Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der FCA-ICE nimmt Fahrt auf
Nach dem 2:0 im Test gegen Heidenheim geht es am Dienstag in die Weihnachtsferien. Aber nicht für alle Spieler. Denn Trainer Enrico Maaßen hat im Trainingslager viel vor.
Die Spieler des 1. FC Heidenheim bedienten sich schon am provisorisch in der Mixed-Zone aufgebauten Buffet vor ihrer Heimreise, als FCA-Trainer Enrico Maaßen den 2:0 (1:0)-Testspielsieg seiner Mannschaft gegen den Zweitligisten positiv einordnete. „Es war ein intensiver Test gegen einen guten Gegner. Wir haben die Dinge, die wir zuletzt trainiert haben, heute ganz häufig gesehen.“
Das waren eine effektivere Spielweise mit dem Ball und eine variantenreichere Abwehrarbeit. Alles Dinge, die in der BundesligaVorrunde des Öfteren vermisst wurden. Mit beidem war Maaßen zufrieden: „Wir haben mit dem Ball eine klare Struktur gesehen, klare Abläufe, wie wir uns auf dem Platz bewegen.“Und in der Defensive sei man „gegen den Ball diesmal auch manchmal erst aus einer Kompaktheit immer wieder ins hohe Pressing gegangen.“Das sei wichtig, „um nicht nur von Haus aus hoch zu stehen und nur diese Stressmomente zu haben.“
Und dabei testete der FCA gegen Heidenheim gegen einen Gegner, der noch ein Stückchen höher stärker einzuordnen war als der Schweizer Erstligist Grasshoppers Zürich, den der FCA vor einer Woche 3:0 bezwungen hatte. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmid ist derzeit Tabellendritter in der 2. Bundesliga und hat eine realistische Chance, im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Gegen die Heidenheimer zeigte der
FCA am Freitagnachmittag eine unheimliche Effizienz. Das 1:0 von Ermedin Demirovic fiel in der 18. Minute, der 2:0-Endstand durch Frederik Winther in der 85. Minute. Dazwischen versuchten die
FCA-Spieler, die Vorgaben ihres Vorgesetzten so oft und so gut es ging umzusetzen. Maaßen nahm das wohlwollend zur Kenntnis, deutete aber auf ein grundsätzliches Problem seiner ersten Vorbereitungsphase
hin: „Es ist halt nicht so optimal, wenn so viele Spieler fehlen.“
Gegen Heidenheim fielen kurzfristig Petkov, Baumgartlinger und Reece Oxford (Zerrung) aus. Mit den langzeitverletzten Tobias Strobl und André Hahn plant Maaßen ohnehin nicht. Aber auch Niklas Dorsch (Aufbau nach Mittelfußbruch), Noah Sarenren Bazée (Aufbau nach Kreuzbandriss), Fredrik Jensen (Wade), Mergim Berisha (Hüfte) und Jeffrey Gouweleeuw (Muskelbündelriss) trainierten oft nur individuell. Zudem fehlten die WM-Fahrer Carlos Gruezo (Ecuador), Robert Gumny (Polen) und Ruben Vargas (Schweiz) in den vergangenen drei Wochen, als Enrico Maaßen vorwiegend an den Grundlagen arbeiten ließ.
Aber es gibt auch Lichtblicke: So sollen unter anderem Mergim Berisha und Fredrik Jensen Anfang der Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Bis Dienstag trainiert noch der komplette Kader, dann haben bis zum 2. Januar die Spieler frei, die die Vorbereitung komplett absolvieren konnten. Die anderen müssen noch bis zum 23. Dezember und dann vom 27. bis zum 31. Dezember individuell weiter trainieren.
Denn im Trainingslager in Spanien (3. bis 12. Januar) will Maaßen mit vielen Spielformen und mehreren Testspielen nur noch an den taktischen Feinheiten feilen. Dann will und kann er keine Rücksicht mehr auf individuelle Defizite nehmen. Maaßen sagt: „Die Spieler, die dann neu hinzukommen, müssen auf einen fahrenden ICE aufspringen.“