Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kritik an der Ausstattung der Schule Adelsried
Kabel als Stolperfallen und zu wenige Klassenzimmer? Um die Anzahl der Räume in der Adelsrieder Grundschule und deren Ausstattung ging es jetzt im Gemeinderat.
In Adelsried wächst die Zahl der Grundschüler. Ein weiteres Klassenzimmer ist nötig, sagt Gemeinderat Anton Rittel (FW). Aber wo soll es entstehen? Bürgermeister Sebastian Bernhard hatte sich vor der Gemeinderatssitzung Gedanken darüber gemacht. Die zu erwartende Gesamtschülerzahl liegt aktuell bei 53 Schülern, das entspricht zwei Klassen. „Nachdem zwei Klassen die Schule verlassen werden, stehen für diese beiden Klassen Räumlichkeiten zur Verfügung. Ob noch Korridorkinder dazukommen, kann noch nicht geklärt werden. Hier ist die Schuleinschreibung abzuwarten“, sagte Sebastian Bernhard.
Hinsichtlich der großen Schulhauserweiterung hatte der Bürgermeister erfreuliche Nachrichten: So kam vor Weihnachten die Rückmeldung von der Regierung von Schwaben, dass Fördergelder zur Erweiterung für dieses Jahr berücksichtigt werden. Zum Thema Werkraum: Die Genehmigung zur Nutzungsänderung wird täglich erwartet, so der Bürgermeister. Es gab mehrere Nachfragen vom Landratsamt zum Brandschutznachweis. „Sobald die Genehmigung vorliegt, können wir umziehen und in Betrieb gehen. Wir haben hier unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt warten wir auf die Nutzungsänderung von der unteren Bauaufsichtsbehörde“.
Die Kritik von Anton Rittel (FW) an der Ausstattung der Grundschule stieß beim Zweiten Bürgermeister Ludwig Lenzgeiger (CSU), beim Drittem Bürgermeister Heiko Mohr (CSU) und bei Karl Mayer
(CSU) auf Unverständnis. Rittel berichtete, dass die Lehrerarbeitsplätze noch keinen Anschluss zu den digitalen Tafeln hätten und durch nicht vernünftig verlegte Kabel Stolperfallen entstanden seien. Dritter Bürgermeister Heiko Mohr von der gleichnamigen Elektrotechnik GmbH reagierte verwundert, denn auf Wunsch der Schulleitung seien in den vergangenen Herbstferien nach Absprache mit dem Lehrerkollegium die Lehrerpulte an den geeigneten Stellen im Klassenzimmer neben den neuen digitalen Tafeln fest angeschlossen worden. Die Schulleitung und der Schulverband wollten hier Stolperfallen beseitigen und eine einheitliche Struktur schaffen, was auch geschehen ist.
Bei zwei Lehrerpulten reichten die Kabellängen zu den Tafeln jedoch nicht aus. Deshalb wurden besonders lange Kabel bestellt, die längere Lieferzeiten haben. Dennoch sind die Arbeitsplätze vollumfänglich
funktionsfähig. Die Aussagen von Anton Rittel konnten auch Bürgermeister Bernhard und Geschäftsleiter Günther Reichherzer nicht verstehen. Bernhard stellte klar, dass in der Grundschule Adelsried an der Infrastruktur gearbeitet werden müsse. Das Problem bestehe in vielen Dingen nicht erst seit Kurzem, sondern hänge an einer Reihe von Sanierungsmaßnahmen, die sich in den letzten Jahren angesammelt hätten und jetzt Stück für Stück abgearbeitet werden müssten.
Nicht nachvollziehbar war die Kritik für Heiko Mohr. Die komplette Verkabelung, die teilweise nicht mehr funktioniert, wird erneuert. Im vergangenen Jahr wurden alle Klassen mit den neuen Boards ausgestattet. „Der Schulverband ist hier Vorreiter mit den digitalen Boards“, so Heiko Mohr. Erst wenn die Neustrukturierung abgeschlossen sei, wäre zudem der Anschluss an das Glasfasernetz
sinnvoll. Zweiter Bürgermeister Ludwig Lenzgeiger verlangte von Anton Rittel ein bisschen mehr Wertschätzung für diese Angelegenheit und warf ihm zugleich vor, Kleinigkeiten pressewirksam zu instrumentalisieren, anstatt diese konstruktiv und direkt bei der Verwaltung anzusprechen. Karl Mayer sagte dazu: „Es kann nicht sein, dass ein Gemeinderatsmitglied auf Fehlersuche in der Schule auftaucht. Wenn es Verbesserungswünsche gibt, wieso meldet sich dann die Schulleitung nicht beim Bürgermeister?“
Bürgermeister Sebastian Bernhard meinte dazu: „Es hat jede Lehrkraft die Möglichkeit gehabt, ihren Arbeitsplatz so einzurichten, wie es zum eigenen Unterricht passt. Bis zu den Weihnachtsferien hat alles funktioniert. Man kann jederzeit auf die Verwaltung oder mich zukommen und wir versuchen, Probleme schnellstmöglich zu lösen.“