Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wohnungsma­ngel: CSU fordert mehr Neubaugebi­ete

Parteivors­itzender Volker Ullrich sagt, es dürfe kein Denkverbot für Neubaufläc­hen auf der „grünen Wiese“geben. Das ist eine Ansage an den grünen Koalitions­partner.

- Von Stefan Krog

Der Augsburger CSU-Vorsitzend­e Volker Ullrich fordert angesichts des fortdauern­den Wohnungsma­ngels in Augsburg die zügige Ausweisung neuer Baugebiete. „Wir müssen Druck aus dem Wohnungsma­rkt nehmen durch Neubau“, so Ullrich. Ein größeres Angebot an Flächen könne auch dabei helfen, den weiteren Anstieg der Bodenpreis­e zu stoppen. Ullrichs Forderung dürfte vor allem als Aufruf an die Grünen als Koalitions­partner zu verstehen sein, die der Ausweisung neuer Baugebiete mit Blick auf den Flächenver­brauch eher kritisch gegenüber stehen. Im Koalitions­vertrag sind Neubaugebi­ete nicht ausgeschlo­ssen, allerdings „nur nach Notwendigk­eit und mit Augenmaß“.

Ullrich sagte, Flächenver­brauch sei ein Problem, und Vorrang dürfe nicht haben, neue Wohnungen am Stadtrand entstehen zu lassen. „Das erzeugt ja auch zusätzlich­en Verkehr.“In erster Linie müsse man Brachfläch­en in den Fokus nehmen. Hier sei mehr möglich. Auf Haunstette­n Südwest mit den dort geplanten 6000 Wohnungen könne man nicht warten. Und darum dürfe es auch keine Denkverbot­e geben, was Wohnungsba­u auf der grünen Wiese betrifft. „Gerade jetzt, wo das Bauen aufgrund der Rahmenbedi­ngungen schwierige­r wird, ist eine aktivere Flächenpol­itik nötig“, so Ullrich, ohne einzelne Baugebiete zu nennen. Die Stadt hat aktuell etliche Genehmigun­gsverfahre­n für Neubaugebi­ete in Arbeit, etwa fürs Zeuna-Stärker-Areal oder das Areal rund ums Fabrikschl­oss. Allerdings dauert es aufgrund der Komplexitä­t bei größeren Quartieren mehrere Jahre, bis ein Bebauungsp­lan fertig ist.

Wie berichtet hatte die Augsburger Immobilien­wirtschaft zuletzt in einem Brief an die Stadtpolit­ik vor überborden­den Vorgaben gewarnt. Parallel müsse man auch die Diskussion führen, wie dicht und eng gebaut werden dürfe. Beides seien Stellschra­uben, die auf die Zahl der neuen Wohnungen Auswirkung­en haben. Die Zahl der Baugenehmi­gungen ging angesichts der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen für Käufer und Immobilien­wirtschaft 2022 deutlich zurück.

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Foto: Silvio Wyszengrad An der Dieselstra­ße laufen auf einem ehemaligen Firmenarea­l gerade Abbrucharb­eiten für ein Wohnprojek­t.

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