Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Meitingen will Schulcontainer aufstocken
Die Grundschule ist schneller fünfzügig geworden, als Prognosen dies vermuten ließen. Die Gemeinde muss daher handeln. Und es gibt gute Nachrichten für die Eltern der kleinen Kinder.
Vorsichtig entspannt blickt Meitingens Bürgermeister Michael Higl auf die Betreuung der Kinder, die ab September 2024 Krippen und Kindergärten im Ort besuchen möchten. Die im Hauptausschuss präsentierten Zahlen zeigen nämlich, dass die Plätze – Stand heute – ausreichen. „Allerdings können wir nicht garantieren, dass jeder einen Platz in der jeweiligen Wunscheinrichtung bekommt“, fügt Higl vorausschauend hinzu, denn die Krippen- und Kindergartengruppen im Haus für Kinder am Freibad sind beispielsweise voll. Allerdings kann sich die Gemeinde über einen kleinen, zumindest räumlichen Puffer in der Mühlstraße in Herbertshofen sowie in der Kinderkrippe im Laubenbach freuen. Personal werde hierfür noch gesucht.
An anderer Stelle tut sich jedoch ein Problem auf, das kurzfristig mit einem Umzug und langfristig nur mit einem Anbau bewerkstelligt werden kann, denn die Meitinger Grundschule ist schneller fünfzügig geworden, als Prognosen dies vermuten ließen. Vor allem aber der Bedarf an nachschulischer Betreuung – auf den Eltern von Erstklässlern erst ab dem Jahr 2026 einen gesetzlichen Anspruch haben – ist beinahe sprunghaft angestiegen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Im Hort fehlen ab September 14 Plätze. Auch die Kinder, die für die Mittagsbetreuung angemeldet sind, passen ab September nicht mehr in die Räumlichkeiten an der Peter-DörflerStraße.
Zum nächsten Schuljahr, also ab September 2024, käme man räumlich gerade noch so hin, sagt Higl im Gespräch und erläutert, wer wie umziehen wird, um das Platzproblem zu lösen. In Gesprächen mit der Schulleitung sei man zur folgenden Lösung für das kommende Schuljahr gekommen: Zwei Klassen werden in den Containerbau ziehen, der zu Beginn dieses Schuljahres von den ersten Klassen bezogen wurde. So wird das Klassenzimmer im Keller frei, in dem vor Jahren erstmals die Mittagsbetreuung untergebracht wurde. Eben dort wird dann Platz für eine Gruppe der Mittagsbetreuung. Bei der nachschulischen Betreuung, wo die Betreuungsquote binnen eines Jahres von 56 auf 70 Prozent gestiegen ist, sind damit alle verfügbaren Ressourcen – inklusive den Räumlichkeiten im Familienzentrum Sternstunden – voll belegt.
Um für das übernächste Schuljahr gewappnet zu sein, das im September 2025 startet, fiel bereits eine Entscheidung im Hauptausschuss – und zwar für weitere Container. Aktuell werde geprüft, ob es mit Blick auf die Statik möglich ist, die Container der Mittagsbetreuung aufzustocken, die an der Peter-Dörfler-Straße
stehen. Das wäre inhaltlich sinnvoll, damit die Kinder der Mittagsbetreuung eben dort wieder unter einem Dach betreut werden können. Gibt es keine Möglichkeit, die Container der Mittagsbetreuung aufzustocken, könnte die Umzugs-Interimslösung – die eigentlich erst greifen sollte, wenn Umbaumaßnahmen an der Schule stattfinden – bereits zum September 2025 umgesetzt werden. Dann könnten an die Container, die Ende vergangenen Jahres im Grundschulpark errichtet wurden, weitere vier bis sechs Klassenzimmer angebaut werden.
Mit eineinviertel Jahren Vorlauf lässt sich also auch das drohende Platzproblem für das Schuljahr 25/26 im Vorfeld lösen – mit Containern bei der Mittagsbetreuung oder alternativ im Park. Einen Neubau in derselben Zeit umzusetzen, wäre hingegen nicht möglich, weiß Higl und ergänzt: „Von der Planung und der Vergabe der Leistungen bis zum Baubeginn würde es ein Jahr dauern.“Wann die Gemeinde das Großprojekt Schulerweiterung anpacken will, ist aktuell noch nicht terminiert.
Der temporäre Umzug des Rathauses sowie die dort anstehende Gebäudesanierung, der millionenschwere Umbau im Haus für Kinder in Erlingen und die Maßnahmen an den Feuerwehrhäusern in Herbertshofen und Meitingen rücken das Projekt Schulerweiterung so weit in die Ferne, dass ein Baubeginn erst ab 2028 realistisch erscheint. Zudem stehe, Stand heute, noch nicht einmal fest, ob die Schulerweiterung am Standort oder woanders umgesetzt werden kann.
Wann das Schulhaus erweitert werden kann, ist unklar.