Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Razzia: Polizei findet auch Maschinenpistole
Bei der Drogen-Durchsuchungsaktion am vorigen Freitag entdecken die Beamten in Monheim auch Waffen. Der Besitzer wird angezeigt.
Landkreis Donau-Ries Eigentlich waren die Polizisten, die am Freitagmorgen bei einer Reihe von Verdächtigen im Jura-Bereich und in Oettingen an der Wohnungstür klingelten, auf der Suche nach Drogen. Doch in einem Anwesen in Monheim entdeckten die Beamten viel gefährlichere, verbotene Gegenstände: eine Maschinenpistole und mit Schwarzpulver gefüllte „Laborate“.
Wie berichtet, waren bei der Razzia am Freitag Beamtinnen und Beamte der Kripo Dillingen, der Inspektionen Donauwörth und
Nördlingen, der Bereitschaftspolizei Eichstätt und drei Hundeführer im Einsatz. Sie durchsuchten Gebäude in mehreren Orten. Der Schwerpunkt lag im Jura-Gebiet. Im Raum standen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Die Rauschgiftfahnder beschlagnahmten diverse Beweismittel - zum Beispiel Mobiltelefone und Computer - und fanden tatsächlich Drogen. Neben Marihuana im unteren zweistelligen Grammbereich stießen die Polizisten auf eine kleine Aufzuchtanlage mit mehreren Marihuana-Pflanzen und geringen Mengen Amphetamin.
In einem Anwesen in Monheim
stießen die Beamten bei einem 52-Jährigen auf eine geringe Menge Marihuana. Andere Gegenstände,
die dem Mann gehörten, weckten freilich viel mehr das Interesse der Gesetzeshüter. Es kam eine augenscheinlich funktionsfähige Maschinenpistole (älteren Baujahrs) samt Munition zum Vorschein. Eine solche Pistole gilt in aller Regel als Kriegswaffe. Der Besitz ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Zudem befanden sich in dem Gebäude mehrere Gewehre. Bei denen dürfte es sich dem Polizeipräsidium Schwaben Nord zufolge jedoch überwiegend um erlaubnisfreie oder sogenannte Deko-Waffen handeln. Damit nicht genug: Der Mann hatte sich wohl mit Schwarzpulver gefüllte „Laborate“selbst gefertigt. Auch diese wurden sichergestellt. Sie werden ebenso wie die Waffen - durch das Landeskriminalamt näher untersucht und bewertet. „Eine konkrete Gefahrenlage vor Ort konnte ausgeschlossen werden“, teilt die Polizei mit. Der 52-Jährige befindet sich auf freiem Fuß.
Der Beschuldigte erhielt Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Waffenrecht und das Betäubungsmittelgesetz. Bis das LKA die beschlagnahmten Gegenstände ausgewertet hat, wird es nach Angaben des Präsidiums noch einige Zeit dauern. Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. (mit AZ)