Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die gesteckten Ziele verpasst
Turnen: Der TSV Buttenwiesen hält zwar die 2. Bundesliga, kommt aber über Rang sieben nicht hinaus. Eine Saisonbilanz verrät, woran es diesmal beim letztjährigen Vizemeister gemangelt hat.
Buttenwiesen Die Zweitliga-Saison 2022 ist vorbei. Für die Turner des TSV Buttenwiesen gab es am Ende lediglich zwei Siege. Dabei waren die Ziele der Mannschaft deutlich ambitionierter gesteckt. Vor Saisonbeginn wollte der TSV nach seinem Vizemeistertitel im Jahr 2021 eigentlich wieder auf das „Treppchen“der Zweiten Bundesliga Süd. Nach 4:10 Wettkampfpunkten war die Stimmung im Team durchwachsen, zufrieden ist man mit dem siebten Platz in der Saison 2022 jedenfalls nicht. Was war geschehen, dass die Turnriege aus dem Zusamtal soweit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist?
Die Mannschaft startete nach Plan mit einem Erfolg bei der TG Allgäu in die Saison 2022. Trotz des krankheitsbedingten Ausfalls von Daniel Kehl gab es ein 38:26. Doch bereits am zweiten Wettkampftag verlor der TSV gegen den starken MTV Ludwigsburg. Der Aufsteiger turnte an diesem Tag mit bester Aufstellung inklusive zwei deutscher und einem italienischem Nationalturner. Ludwigsburg erzielte zudem die beste Wettkampfleistung aller SüdZweitligisten an diesem Tag. Dahinter folgte jedoch schon Buttenwiesen, was somit Hoffnung für die weiteren Begegnungen machte.
Zum dritten Wettkampftag reiste der TSV Buttenwiesen stark geschwächt zum VfL Kirchheim. Gegen alle Erwartungen konnte man sich gut behaupten. Dann verletzte sich jedoch Erik Mihan am Fuß und fiel für die weitere Saison an einigen Geräten aus. 57:26 stand es am Ende für Kirchheim.
Mit der Rückkehr der erkrankten und verhinderten Sportler ging es in der heimischen Riedblickhalle mit einem 43:32-Sieg am vierten Wettkampftag gegen die KTG Heidelberg weiter. Am fünften und sechsten Wettkampftag musste der TSV auswärts zwei bittere Niederlagen ertragen. Beim 21:56 gegen Exquisa Oberbayern turnte der TSV die meisten Fehler. Auch gegen Monheim waren es zu viele Unsicherheiten und Stürze, die eine 24:36-Niederlage im Derbyklassiker besiegelten.
Der letzte Wettkampf der Saison war das Nordschwaben-Derby bei der KTV Ries, das der TSV mit wieder einmal zu vielen Fehlern deutlich mit 20:64 verlor.
Bester Turner im Trikot des TSV Buttenwiesen war 2022 wieder einmal Yevgen Yudenkov, der mit 72 Scorepunkten als fünftbester Punktesammler der gesamten Liga abschnitt. Mit 27 Geräte-Einsätzen leistete Yudenkov auch die meiste Arbeit für sein Team. Die beiden Österreicher Askhab Matiev und Vinzenz Höck sammelten zusammen 46 Scorepunkte. Von den deutschen Sportlern sicherten die meisten Punkte Erik Mihan (20) und Moritz Kraus (19).
Doch warum musste der TSV so viele Niederlagen in Kauf nehmen, obwohl das Team in derselben Aufstellung an den Start ging, wie im erfolgreichen Jahr 2022? Zum einen war es schlicht Pech. Krankheiten sowie berufliche Verhinderungen und die Verletzung von Leistungsträger Erik Mihan gaben den Ausschlag bei mehreren Niederlagen. Im Verlauf der Saison mussten über 26 Geräteeinsätze aufgrund von Ausfällen durch unsicherere oder minderwertigere Übungen ersetzt werden. Ein weiterer Grund für die vielen Niederlagen war die fehlende Konstanz. Besonders in der zweiten Saisonhälfte fehlte es an Stabilität. Mit 43 groben Fehlern oder Stürzen musste der TSV, der noch im Vorjahr vor allem durch sichere Übungen punktete, viele Duelle verloren geben, die bei guter Leistung für den TSV ausgegangen wären.
Um in der kommenden Saison wieder vorne mitturnen zu können, gilt es für das Team die Probleme dieser Saison auszumerzen. Trainer Oleksandr Petrenko und Kapitän Florian Raab sind sich einig, dass das Team durch mehr Testwettkämpfe, mehr Übungsdurchgänge und eine Teilnahme an den Einzelmeisterschaften im Frühjahr zusätzliche Sicherheit für die Übungen erlangen sollte. Ebenfalls darf der Fehler der vergangenen Saison, mit zu schweren oder noch unsicheren Übungen an den Start zu gehen, im kommenden Jahr nicht wiederholt werden.
Die Saison 2023 beginnt am 23. September, bis dahin gibt es für die Biber noch einiges zu tun.