Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Höhenflug hält an
Union Berlin behauptet sich in seiner vierten BundesligaSaison in der Spitzengruppe.
Das geht ja gut los: Drei Spiele sind in der Bundesliga in diesem noch jungen Jahr absolviert, drei Mal ging Union Berlin als Sieger vom Platz. Zuerst gewannen die Hauptstädter zuhause mit 3:1 gegen die TSG Hoffenheim, dann folgte ein 2:1 in Bremen. Und am vergangenen Wochenende konnten die Eisernen das prestigeträchtige Derby gegen die Hertha mit 2:0 für sich entscheiden. Damit ist die kleine Delle aus den letzten Spielen vor der langen Winterpause vergessen gemacht – da holte Union in drei Begegnungen lediglich einen Punkt und war auf den fünften Rang abgerutscht. Der Lohn für das bisherige starke Abschneiden in diesem Jahr: Die Berliner sind mit 36 Punkte auf den zweiten Rang vorgerückt, nur Serienmeister Bayern hat einen Zähler mehr auf dem Konto.
Kein Wunder, dass der Klub aus Köpenick mittlerweile ganz schön selbstbewusst daherkommt – entsprechend fallen die aktuellen Neuverpflichtungen aus, die auch mit Blick auf einen weiteren internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison ausgewählt wurden. Dann startet Union womöglich sogar in der Champions League. Von Celtic Glasgow konnte für acht Millionen Euro Rechtsverteidiger Josip Juranovic losgeeist werden, der mit Kroatien Dritter in Katar wurde. Ebenfalls bei der WM im Einsatz war Aissa Laiduni, der Tunesier stand zuletzt bei Ferencvaros Budapest unter Vertrag. Internationale
Klasse statt Resterampe: Union investiert kräftig in die sportliche Zukunft. Kurz vor dem Ende der Transferperiode am vergangenen Dienstag kam dann noch ein ganz besonderes Gerücht auf: Die Berliner wurden mit dem Spanier Isco in Verbindung gebracht. Der fünfmalige Champions-League-Sieger stand von 2012 bis 2022 bei Real Madrid unter Vertrag, zuletzt lief der Mittelfeldspieler für den FC Sevilla auf, wo er im Dezember seine Arbeitspapiere auflöste. „Das ehrt uns sehr, wenn Isco mit uns in Verbindung gebracht wird. Natürlich entwickeln wir uns auch im Bereich der Transfers“, kommentierte Klub-Boss Dirk Zingler. Was sich erst wie ein verfrühter Aprilscherz las, entwickelte sich scheinbar zum Transfer-Coup, um dann letztendlich als Farce zu enden: Der 38-malige Nationalspieler erschien am Mittwoch zum Medizincheck, doch in letzter Sekunde platzte der Deal noch, da sich beide Seiten wohl bei einigen Details nicht einigen konnten.
Zurück in die weniger glamouröse Bundesliga-Realität: Dort muss sich Union erst einmal im Heimspiel gegen Mainz 05 behaupten. Der Start der Rheinland-Pfälzer war mit einem Unentschieden in Stuttgart und einer Niederlage gegen Dortmund einigermaßen ernüchternd, schon vor der Winterpause waren die Mainzer viermal ohne Dreier geblieben. Zuletzt aber folgte mit einem 5:2 der Befreiungsschlag gegen den VfL Bochum. Gegen Union soll das nächste Erfolgserlebnis folgen.