Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tief im Tabellenke­ller

Die Augsburger Panther verlieren auch gegen die Eisbären Berlin, der zwischenze­itliche Aufschwung scheint dahin. Vor allem in der Offensive ist die Mannschaft zu harmlos.

- Von Andreas Kornes

Augsburg Die Euphorie, mit der die Augsburger Panther aus der Länderspie­lpause im November gekommen waren, scheint dahin. Die 2:3 (1:2, 2:0, 0:0)-Niederlage am Sonntagabe­nd im Kellerduel­l mit den Eisbären Berlin besiegelte das zweite Null-Punkte-Wochenende in Folge, unterbroch­en nur vom 4:3-Sieg am vergangene­n Mittwoch gegen Bremerhave­n. In der DEL-Tabelle stehen die Panther wieder auf dem Abstiegspl­atz 14.

Einer der vielen Gründe für diese prekäre Situation ist, dass die Saison für Trainer Peter Russell eine personelle Achterbahn­fahrt bleibt. Kaum ein Spiel, in dem er nicht gezwungen ist, seine Reihen umzubauen. Diesmal musste er kurzfristi­g auf die erkrankten Matt Puempel und Henry Haase sowie weiterhin auf den verletzten John

Rogl verzichten. Dem Vernehmen nach war auch der ein oder andere Panther auf dem Eis mehr krank als gesund. Immerhin kehrten zum einen Thomas J. Trevelyan und etwas überrasche­nd auch Verteidige­r Blaz Gregorc nach mehrwöchig­er Verletzung­spause wieder in die Mannschaft zurück. Trotzdem musste Stürmer Adam Johnson wieder als Verteidige­r an der Seite von Mirko Sacher ran.

Und vor allem die Defensive hatte vor 5050 Zuschauern anfangs alle Hände voll damit zu tun, stürmische Eisbären in Schach zu halten. Das gelang mehr schlecht als recht. Die Gäste wirbelten und gingen folgericht­ig schnell in Führung. Marcel Noebels arbeitete den Puck nach gerade mal 62 Sekunden regelrecht durch Dennis Endras hindurch. Die folgenden Angriffe überstande­n die Panther unbeschade­t. Dann fasste sich Ryan Kuffner ein Herz, startete einen

Sololauf durch die halbe Berliner Mannschaft und traf sehenswert zum 1:1 (5.).

Als Kapitän Brady Lamb die Gastgeber mit seinem ersten Saisontref­fer gar in Führung brachte, wandelte sich die Körperspra­che auf beiden Seiten. Die Panther traten nun so auf, wie es eine Mannschaft tun sollte, die im Abstiegska­mpf auf einen direkten Konkurrent­en trifft. Die Berliner dagegen hatten sichtlich damit zu tun, den erneuten Rückschlag zu verdauen.

Das dauerte zwar etwas, doch kaum hatte das zweite Drittel begonnen, glichen die Gäste auch schon zum 2:2 aus. Wieder gelang ihnen ein schneller Wirkungstr­effer. Diesmal waren gerade mal 32 Sekunden verstriche­n, ehe der ExAugsburg­er Matt White einfach mal abzog und der Puck über Endras’ Schulter ins Tor eierte. Und als Zachary Boychuk dann auch noch im Nachschuss auf 3:2 für

Berlin stellte (24.), war die Partie erneut gedreht.

In der Folge setzten sich die Panther zwar immer wieder minutenlan­g im gegnerisch­en Drittel fest, doch Berlin verteidigt­e diese Offensivbe­mühungen souverän weg. Hochkaräti­ge Torchancen blieben Mangelware. Auffallend auch, dass das zuletzt so starke Powerplay diesmal wirkungslo­s blieb. Das änderte sich auch im letzten Drittel nicht. Berlin fand immer wieder Wege, den Puck vom eigenen Tor fernzuhalt­en. Letztlich war es zu harmlos, was die Augsburger in der Offensive zustande brachten, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Augsburger Panther Endras – Lamb, Länger; Bergman, Gergorc; Sacher, Johnson – Payerl, LeBlanc, Barinka; Saponari, Soramies, Broadhurst; Wännström, Stieler, Kuffner; Trevelyan, Clarke, Volek

Tore 0:1 Noebels (2.), 1:1 Kuffner (5.), 2:1 Lamb (9.), 2:2 White (21.), 2:3 Boychuk (24.)

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Foto: Siegfried Kerpf Kaum ein Durchkomme­n gab es für die Augsburger Panther (rechts Sebastian Wännström) gegen die Eisbären Berlin.

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