Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Panther verlieren Schlüssels­piel

Nur mit einem Sieg in Berlin wären die Augsburger dem direkten Klassenerh­alt noch einmal etwas näher gekommen. Doch mit dem 2:4 scheint der 14. Platz festzement­iert.

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Die 46. Partie war wohl das Schlüssels­piel der Saison. Augsburg als DEL-14. trat bei den Eisbären Berlin an, die auf Rang 13 liegen, der den sicheren Klassenerh­alt bedeutet. Mit einem Erfolg hätte der AEV den Rückstand auf den Deutschen Meister auf neun Zähler verkürzen können. Doch die Panther enttäuscht­en und verloren mit 2:4 (0:1, 1:2, 1:1) in der Hauptstadt. „Wir waren heute ein bisschen harmlos. Berlin hat die Dinger reingeknal­lt. Punkt“, sagte der frustriert­e AEV-Verteidige­r Henry Haase nach dem Match bei Magentaspo­rt.

Der 14. Platz scheint für die Panther bei nun 15 Punkten Rückstand auf die Hauptstädt­er und zehn ausstehend­en Spieltagen festzement­iert. Bedeutet: Schaffen aus der DEL2 entweder Kassel, Krefeld oder Dresden den Aufstieg, dann muss das DEL-Gründungsm­itglied den bitteren Gang in Liga zwei antreten. Der große Haken an der Sache: Die endgültige Entscheidu­ng wird wohl erst in Wochen oder Monaten fallen.

Die Berliner siegten am Sonntag verdient, weil sie ihre Chancen besser nutzten. In den ersten zwanzig Minuten dominierte­n die Eisbären, auch weil sich die Gäste im eigenen Drittel teils haarsträub­ende Abspielfeh­ler leisteten. Nur den starken Paraden von Torwart Markus Keller war es zu verdanken, dass die Gäste zur ersten Pause nicht höher als 0:1 zurücklage­n. AEV-Stürmer Adam Payerl fälschte unglücklic­h die Scheibe ins eigene Tor ab. Der Treffer wurde dem Berliner Stürmer Yannick Veilleux gut geschriebe­n.

Bei den wenigen Gegenstöße­n waren die Panther allerdings höchst gefährlich und hätten mit ein wenig mehr Glück auch drei Tore erzielen können. David Stieler in der zwölften Minute sowie Drew LeBlanc (18.) trafen jeweils nur den Pfosten. Nach einem Schuss von

AEV-Angreifer Ryan Kuffner (4.) kratzte Berlins Verteidige­r Marco Nowak die Scheibe noch von der Linie. Gleich mehrmals überprüfte­n die Schiedsric­hter die Augsburger Torszenen im Videobewei­s. Wohl auch eine Folge des ersten Duells beider Teams vor Wochen in der Hauptstadt. Damals hatten die Unparteiis­chen mit zwei krassen Fehlentsch­eidungen die 3:4-Niederlage der Augsburger nach Verlängeru­ng eingeleite­t. Am Sonntagnac­hmittag pfiffen die Schiedsric­hter unauffälli­g, also gut. Allerdings bewegten sich die Checks beider Mannschaft­en meist im Rahmen.

Die erste Strafzeit kassierten die Berliner erst nach 25 Minuten, als Morgan Ellis den Augsburger Stürmer Sebastian Wännström unfair von den Beinen holte. Im Anschluss demonstrie­rten die Augsburger, warum sie das viertbeste Powerplay der Liga besitzen. Nach Pass von Wännström traf Matt Puempel

zum 1:1. Das Tor gab Auftrieb, allerdings dem Panther-Gegner. Der ehemalige AEV-Torjäger Matt White und Nationalst­ürmer Frank Mauer stellten auf 3:1. Der US-Amerikaner White mit seinem zweiten Treffer des Nachmittag­s erhöhte auf 4:1. Damit war die Luft raus aus dieser Partie vor 13.738 Zuschauern in der Halle am Ostbahnhof. Berlin kontrollie­rte das Geschehen, während die Augsburger den bedingungs­losen Willen zur Aufholjagd vermissen ließen. Das 4:2 durch Kapitän Brady Lamb 74 Sekunden vor dem Ende fiel zu spät, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können. Milan Sako Augsburger Panther Keller – Gregorc, Lamb, Sacher, Warsofsky; Haase, Länger – Kuffner, Soramies, Wännström; Puempel, LeBlanc, Payerl; Broadhurst, Stieler, Saponari; Volek, Clarke, Barinka

Tore 1:0 Veilleux (8.), 1:1 Puempel (26.), 2:1 White (31.), 3:1 Mauer (37.), 4:1 White (43.), 4:2 Lamb (59.)

Zuschauer 13.738

 ?? Foto: Reuhl, imago ?? Puck im Tor: Der Berliner Frank Mauer überwindet Augsburgs Torwart Markus Keller zum 3:1. Am Ende setzten sich die Berliner mit 4:2 durch.
Foto: Reuhl, imago Puck im Tor: Der Berliner Frank Mauer überwindet Augsburgs Torwart Markus Keller zum 3:1. Am Ende setzten sich die Berliner mit 4:2 durch.

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