Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Problembäume sind „unter Kontrolle“
Eine Kiefer und eine Esche stehen aktuell noch unter Beobachtung des Grünamtes. Die Fällungen an der Kahnfahrt sind laut Umweltreferent Reiner Erben abgeschlossen.
Große alte Bäume, die an der Kahnfahrt und am Fünffingerlesturm plötzlich umstürzten, haben in den vergangenen Monaten viele Augsburgerinnen und Augsburger beunruhigt. Aktuell gibt es zwei Problembäume, die unter Beobachtung stehen, wie Umweltreferent Reiner Erben im Umweltausschuss berichtete: eine Schwarzkiefer am St.-JakobWasserturm und eine Esche neben dem Fünffingerlesturm. Beide seien eingehend untersucht worden.
Die mächtige Schwarzkiefer am Wasserturm wächst schief. Kurt Idrizovic hat den Turm von der Stadt gemietet und macht sich schon länger Sorgen um den Baum. Er befürchtete auch, dass das Fundament des Turms beschädigt sein könnte.
Erben sagte nun, ein Baumsachverständiger sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Baum „vital und standsicher“sei. Ob sich die Kiefer weiter neigt, werde regelmäßig mithilfe von Messpunkten kontrolliert. „Der Baum ist unter Kontrolle“, so der Referent. Er befinde sich zudem in einer ökologisch wertvollen Zone.
Auch eine große Esche direkt neben dem Fünffingerlesturm sorgt für Bedenken. Sebastian Berz von der Altaugsburggesellschaft, die den Turm gemietet hat, verwies zuletzt auf das große Eschentriebsterben in Augsburg. Falls die Esche krank sei und umstürze, könne sie großen Schaden an der Bausubstanz anrichten. Auch Besucher könnten gefährdet sein. Erben zufolge ergab eine Untersuchung, dass es „keine unmittelbare Notwendigkeit einzugreifen“gebe. Im
Oktober war eine mächtige Kastanie gegenüber dem Fünffingerlesturm umgestürzt. Auch sie war beim Amt für Grünordnung bereits als Problembaum bekannt, jedoch nicht gefällt worden. Erben sagte im Umweltausschuss, nach einer Risikoabschätzung
sei im Amt klar gewesen, dass der Baum, wenn er umkippt, nur in den Stadtgraben fallen könne und das gegenüberliegende Ufer nicht erreichen werde. Am Stamm der Kastanie seien keine Schäden ersichtlich gewesen, die
Wurzeln seien jedoch von einem Pilz befallen gewesen.
Abgeschlossen sind nach Angaben des Referenten die Baumpflegearbeiten und Fällungen auf dem Grundstück an der Kahnfahrt, das der Lechfischereiverein gepachtet hat. Wie berichtet waren im Sommer im Bereich der Kahnfahrt drei Bäume innerhalb kurzer Zeit ins Wasser gefallen. Einmal wurden zwei Ruderboote nur knapp verfehlt. In dem öffentlich nicht zugänglichen Gelände der Fischer waren bereits vor einem Jahr zehn Problembäume ermittelt, aber erst diesen Oktober gefällt worden. Der gefährdete Bereich mit Bootsverkehr an der Kahnfahrt war von der Stadt nicht gesperrt worden. Erben verwies darauf, dass es immer ein Restrisiko gebe, „nach menschlichem Ermessen haben wir die Situation aber unter Kontrolle“.