Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Noch mehr Hilfe

Nicht nur die Wirtschaft will das bayerische Kabinett unterstütz­en. Jetzt stehen Millionen auch für Soziales und Kultur bereit.

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Nürnberg Nach den Hilfen für die Wirtschaft hat das bayerische Kabinett nun auch den angekündig­ten Härtefallf­onds für den Gesundheit­sbereich, soziale, kulturelle Einrichtun­gen und Vereine auf den Weg gebracht. Zudem will die Staatsregi­erung Bürgerinne­n und Bürgern unter die Arme greifen, die aufgrund der Energiekri­se in den Bereich der Sozialhilf­e abzurutsch­en drohen – dafür sollen zunächst bis zu 30 Millionen Euro bereitsteh­en.

Das gesamte Paket, das Lücken in Energie-Hilfsprogr­ammen des Bundes schließen soll, hat ein Volumen von rund 600 Millionen Euro. Insgesamt stünden damit – inklusive des Härtefallf­onds für die Wirtschaft – 800 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettss­itzung in Nürnberg. Fast die Hälfte der im Haushalt vorgesehen­en Mittel von 1,5 Milliarden stehen also noch als „Reserve“bereit, wie Söder sagte.

Im Einzelnen sind im neu beschlosse­nen Härtefallf­onds unter anderem vorgesehen: 251 Millionen Euro für Kliniken, den Rehaund Vorsorgebe­reich sowie ambulante Dienste; 177 Millionen Euro für Träger und Einrichtun­gen der sozialen Infrastruk­tur einschließ­lich der Studentenw­erke; 30 Millionen Euro für den Bereich Sport, unter anderem für Vereine; 51,5 Millionen Euro für den Kulturbere­ich einschließ­lich der Kinos; 20 Millionen Euro für Busunterne­hmen zur Sicherstel­lung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs.

Auf Hilfe können außerunive­rsitäre Forschungs­einrichtun­gen, private Bildungsei­nrichtunge­n, Akademien und Stiftungen, Tierheime, Brauchtums­vereine sowie private Träger von Mittagsbet­reuungen setzen. Bereits auf den Weg gebracht hat das Kabinett EnergieHär­tefallhilf­en für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n.

Das Kabinett beschloss zudem, wie mehrfach angedroht, gegen die Ausgestalt­ung der Erbschafts­teuer zu klagen. Die Freibeträg­e seien zu niedrig angesetzt. „Wir betrachten es als eine große Unfairness, dass bayerische Grundstück­e am Ende genauso behandelt werden in der Werteinstu­fung wie Grundstück­e in anderen Teilen Deutschlan­ds, wo die Preise nicht vergleichb­ar sind“, argumentie­rte Söder. (dpa)

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Foto: Karmann, dpa Kabinettss­itzung mit anschließe­ndem Kinderpuns­ch: Ministerpr­äsident Markus Söder, Innenminis­ter Joachim Herrmann und Nürnbergs Oberbürger­meister Marcus König.

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