Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Adelsried investiert viel Geld in ein neues Feuerwehrfahrzeug
430.000 Euro kostet der Gerätewagen – eine Menge Geld für die Gemeinde. Dennoch will sie ihn kaufen.
Die Freiwillige Feuerwehr in Adelsried bekommt ein neues Fahrzeug. Das kostet zwar eine Menge Geld, sei aber notwendig, entschied der Gemeinderat. 430.000 Euro kostet der Gerätewagen-Logistik 2. Die Crux dabei: Gerade einmal zehn Prozent davon können durch Fördergelder finanziert werden – zum Ärger einiger Gemeinderäte. Das neue Fahrzeug ersetze den Rüstwagen aus dem
Jahr 1986, sagte Zweiter Kommandant Maximilian Endt. Die Ausschreibung erfolgt in vier Losen: Beim Fahrgestell haben sich die Verantwortlichen für ein Allradfahrgestell mit einer serienmäßigen Doppelkabine entschieden. Der feuerwehrtechnische Aufbau wird mit einem festen Gerätekoffer beidseitig mit Geräteräumen ausgestattet. Die Ladebordwand ist auf zwei Tonnen ausgelegt.
Aus Kostengründen wird großteils auf neues Material verzichtet. Wenn schon neue Gerätschaften, dann sollten sie kompatibel mit dem vorhandenen System sein. Die Ladung sei auf zwölf Rollcontainer verteilt, erklärte Endt. Der Gerätewagen ist ein Allrounder, der für ein breites Notfallspektrum geeignet ist, nicht zuletzt für die zahlreichen Einsätze auf der Autobahn. Die Ausschreibung soll noch im November erfolgen, Angebotsfrist ist Ende Januar 2023. Mit der Lieferung des Fahrzeugs ist frühestens im zweiten Quartal 2025 zu rechnen. Die Gemeinderäte zeigten sich verständnislos über die geringen
Fördermittel. Karl Mayr (CSU) meinte, es könne nicht sein, dass eine kleine Gemeinde so viel Geld ausgeben muss. „Wir sprechen hier von Almosen und nicht über einen Zuschuss.“Hansjürgen Krist (Grüne) fragte, ob Einsätze auf der Autobahn überhaupt nötig seien. Ja, erklärte der Kommandant, denn die Ausfahrt der Autobahn liege auf Gemeindegrund. „Wir sind dazu verpflichtet.“Auch für den Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs bestehe wenig Aussicht, sagte Bürgermeister Sebastian Bernhard auf Nachfrage.
Anton Rittel (FWG) sah das größte Problem bei den Regierungen in Berlin oder in München. „Die sagen uns, was wir zu machen haben. Aber wo bleiben die Zuschüsse?“„Es ist zwar eine teure Anschaffung, aber wir sollten der Feuerwehr ordentliches Gerät zur Verfügung stellen“, so Josef Zott (CSU). „Da geht es um Menschenleben“, betonte Martina Feyrsinger (Grüne). Die Ausschreibungsunterlagen, wie dem Gemeinderat vorgelegt, wurden einstimmig genehmigt.