Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spartipp der Woche: Adventdeko aus dem Wald
Am Sonntag ist der erste Advent – die Vorweihnachtszeit beginnt. Wie man die passende Deko kostenlos selbst macht.
Adventskränze, winterliche Gestecke und duftende Tannenzweige – gerade die Dekoration in der Vorweihnachtszeit ist für viele Haushalte ein teures Vergnügen. Kann man da nicht einfach in den Wald gehen und sich dort an Zweigen und Dekomaterialien mitnehmen, was man für schönen Adventsschmuck benötigt? Ganz so einfach sei es nicht, sagt der Bobinger Stadtförster Maximilian Greiter. Er zitiert dazu aus dem Bundnaturschutzgesetz. Dort steht zwar, dass jeder wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige aus der Natur entnehmen darf, allerdings, so macht Greiter deutlich, nur in geringen Mengen und ohne die Pflanzen zu verletzen: „Es gilt da die sogenannte Handstraußregelung: Ich darf mitnehmen, was ich in den Händen tragen kann – aber keine Bäume und Pflanzen schädigen.“Die Regelung gilt zudem nicht in Naturschutzgebieten und nur für den privaten Gebrauch. Auch geschützte Pflanzen dürfen in keinem Fall mitgenommen werden. Besteht Unsicherheit bei einer Pflanze, sollte sie lieber stehen gelassen werden.
Wer also Dekoration für den Advent im Wald sammeln möchte, kann dies gerne im kleinen Rahmen tun. Ein paar moosbewachsene Äste, die am Boden liegen, trockene Birkenzweige, ein Stück Rinde, eine halbe Baumscheibe, ein wenig Moos, Lärchenzapfen – die Gaben der Natur sind vielfältig. Wer bei einem Waldspaziergang die Augen offen hält, findet schon am Boden einiges, mit dem sich schön dekorieren lässt. Sogenanntes
Daas, also Tannen- oder Fichtengrün, so rät der Förster, sollte nicht direkt vom Baum abgeschnitten werden. Zweige, die von Waldarbeiten am Boden liegen, dürfen aber für den Eigenbedarf mitgenommen werden.
Wie aber wird aus den gesammelten Schätzen eine schöne Weihnachtsdekoration? Floristin Renate Oswald aus Bobingen gibt Tipps, wie die Naturmaterialien gut verarbeitet werden können. Sie verwendet in ihrem Geschäft gerne selbst natürliche Deko – gekauft über den Großhändler. „Wichtig ist es, die Holzstücke gut zu trocknen, bevor Sie sie verarbeiten“, erklärt sie. „Auch sollten Sie schauen, ob sich noch kleine Tiere darin verbergen, bevor Sie die Fundstücke ins Haus holen.“
Eine gewisse Grundausstattung an Hilfsmitteln – etwa eine scharfe Gartenschere, Wickeldraht und eine Heißklebepistole – sollte man zu Hause haben. Ein wenig Steckmasse sorgt dafür, dass Gestecke gut halten. Diese am besten anfeuchten, so trocknen die Zweige langsamer aus und bleiben länger frisch.
Dann sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Einen Handstrauß voller Waldfundstücke, einen Strohrömer, ein Körbchen oder einen Blumentopf und eine Kerze – mehr braucht Renate Oswald nicht, um daraus einen Türkranz, ein Gesteck und ein kleines Tannenbäumchen für den Eingangsbereich zu fertigen. „Wird der Naturschmuck noch nicht gleich gebraucht, ist er am besten überdacht im Freien haltbar“, sagt sie.
Oswald gibt hierzu den folgenden Tipp: „Jegliche Art von Nüssen, Korkenzieherhaselnuss aus dem Garten, Efeuzweige mit Fruchtständen oder auch bunte Zweige vom Hartriegel eignen sich ebenfalls gut für winterliche Gestecke und passen gut zu Koniferen und Tannenzweigen.“Für bunte Tupfer könnten dann abschließend Hagebutten oder Feuerdornzweige sorgen.