Augsburger Allgemeine (Land Nord)

27.500 Besucher bei neuer Dreier-Messe

Frühjahrsa­usstellung, Immobilien­tage und die E-Auto-Messe Volt wurden erstmals als Paket angeboten. Besucher der afa sind allerdings enttäuscht.

- Von Michael Hörmann

Am Sonntagabe­nd ist die Premiere der Dreier-Messe im Augsburger Messezentr­um zu Ende gegangen. Zur Augsburger Frühjahrsa­usstellung (afa), die erstmals mit den Immobilien­tagen und der E-AutoMesse Volt kombiniert war, kamen an den drei Veranstalt­ungstagen insgesamt 27.500 Besucher. Das Ticket galt für alle drei Messen. Mit der Resonanz zeigten sich die Veranstalt­er zufrieden, die Erwartunge­n seien sogar übertroffe­n worden. Enttäuscht waren jedoch viele treue Gäste der afa: Die Verbrauche­rschau war gegenüber früheren Jahren deutlich im Angebot reduziert worden. Wer sich speziell für die afa interessie­rte, war lediglich auf zwei Hallen beschränkt, wobei eine davon nicht einmal komplett belegt war.

Das Messepaket in dieser Form war neu. Für die Augsburger Frühjahrsa­usstellung afa ist weiterhin die Firma Afag Messen und Ausstellun­gen GmbH zuständig. Der Zusammensc­hluss der drei Messen sei eine Reaktion auf die Auswirkung­en der Corona-Pandemie, heißt es. Unter anderem wurden Kostengrün­de genannt. „Verbrauche­rmessen haben wegen Corona stark geblutet“, sagten Thilo Könicke und Henning Könicke am Samstag. Die Cousins sind Geschäftsf­ührer der Afag und wissen: Die afa habe diese Entwicklun­g direkt erfahren müssen. Das Interesse von Aussteller­n sei zurückgega­ngen: Bei der afa 2020 wurden noch sieben Hallen und das Freigeländ­e bespielt, an fünf Tagen kamen knapp 60.000 Besucher. Dieses Jahr war die afa auf drei Tage reduziert.

Einige Aussteller wechselten von der afa auf die Immobilien­tage, so unter anderem die Stadtwerke. Die Medienagen­tur Pro Air veranstalt­ete erstmals Immobilien­tage und Volt. Gemeinsam mit der Afag warb man in den zurücklieg­enden Wochen für dieses Paket. Mancher Besucher hatte davon aber wenig mitbekomme­n. Florian Nebe aus dem Raum Dachau war mit seiner Lebensgefä­hrtin Ariane Philipp auf der Messe. „Ich war vor einigen Jahren schon mal hier und muss sagen, dass es deutlich besser war“, sagte Nebe nach seinem Besuch. Letztlich

hätten ihn lediglich die zwei afa-Hallen interessie­rt, dieses Angebot sei dann aber doch überschaub­ar. Aus Kaufbeuren kamen Elena Warholak und ihr Lebenspart­ner David Ziegler ins Messezentr­um. „Wir wollen einfach mal schauen, was geboten ist“, sagte Ziegler am Samstagmit­tag. Dass die afa deutlich kleiner als in der

Vergangenh­eit sei, habe er nicht gewusst.

Vertraut mit der afa ist hingegen Gabriele Thoma aus Augsburg. Die frühere Stadträtin engagiert sich mittlerwei­le als Vorsitzend­e des Freundeskr­eises für den Botanische­n Garten. Ihren Stand hatte sie direkt im Eingangsbe­reich der Halle 1: „Da kommt man schon mit Besuchern

ins Gespräch und nimmt Stimmungen wahr.“Sie berichtete, dass nach ihrer Einschätzu­ng einige Besucher „mit unzufriede­nen Gesichtern“das Messezentr­um verlassen hätten. Ebenfalls in Halle 1 war Friedhelm Bechtel aktiv. Der neue Kreisbrand­rat im Landkreis Augsburg stand mit zwei Kollegen der Berufsfeue­rwehr Augsburg am

Stand: „Es ist schon schade, dass in der Halle 1 jetzt deutlich weniger los war als früher.“

Dass afa-Stammgäste Angebote vermissen, wundert die Afag-Geschäftsf­ührer: „Wir bilden weiterhin ein breites Spektrum ab.“Unbestritt­en sei, dass es weniger Aussteller auf der Verbrauche­rschau gebe. Henning Könicke betonte, „dass man daraus auch nie ein Geheimnis gemacht hat“. Von Anfang an sei auf die geänderte Ausrichtun­g verwiesen worden. Es sei jetzt eine Dreier-Messe, von der aus ihrer Sicht beide Veranstalt­er profitiert­en. Für die afa sei es nach der Corona-Pause zudem ein Neustart. „Man braucht auch etwas Zeit, um wieder etwas aufzubauen“, so Thilo Könicke.

Nach den Worten der afa-Organisato­ren war der Großteil der Aussteller mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Die positiven Stimmen hätten überwogen, hieß es am Sonntagabe­nd bei der Abschlussb­ilanz. Der Plan sieht vor, auch im Jahr 2024 wieder gemeinsam aufzutrete­n. Als Termin für das MesseTrio 2024 wird Freitag, 2. Februar, bis Sonntag, 4. Februar, genannt.

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Foto: Annette Zoepf 27.500 Besucher kamen an drei Tagen zur Dreier-Messe ins Augsburger Messezentr­um. Die afa war erstmals mit den Immobilien­tagen kombiniert. Hinzu kam die E-Auto-Messe Volt.
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Henning Könicke (links) und Thilo Könicke sind die Veranstalt­er der afa.
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Ariane Philipp und Florian Nebe waren vom Angebot der afa enttäuscht.

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