Augsburger Allgemeine (Land Nord)
27.500 Besucher bei neuer Dreier-Messe
Frühjahrsausstellung, Immobilientage und die E-Auto-Messe Volt wurden erstmals als Paket angeboten. Besucher der afa sind allerdings enttäuscht.
Am Sonntagabend ist die Premiere der Dreier-Messe im Augsburger Messezentrum zu Ende gegangen. Zur Augsburger Frühjahrsausstellung (afa), die erstmals mit den Immobilientagen und der E-AutoMesse Volt kombiniert war, kamen an den drei Veranstaltungstagen insgesamt 27.500 Besucher. Das Ticket galt für alle drei Messen. Mit der Resonanz zeigten sich die Veranstalter zufrieden, die Erwartungen seien sogar übertroffen worden. Enttäuscht waren jedoch viele treue Gäste der afa: Die Verbraucherschau war gegenüber früheren Jahren deutlich im Angebot reduziert worden. Wer sich speziell für die afa interessierte, war lediglich auf zwei Hallen beschränkt, wobei eine davon nicht einmal komplett belegt war.
Das Messepaket in dieser Form war neu. Für die Augsburger Frühjahrsausstellung afa ist weiterhin die Firma Afag Messen und Ausstellungen GmbH zuständig. Der Zusammenschluss der drei Messen sei eine Reaktion auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, heißt es. Unter anderem wurden Kostengründe genannt. „Verbrauchermessen haben wegen Corona stark geblutet“, sagten Thilo Könicke und Henning Könicke am Samstag. Die Cousins sind Geschäftsführer der Afag und wissen: Die afa habe diese Entwicklung direkt erfahren müssen. Das Interesse von Ausstellern sei zurückgegangen: Bei der afa 2020 wurden noch sieben Hallen und das Freigelände bespielt, an fünf Tagen kamen knapp 60.000 Besucher. Dieses Jahr war die afa auf drei Tage reduziert.
Einige Aussteller wechselten von der afa auf die Immobilientage, so unter anderem die Stadtwerke. Die Medienagentur Pro Air veranstaltete erstmals Immobilientage und Volt. Gemeinsam mit der Afag warb man in den zurückliegenden Wochen für dieses Paket. Mancher Besucher hatte davon aber wenig mitbekommen. Florian Nebe aus dem Raum Dachau war mit seiner Lebensgefährtin Ariane Philipp auf der Messe. „Ich war vor einigen Jahren schon mal hier und muss sagen, dass es deutlich besser war“, sagte Nebe nach seinem Besuch. Letztlich
hätten ihn lediglich die zwei afa-Hallen interessiert, dieses Angebot sei dann aber doch überschaubar. Aus Kaufbeuren kamen Elena Warholak und ihr Lebenspartner David Ziegler ins Messezentrum. „Wir wollen einfach mal schauen, was geboten ist“, sagte Ziegler am Samstagmittag. Dass die afa deutlich kleiner als in der
Vergangenheit sei, habe er nicht gewusst.
Vertraut mit der afa ist hingegen Gabriele Thoma aus Augsburg. Die frühere Stadträtin engagiert sich mittlerweile als Vorsitzende des Freundeskreises für den Botanischen Garten. Ihren Stand hatte sie direkt im Eingangsbereich der Halle 1: „Da kommt man schon mit Besuchern
ins Gespräch und nimmt Stimmungen wahr.“Sie berichtete, dass nach ihrer Einschätzung einige Besucher „mit unzufriedenen Gesichtern“das Messezentrum verlassen hätten. Ebenfalls in Halle 1 war Friedhelm Bechtel aktiv. Der neue Kreisbrandrat im Landkreis Augsburg stand mit zwei Kollegen der Berufsfeuerwehr Augsburg am
Stand: „Es ist schon schade, dass in der Halle 1 jetzt deutlich weniger los war als früher.“
Dass afa-Stammgäste Angebote vermissen, wundert die Afag-Geschäftsführer: „Wir bilden weiterhin ein breites Spektrum ab.“Unbestritten sei, dass es weniger Aussteller auf der Verbraucherschau gebe. Henning Könicke betonte, „dass man daraus auch nie ein Geheimnis gemacht hat“. Von Anfang an sei auf die geänderte Ausrichtung verwiesen worden. Es sei jetzt eine Dreier-Messe, von der aus ihrer Sicht beide Veranstalter profitierten. Für die afa sei es nach der Corona-Pause zudem ein Neustart. „Man braucht auch etwas Zeit, um wieder etwas aufzubauen“, so Thilo Könicke.
Nach den Worten der afa-Organisatoren war der Großteil der Aussteller mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Die positiven Stimmen hätten überwogen, hieß es am Sonntagabend bei der Abschlussbilanz. Der Plan sieht vor, auch im Jahr 2024 wieder gemeinsam aufzutreten. Als Termin für das MesseTrio 2024 wird Freitag, 2. Februar, bis Sonntag, 4. Februar, genannt.