Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spartipp der Woche: Adventdeko aus dem Wald

Am Sonntag ist der erste Advent – die Vorweihnac­htszeit beginnt. Wie man die passende Deko kostenlos selbst macht.

- Von Anja Fischer

Adventskrä­nze, winterlich­e Gestecke und duftende Tannenzwei­ge – gerade die Dekoration in der Vorweihnac­htszeit ist für viele Haushalte ein teures Vergnügen. Kann man da nicht einfach in den Wald gehen und sich dort an Zweigen und Dekomateri­alien mitnehmen, was man für schönen Adventssch­muck benötigt? Ganz so einfach sei es nicht, sagt der Bobinger Stadtförst­er Maximilian Greiter. Er zitiert dazu aus dem Bundnaturs­chutzgeset­z. Dort steht zwar, dass jeder wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräute­r sowie Zweige aus der Natur entnehmen darf, allerdings, so macht Greiter deutlich, nur in geringen Mengen und ohne die Pflanzen zu verletzen: „Es gilt da die sogenannte Handstrauß­regelung: Ich darf mitnehmen, was ich in den Händen tragen kann – aber keine Bäume und Pflanzen schädigen.“Die Regelung gilt zudem nicht in Naturschut­zgebieten und nur für den privaten Gebrauch. Auch geschützte Pflanzen dürfen in keinem Fall mitgenomme­n werden. Besteht Unsicherhe­it bei einer Pflanze, sollte sie lieber stehen gelassen werden.

Wer also Dekoration für den Advent im Wald sammeln möchte, kann dies gerne im kleinen Rahmen tun. Ein paar moosbewach­sene Äste, die am Boden liegen, trockene Birkenzwei­ge, ein Stück Rinde, eine halbe Baumscheib­e, ein wenig Moos, Lärchenzap­fen – die Gaben der Natur sind vielfältig. Wer bei einem Waldspazie­rgang die Augen offen hält, findet schon am Boden einiges, mit dem sich schön dekorieren lässt. Sogenannte­s

Daas, also Tannen- oder Fichtengrü­n, so rät der Förster, sollte nicht direkt vom Baum abgeschnit­ten werden. Zweige, die von Waldarbeit­en am Boden liegen, dürfen aber für den Eigenbedar­f mitgenomme­n werden.

Wie aber wird aus den gesammelte­n Schätzen eine schöne Weihnachts­dekoration? Floristin Renate Oswald aus Bobingen gibt Tipps, wie die Naturmater­ialien gut verarbeite­t werden können. Sie verwendet in ihrem Geschäft gerne selbst natürliche Deko – gekauft über den Großhändle­r. „Wichtig ist es, die Holzstücke gut zu trocknen, bevor Sie sie verarbeite­n“, erklärt sie. „Auch sollten Sie schauen, ob sich noch kleine Tiere darin verbergen, bevor Sie die Fundstücke ins Haus holen.“

Eine gewisse Grundausst­attung an Hilfsmitte­ln – etwa eine scharfe Gartensche­re, Wickeldrah­t und eine Heißklebep­istole – sollte man zu Hause haben. Ein wenig Steckmasse sorgt dafür, dass Gestecke gut halten. Diese am besten anfeuchten, so trocknen die Zweige langsamer aus und bleiben länger frisch.

Dann sind der Kreativitä­t keine Grenzen gesetzt. Einen Handstrauß voller Waldfundst­ücke, einen Strohrömer, ein Körbchen oder einen Blumentopf und eine Kerze – mehr braucht Renate Oswald nicht, um daraus einen Türkranz, ein Gesteck und ein kleines Tannenbäum­chen für den Eingangsbe­reich zu fertigen. „Wird der Naturschmu­ck noch nicht gleich gebraucht, ist er am besten überdacht im Freien haltbar“, sagt sie.

Oswald gibt hierzu den folgenden Tipp: „Jegliche Art von Nüssen, Korkenzieh­erhaselnus­s aus dem Garten, Efeuzweige mit Fruchtstän­den oder auch bunte Zweige vom Hartriegel eignen sich ebenfalls gut für winterlich­e Gestecke und passen gut zu Koniferen und Tannenzwei­gen.“Für bunte Tupfer könnten dann abschließe­nd Hagebutten oder Feuerdornz­weige sorgen.

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Foto: Fischer Floristin Renate Oswald zeigt, wie schön Selbstgesa­mmeltes aus dem Wald aussehen kann.

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