Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Narrneusias Faschingsprinz wurde erst kürzlich mit dem Tanzfieber infiziert
Vom Laien zum begeisterten Tänzer und Faschings-Fan: Pietro Astra erzählt, wie die bisherige Saison für ihn war und wovor er mehr Angst hat als vor dem Tanzen.
Bunte Federn, schillernde Farben und glitzerbesetzte Kostüme: „Beautiful Creatures – die Schönheit der Natur“ist das diesjährige Motto der Narrneusia. Es ist eine Erkundungstour in eine andere Welt. Das gilt für den neuen Prinzen gleich doppelt. Eigentlich hatte sich der Tanzlaie das Prinzendasein nicht gleich in seiner ersten Saison aufbürden wollen. Wie es ihm jetzt ergeht und wovor er mehr Angst hat als vor dem Tanzen, erzählt er unserer Redaktion.
Die Narrneusia ist bekannt für spektakuläre Tanzauftritte und prächtige Kostüme. Umso erstaunlicher, dass der diesjährige Prinz zunächst weder Tanzerfahrung noch die Liebe zum Fasching mitbrachte. Die Narrneusia hatte nach langer, erfolgloser Suche schon befürchtet, Prinzessin Corinna I. müsste ohne Partner in die Saison starten, doch unverhofft tauchte Pietro Asta auf. Gleich in seinem ersten Jahr Faschingsprinz zu sein, war eigentlich nicht sein Plan, zumal sich seine tänzerische Erfahrung bisher auf einen Tanzkurs in der 10. Klasse beschränkte und er kaum Berührungspunkte mit dem Fasching hatte. Dennoch ließ sich der Neuzugang überzeugen. Umso begeisterter ist er jetzt: „Den Fasching so zu erleben, ist atemberaubend“, sagt er. Von Familie und Freunden, die ihn so oft wie möglich zu den Auftritten begleiten,
bekommt der Faschingsneuling durchwegs positives Feedback. „Sie bewundern meinen Mut, und ich glaube, sie sind erstaunt, dass ich meine Sache gar nicht so schlecht mache“, erzählt Pietro Asta schmunzelnd. Die Vorfreude auf die nächsten Bälle sei jetzt schon groß. Der Prinz selbst genießt das Rampenlicht sichtlich, und vor allem die Komplimente der Zuschauer, die oft nach der
Show noch zu ihnen kommen, bedeuten ihm viel. „Das ist Balsam für die Seele“, schwärmt Asta, „dafür hat sich die harte Arbeit gelohnt.“Das Tanzen war eine ganz neue Herausforderung für ihn, dennoch sei im Training kein Frust bei ihm aufgekommen. Stattdessen lobt er das Narrneusia-Team, das ihm alles so gut vermitteln konnte. „Ich wurde ganz und gar vom Tanzfieber infiziert“, schmunzelt
Asta. Lampenfieber hat er glücklicherweise kaum. Dennoch darf ein Ritual vor keinem Auftritt fehlen: „Bevor es auf die Bühne geht, machen wir immer unseren Narrneusia-Schlachtruf“, erzählt Asta. Und bei längeren Anfahrtswegen würde gute Musik im Bus für die nötige Motivation sorgen. Das Schönste für Prinz Pietro I. ist ganz klar das Team. Neben den Tänzern gehören dazu auch die
Techniker, Kostümdamen und alle Bühnenmitarbeiter. „Der Teamspirit ist unglaublich. Man hat das Gefühl, alles gemeinsam meistern zu können“, schwärmt der Prinz.
Vor einer Sache fürchtet sich Pietro Asta jedoch mehr als vor den Tänzen selbst – dem Kostümwechsel. Fünf Kostüme habe der Prinz, und fast nach jedem Tanz wechseln die Tänzer ihre Kleider.
Nur 30 Sekunden zum Umziehen
„Wir haben selten mehr als eine halbe Minute Zeit, und hinter den Bühnen ist es teilweise sehr eng“, erklärt Asta. Im richtigen Kostüm zur richtigen Zeit auf der Bühne zu stehen, kann da zur Herausforderung werden. Der Prinz ist aber zuversichtlich: „Irgendwie hat es bisher immer geklappt.“
Wenn es seine Zeit erlaubt, will Pietro Asta auch in künftigen Saisonen mit der Narrneusia auf der Bühne stehen. Seine Sicht auf den Fasching hat sich jetzt schon vollkommen verändert. Er ist überzeugt, zukünftig mehr und intensiver Fasching zu feiern, mit Verkleidung, Bällen und allem, was noch so dazugehört.
Jetzt freut sich der Prinz auf die nächsten Auftritte. Nur eine Sache trübt die Freude ein wenig. „Ich schaue doch schon mit einem weinenden Auge auf die nächsten Shows, weil es so schnell schon wieder vorbei sein wird.“