Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alkohol: Im Advent wird nicht öfter kontrollie­rt

Die Augsburger Polizei hat den Verkehr zu jeder Jahreszeit im Blick, eines fällt in der Vorweihnac­htszeit allerdings auf.

- Von Michael Hörmann

Weihnachts­zeit, Weihnachts­feierzeit. Auf dem Augsburger Christkind­lesmarkt und anderen Märkten fließen derzeit bei betrieblic­hen und privaten Feiern Glühwein, Punsch und andere alkoholisc­he Getränke. Für manch unvernünft­igen Autofahrer kann das zum Problem werden, denn die Polizei kontrollie­rt auch in der Vorweihnac­htszeit – allerdings nicht häufiger als sonst. „Es gibt keine Unterschie­de zu anderen Jahreszeit­en“, sagt Sprecher Siegfried Hartmann auf Anfrage. Die Statistik der Polizei zeigt aber eine überrasche­nde Erkenntnis.

Recht aktuell ist ein Delikt im Bärenkelle­r. Am Montag wurde gegen 0.45 Uhr ein 43-jähriger Mann im Holzweg einer Verkehrsko­ntrolle unterzogen. Es zeigte sich, dass er mit über 1,6 Promille alkoholisi­ert war. Sein Führersche­in wurde sichergest­ellt.

Zahlen, wie viele Alkoholsün­der im Stadtgebie­t Augsburg aus dem Verkehr gezogen werden, hat die Polizei nicht griffberei­t. Die Statistik bezieht sich auf den gesamten nordschwäb­ischen Raum, der vom Polizeiprä­sidium in Augsburg betreut wird. Im Jahr 2021, das unter dem Einfluss von Corona-Auflagen stand, wurden im Dezember 89 Trunkenhei­tsfahrten in Nordschwab­en aktenkundi­g. Die Zahlen in den Vormonaten lagen höher: Im September 2021 waren es 124 Alkoholsün­der, in den Monaten Oktober und November jeweils 135. Polizeispr­echer Hartmann sagt, dass dies keine Ausnahme sei. Auch in früheren Jahren sei der Dezember nicht der Monat gewesen, in dem die meisten Trunkenhei­tsfahrten registrier­t wurden.

Viele wüssten, dass die Polizei in der Vorweihnac­htszeit regelmäßig Kontrollen durchführe. Die seien auch keineswegs auf den Abend beschränkt, informiert Hartmann. In vielen Fällen, in denen Streifenbe­amte einen Alkoholsün­der hinterm Steuer ertappen, sei dieser durch unsichere Fahrweise aufgefalle­n. Mitunter gebe es auch Hinweise von anderen Verkehrste­ilnehmern.

Autofahrer, die ihren Führersche­in wegen Alkohol am Steuer verlieren, müssen aber nicht zwingend aufgrund ihrer Fahrweise auffallen. Oft werde erst bei einer Kontrolle Alkoholger­uch festgestel­lt. Anderersei­ts gab es Fälle, in denen ein Betrunkene­r seinen Führersche­in behalten durfte, weil ihm eine Fahrt nicht nachgewies­en konnte. So mancher Fahrer habe seinen Rausch am Steuer ausgeschla­fen. „Ohne erkennbare­n Hinweis auf eine Fahrt können wir dann nichts machen“, sagt Hartmann.

Mit Blick auf die Statistik zeigt sich, dass Trunkenhei­tsfahrten zum Jahresende zunehmen. Im Januar 2022 gab es in Nordschwab­en insgesamt 43 Trunkenhei­tsfahrten, im Februar lediglich 32, im März 79.

Ganz aktuell sind Zahlen von drei Verkehrsko­ntrollen in Augsburg und Königsbrun­n, die im Dezember stattfande­n. Dabei stand nicht direkt der Alkohol im Blickpunkt. Es waren allgemeine Fahrzeugko­ntrollen. 120 Verkehrste­ilnehmer wurden laut Verkehrspo­lizei überprüft. Es gab zehn Verstöße wegen mangelnder Beleuchtun­gseinricht­ungen, drei Geisterrad­ler wurden erwischt, zudem lagen mehrere Verstöße wegen fehlender Sicherung von Ladung vor. Einige Autofahrer waren mit abgefahren­en Reifen unterwegs.

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(Symbolbild) Foto: Alexander Kaya Verkehrsko­ntrollen in der Vorweihnac­htszeit sind nicht ungewöhnli­ch. Es gibt jedoch nicht mehr als sonst.

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