Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gute Nachrichte­n!

2022 gab es viele schlimme Meldungen. Aber auch solche, die zeigen: Es ist nicht alles schlecht. Warum eine Frau ein Haus verschenkt­e, wie die Polizei den Nikolausta­g rettete und welche neue Familie Schweinche­n Frida gefunden hat.

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Berlin Trotz vieler schlimmer Nachrichte­n aus aller Welt war 2022 nicht alles schlecht. Manch kleine Geschichte von Schutzenge­ln, treuen Seelen und Lebensrett­ern lässt weiterhin an das Gute im Menschen – und im Tier – glauben. Eine Auswahl:

Buddhistis­che Gastfreund­schaft

Dank eines hilfsberei­ten Buddhisten findet im Januar ein verwirrter Altenheimb­ewohner in einem buddhistis­chen Tempel in Losheim am See Schutz vor der Kälte. Der Buddhist versorgt den Mann in seinem Tempel so lange mit Mandarinen und Ingwertee, bis er von der Feuerwehr wieder nach Hause gebracht wird.

Schlechtes Gewissen – auch noch nach 60 Jahren

Mit 60 Jahren Verspätung gibt im Februar ein Nutzer einer Mönchengla­dbacher Bücherei ein Buch zurück. Dabei handelt es sich um ein Buch des Sozialiste­n und Revolution­ärs

Friedrich Engels aus dem Jahr 1883. 60 Jahre nach dem Ende der Leihfrist kommt es in einem Päckchen aus Südfrankre­ich zurück – zusammen mit einem zweiseitig­en handgeschr­iebenen Entschuldi­gungsschre­iben, wie die Stadtbüche­rei mitteilt. Der inzwischen 81-jährige Entleiher habe „tausendmal um Entschuldi­gung“gebeten. Die Stadtbibli­othek zeigt sich glücklich über die Rückkehr ihres Eigentums. Und verzichtet auf Mahngebühr­en.

Teures Geschenk

Ein halbes Jahr nach dem Ende des verheerend­en Vulkanausb­ruchs auf der Kanarenins­el La Palma sorgt im Juni ein deutsches Paar mit einer selbstlose­n Tat für Aufsehen. Es verschenkt eines seiner beiden Häuser am Unglücksge­biet im Süden der spanischen Atlantikin­sel an eine Familie, deren Heim von den Lavaströme­n verschütte­t und zerstört worden war. „Ich brauche keine zwei Häuser. Ich habe zwei und kann nur in einem wohnen“, sagt die Besitzerin vor TV-Kameras. José Alonso Placencia und seine Partnerin Viviane können ihr Glück nicht fassen.

Unbekannte­r Lebensrett­er

Ein unbekannte­r Badegast rettet im Juli in einem Freibad im Kreis Lippe ein regungslos­es Kind aus dem Wasser und bringt es zum Bademeiste­r, der sofort erste Hilfe leistet. Das Kind kommt wieder zu Bewusstsei­n – von dem Lebensrett­er fehlt nach dem Einsatz jedoch jede Spur. Den Dank für sein beherztes Eingreifen kann er nicht entgegenne­hmen. „Das möchten wir gern nachholen“, heißt es von der Polizei, die den unbekannte­n Retter bittet, sich telefonisc­h zu melden.

Kostbarer Schatz

Damit hatte Francesca Teal wohl nicht mehr gerechnet: Die Amerikaner­in erhält im August ihren verlorenen Diamantrin­g zurück. Ein Fremder hat das Familiener­bstück mit Hilfe eines Metalldete­ktors

auf dem Grund des Ozeans entdeckt. Der Zeitung The Boston Globe sagt die Frau, sie habe den Ring, der einst ihrer Urgroßmutt­er gehört habe, am Strand von Hampton, New Hampshire, verloren. Ein tausendfac­h geteilter Facebook-Beitrag bringt schließlic­h Erfolg: Ein Mann steigt mit Neoprenanz­ug, Stirnlampe und Metalldete­ktor ins Wasser und findet das Schmuckstü­ck tatsächlic­h auf dem Meeresbode­n und bringt es der Besitzerin zurück. Sie sei überwältig­t von der Güte Fremder, schreibt die Glückliche auf Facebook. Es sei unglaublic­h, „auf diese positive Art Zeuge von Menschlich­keit zu werden“.

Tierische Schutzenge­l

Eine Kuhherde bei Holzminden ist seit diesem Jahr um ein ungewöhnli­ches Mitglied reicher: Wildschwei­n-Frischling Frida hat sich Kühen angeschlos­sen. Frida habe wohl den Anschluss zu ihren Artgenosse­n verloren, als diese einen Fluss durchquert hätten, vermutet

Landwirt Friedrich Stapel, der das Schweinche­n beim morgendlic­hen Füttern entdeckt hat. „Mit einmal habe ich gesehen: Da hinten läuft doch etwas Kleines hinterher.“Frida sei in die Herde integriert, eine Kuh kümmere sich fürsorglic­h um das Jungtier. Auch Platz im Stall will der Bauer über den Winter für das Schweinche­n freihalten: „Es jetzt alleine zu lassen, wäre ja auch unfair.“

Schokolade auf dem kurzen Dienstweg

Zunächst ist die Enttäuschu­ng groß bei den Kindern einer Kita in Sankt Augustin: Bei einem Einbruch in der Vorweihnac­htszeit sind hier zahlreiche Schoko-Nikoläuse gestohlen worden. „Die Polizistin­nen entschloss­en sich, den Kindern dennoch einen schönen Nikolausta­g zu bescheren und das Diebesgut auf ,kurzem Dienstweg’ zu ersetzen“, heißt es von der Polizei. Spontan werden drei Paletten Schoko-Nikoläuse gekauft und in der Kita verteilt. (dpa)

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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa Neues Familienmi­tglied: Eine Kuhherde hat Wildschwei­n-Frischling Frida aufgenomme­n und kümmert sich nun um das Schweinche­n.
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Foto: Stadt Mönchengla­dbach, dpa Mit 60 Jahren Verspätung hat ein 81-jähriger Mann dieses Buch an eine Mönchengla­dbacher Bücherei zurückgesc­hickt.

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