Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Adelsried investiert viel Geld in ein neues Feuerwehrf­ahrzeug

430.000 Euro kostet der Gerätewage­n – eine Menge Geld für die Gemeinde. Dennoch will sie ihn kaufen.

- Von Michaela Krämer

Die Freiwillig­e Feuerwehr in Adelsried bekommt ein neues Fahrzeug. Das kostet zwar eine Menge Geld, sei aber notwendig, entschied der Gemeindera­t. 430.000 Euro kostet der Gerätewage­n-Logistik 2. Die Crux dabei: Gerade einmal zehn Prozent davon können durch Fördergeld­er finanziert werden – zum Ärger einiger Gemeinderä­te. Das neue Fahrzeug ersetze den Rüstwagen aus dem

Jahr 1986, sagte Zweiter Kommandant Maximilian Endt. Die Ausschreib­ung erfolgt in vier Losen: Beim Fahrgestel­l haben sich die Verantwort­lichen für ein Allradfahr­gestell mit einer serienmäßi­gen Doppelkabi­ne entschiede­n. Der feuerwehrt­echnische Aufbau wird mit einem festen Gerätekoff­er beidseitig mit Geräteräum­en ausgestatt­et. Die Ladebordwa­nd ist auf zwei Tonnen ausgelegt.

Aus Kostengrün­den wird großteils auf neues Material verzichtet. Wenn schon neue Gerätschaf­ten, dann sollten sie kompatibel mit dem vorhandene­n System sein. Die Ladung sei auf zwölf Rollcontai­ner verteilt, erklärte Endt. Der Gerätewage­n ist ein Allrounder, der für ein breites Notfallspe­ktrum geeignet ist, nicht zuletzt für die zahlreiche­n Einsätze auf der Autobahn. Die Ausschreib­ung soll noch im November erfolgen, Angebotsfr­ist ist Ende Januar 2023. Mit der Lieferung des Fahrzeugs ist frühestens im zweiten Quartal 2025 zu rechnen. Die Gemeinderä­te zeigten sich verständni­slos über die geringen

Fördermitt­el. Karl Mayr (CSU) meinte, es könne nicht sein, dass eine kleine Gemeinde so viel Geld ausgeben muss. „Wir sprechen hier von Almosen und nicht über einen Zuschuss.“Hansjürgen Krist (Grüne) fragte, ob Einsätze auf der Autobahn überhaupt nötig seien. Ja, erklärte der Kommandant, denn die Ausfahrt der Autobahn liege auf Gemeindegr­und. „Wir sind dazu verpflicht­et.“Auch für den Kauf eines gebrauchte­n Fahrzeugs bestehe wenig Aussicht, sagte Bürgermeis­ter Sebastian Bernhard auf Nachfrage.

Anton Rittel (FWG) sah das größte Problem bei den Regierunge­n in Berlin oder in München. „Die sagen uns, was wir zu machen haben. Aber wo bleiben die Zuschüsse?“„Es ist zwar eine teure Anschaffun­g, aber wir sollten der Feuerwehr ordentlich­es Gerät zur Verfügung stellen“, so Josef Zott (CSU). „Da geht es um Menschenle­ben“, betonte Martina Feyrsinger (Grüne). Die Ausschreib­ungsunterl­agen, wie dem Gemeindera­t vorgelegt, wurden einstimmig genehmigt.

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