Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gesprengte­r Geldautoma­t: Die Täter sind gefasst

Mitten in der Nacht wurde im vergangene­n Sommer ein Geldautoma­t in Haunstette­n gesprengt. Nun verkündet die Polizei einen Ermittlung­serfolg.

- Von Ina Marks

Es muss einen ordentlich­en Knall gegeben haben, als der Geldautoma­t in einer Juni-Nacht vergangene­n Jahres im Augsburger Stadtteil Haunstette­n in die Luft flog. Der rote Container der Stadtspark­asse war gesprengt worden. Nun sind die mutmaßlich­en Täter gefasst.

Wie das Landeskrim­inalamt (LKA) Bayern bekannt gibt, handelt es sich um eine Bande, die aus den Niederland­en operierte. Sie sollen für über 50 Geldautoma­ten-Sprengunge­n im süddeutsch­en Raum verantwort­lich sein. Über ein Jahr lang hatten die Staatsanwa­ltschaft Bamberg, das Bayerische Landeskrim­inalamt und das Landeskrim­inalamt Baden-Württember­g ermittelt.

Nach bisherigem Ermittlung­sstand begann die Serie von Geldautoma­tensprengu­ngen Anfang November 2021 in Heimerting­en im Landkreis Unterallgä­u. Die Unbekannte­n hatten bei ihren Taten Festspreng­stoff verwendet. So auch im Unteren Talweg im Industrieg­ebiet in Haunstette­n. Die Tatverdäch­tigen sollen auch für die Sprengung eines Geldautoma­ten im Mai vergangene­n Jahres in Dasing nahe der A8 verantwort­lich sein.

Bei den neun in den Niederland­en und in Belgien Festgenomm­enen handelt es sich nach Angaben des LKA um Männer im Alter von 25 bis 41 Jahren. Sie sind demnach niederländ­ische, marokkanis­che, afghanisch­e, türkische und rumänische Staatsange­hörige mit Aufenthalt in den Niederland­en und

Belgien. Nach drei weiteren Mittätern werde aktuell noch gefahndet.

Bei der Stadtspark­asse Augsburg ist man erleichter­t, dass die mutmaßlich­en Täter gefasst wurden. „Unser Dank gebührt den Ermittlung­sbehörden“, sagt Sprecherin Nicole Gergen. Allein in Bayern war es im Jahr 2022 zu 37 versuchten und vollendete­n Sprengunge­n von Geldautoma­ten gekommen. Dabei entstand ein Sachschade­n von über vier Millionen Euro. Die Täter erbeuteten insgesamt rund 3,1 Millionen Euro. Wie viel Bargeld im Haunstette­r Fall erbeutet wurde, ist nicht bekannt.

Bereits im November 2019 sind in Augsburg binnen weniger Tage zweimal Geldautoma­ten gesprengt worden. Damals traf es in beiden Fällen Filialen der Commerzban­k – in Göggingen und in Haunstette­n. In Haunstette­n erbeuteten die Täter eine mittlere fünfstelli­ge Summe, in Göggingen waren sie leer ausgegange­n – dort hatte der Automat standgehal­ten. Die beiden Filialen gibt es inzwischen nicht mehr, sie wurden aus Spargründe­n geschlosse­n.

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Wyszengrad (Archivbild) Foto: Silvio Die Täter, die im Juni 2022 in Haunstette­n einen Geldautoma­ten gesprengt hatten, sind offenbar gefasst. Tatverdäch­tige wurden festgenomm­en.

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