedhof vor sich hin. Jetzt ist aus dem baufälligen Gebäude wieder ein repräsentativer Eingang geworden. Rund zehn Jahre nach den ersten Überlegungen sei die Außensanierung des Baudenkmals abgeschlossen, sagte die zuständige Amtsleiterin Anette Vedder. Von den Baukosten sei noch Geld übrig. Damit soll ein Bereich verbessert werden, der für Friedhofsbesucherinnen und Besucher wichtig ist.
Vedder berichtete im Umweltausschuss über den aktuellen Stand des Vorhabens. Danach beschäftigt das Bauprojekt die Verwaltung seit 2013. Unter dem früheren Augsburger Umweltreferenten Rainer Schaal sei zunächst ein großer neuer Anbau im Gespräch gewesen. Dies war jedoch mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar.
In dem Torbau herrschten beengte Verhältnisse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere bei der Beratung von Angehörigen Verstorbener, die bestattet werden sollten. Deshalb zog in einem ersten Schritt der städtische Bestattungsdienst in angemietete Räume an der Morellstraße um. Im Frühjahr dieses Jahres wurden dann die Fassade und die Heizungsanlage erneuert. Weitere Arbeiten am Dach kamen günstiger als erwartet, so Vedder. Insgesamt war die Sanierung mit 513.000 Euro veranschlagt. Rund 70.000 Euro sind übrig geblieben.
Das Geld soll nun in die Modernisierung der Toiletten am Westfriedhof gesteckt werden.
Im Amt für Friedhofswesen hofft man auf öffentliche Fördermittel von 48.000 Euro für die Sanierung des Torbaus. Auf die Nachfrage im Ausschuss, ob die Arbeiten damit abgeschlossen seien, sagte Vedder:
Auch im Inneren des Gebäudes sei einiges geschehen, um das Arbeitsumfeld für rund ein Dutzend Beschäftigte zu verbessern. Die Arbeiten im Rahmen des Bauunterhalts seien eine Daueraufgabe. „Wenn wir an einem Ende fertig sind, können wir am anderen wieder anfangen.“
Der parkähnlich gestaltete Westfriedhof
im Stadtteil Pfersee wurde 1874 angelegt. Von 1913 bis 1915 gab es dort umfangreiche Neubauten: Ein Krematorium, ein Beamtenwohnund Verwaltungsgebäude, eine Aussegnungshalle im Jugendstil, eine Leichenaufbewahrungshalle, eine Feuerbestattungsanlage, ein neubarocker Torbau und die
Friedhofsummauerung wurden errichtet. Einige Gebäude stammen von dem früheren Augsburger Stadtbaurat und Architekten Otto Holzer, darunter der mächtige Torbau am Eingang. Letzterer sei nun wieder so vorzeigbar, dass man damit am „Tag des Denkmals“teilnehmen könne, so Vedder.