Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Alkohol: Im Advent wird nicht öfter kontrolliert
Die Augsburger Polizei hat den Verkehr zu jeder Jahreszeit im Blick, eines fällt in der Vorweihnachtszeit allerdings auf.
Weihnachtszeit, Weihnachtsfeierzeit. Auf dem Augsburger Christkindlesmarkt und anderen Märkten fließen derzeit bei betrieblichen und privaten Feiern Glühwein, Punsch und andere alkoholische Getränke. Für manch unvernünftigen Autofahrer kann das zum Problem werden, denn die Polizei kontrolliert auch in der Vorweihnachtszeit – allerdings nicht häufiger als sonst. „Es gibt keine Unterschiede zu anderen Jahreszeiten“, sagt Sprecher Siegfried Hartmann auf Anfrage. Die Statistik der Polizei zeigt aber eine überraschende Erkenntnis.
Recht aktuell ist ein Delikt im Bärenkeller. Am Montag wurde gegen 0.45 Uhr ein 43-jähriger Mann im Holzweg einer Verkehrskontrolle unterzogen. Es zeigte sich, dass er mit über 1,6 Promille alkoholisiert war. Sein Führerschein wurde sichergestellt.
Zahlen, wie viele Alkoholsünder im Stadtgebiet Augsburg aus dem Verkehr gezogen werden, hat die Polizei nicht griffbereit. Die Statistik bezieht sich auf den gesamten nordschwäbischen Raum, der vom Polizeipräsidium in Augsburg betreut wird. Im Jahr 2021, das unter dem Einfluss von Corona-Auflagen stand, wurden im Dezember 89 Trunkenheitsfahrten in Nordschwaben aktenkundig. Die Zahlen in den Vormonaten lagen höher: Im September 2021 waren es 124 Alkoholsünder, in den Monaten Oktober und November jeweils 135. Polizeisprecher Hartmann sagt, dass dies keine Ausnahme sei. Auch in früheren Jahren sei der Dezember nicht der Monat gewesen, in dem die meisten Trunkenheitsfahrten registriert wurden.
Viele wüssten, dass die Polizei in der Vorweihnachtszeit regelmäßig Kontrollen durchführe. Die seien auch keineswegs auf den Abend beschränkt, informiert Hartmann. In vielen Fällen, in denen Streifenbeamte einen Alkoholsünder hinterm Steuer ertappen, sei dieser durch unsichere Fahrweise aufgefallen. Mitunter gebe es auch Hinweise von anderen Verkehrsteilnehmern.
Autofahrer, die ihren Führerschein wegen Alkohol am Steuer verlieren, müssen aber nicht zwingend aufgrund ihrer Fahrweise auffallen. Oft werde erst bei einer Kontrolle Alkoholgeruch festgestellt. Andererseits gab es Fälle, in denen ein Betrunkener seinen Führerschein behalten durfte, weil ihm eine Fahrt nicht nachgewiesen konnte. So mancher Fahrer habe seinen Rausch am Steuer ausgeschlafen. „Ohne erkennbaren Hinweis auf eine Fahrt können wir dann nichts machen“, sagt Hartmann.
Mit Blick auf die Statistik zeigt sich, dass Trunkenheitsfahrten zum Jahresende zunehmen. Im Januar 2022 gab es in Nordschwaben insgesamt 43 Trunkenheitsfahrten, im Februar lediglich 32, im März 79.
Ganz aktuell sind Zahlen von drei Verkehrskontrollen in Augsburg und Königsbrunn, die im Dezember stattfanden. Dabei stand nicht direkt der Alkohol im Blickpunkt. Es waren allgemeine Fahrzeugkontrollen. 120 Verkehrsteilnehmer wurden laut Verkehrspolizei überprüft. Es gab zehn Verstöße wegen mangelnder Beleuchtungseinrichtungen, drei Geisterradler wurden erwischt, zudem lagen mehrere Verstöße wegen fehlender Sicherung von Ladung vor. Einige Autofahrer waren mit abgefahrenen Reifen unterwegs.