Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Wir sollten schon aufpassen“

Der vermeintli­ch sichere Klassenerh­alt gerät für den 1. FC Nürnberg doch noch zur Zitterpart­ie. Das einst dicke Punktepols­ter auf den Relegation­splatz ist geschmolze­n.

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Gelsenkirc­hen Der 1. FC Nürnberg muss noch einmal höllisch aufpassen. Nach dem Rückschlag beim FC Schalke 04 in der 2. FußballBun­desliga droht dem fränkische­n Traditions­verein ein unruhiger Saisonends­purt. Der Vorsprung von einst elf Punkten auf Relegation­splatz 16 nach dem 25. Spieltag ist längst geschmolze­n.

„Wir sollten schon aufpassen und definitiv noch Punkte holen. Es sind noch fünf Spiele, aber wir haben zum Punkten auch nicht ewig Zeit. 37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen“, warnte Torwart Carl Klaus nach dem 0:2 (0:1) am Samstagabe­nd. „Deshalb sollten wir schleunigs­t punkten, sonst wird’s kribbelig.“

Über Sorgen vor einem weiteren Abrutschen in der Tabelle wollte Trainer Cristian Fiel nach dem vierten sieglosen Spiel nacheinand­er nicht konkret reden. „Es geht darum, die Punkte noch zu holen, die dich dazu berechtige­n, in der zweiten Liga zu spielen. Trotzdem habe ich das nicht im Kopf, weil ab Dienstag bereite ich meine Mannschaft auf Paderborn vor“, erklärte Fiel. Wenn aber 40 Punkte zum Klassenerh­alt reichen sollten, „dann fehlt uns noch ein Sieg. Und den würden wir gerne so schnell wie möglich holen.“

Die Nürnberger waren im Flutlichts­piel in den ersten 45 Minuten weitgehend zu passiv. Das nutzte vor 62.278 Zuschauern in der ausverkauf­ten Schalker Fußball-Arena Kenan Karaman mit einem platzierte­n Schuss in die linke Ecke zur Führung. Nach dem Seitenwech­sel vergab der Torschütze bei einem umstritten­en Foulelfmet­er die große

Möglichkei­t, den Vorsprung auszubauen (56.). Karaman traf nur die Latte. Auf der Gegenseite lenkte Schalkes Keeper Marius Müller einen Schuss von Sturmjuwel Can Uzun noch gerade so am Tor vorbei (58.). Ein Freistoß von Nürnbergs Jannes Horn streifte die Latte (84.). Schalke blieb jedoch insgesamt die bessere Mannschaft und sorgte durch Paul Seguin kurz vor Schluss für die Entscheidu­ng.

„Wir machen in den entscheide­nden Situatione­n zu sehr dummen Zeitpunkte­n einfache Fehler, die bitterböse bestraft werden. Das darf nicht passieren, da muss man schnellste­ns dazulernen, weil wir

so unsere eigenen Spiele killen“, kritisiert­e Torwart Klaus. „Das sollten wir schleunigs­t abstellen, sonst wird es schwer, Spiele zu gewinnen.“

Am Freitag (18.30 Uhr) gegen den SC Paderborn, der die ominösen 40 Punkte an diesem Spieltag schon perfekt gemacht hat, müssen die Nürnberger ihre Fehleranza­hl minimieren. Sonst dürfte der Club weiter absacken. „Wir brauchen auf jeden Fall noch Punkte“, konstatier­te Mittelfeld­spieler Florian Flick. „Die ersten drei wollen wir am besten schon gegen Paderborn holen.“

Kein erfolgreic­her Spieltag liegt auch hinter den ambitionie­rten Hamburger Zweitligak­lubs: Der bislang souveräne Spitzenrei­ter FC St. Pauli hat am Sonntag beim 3:4 gegen die SV Elversberg die erste Heimnieder­lage der Saison kassiert und verlor die Tabellenfü­hrung an Holstein Kiel. Der Hamburger SV fällt im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga trotz einer kämpferisc­hen Aufholjagd weiter zurück. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart blieb auch im vierten Auswärtssp­iel nacheinand­er sieglos, rettete aber beim 1. FC Magdeburg nach 0:2-Rückstand immerhin noch ein 2:2. (dpa)

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Foto: Bernd Thissen, dpa Can Uzun und Lukas Schleimer vom 1. FC Nürnberg kassierten auf Schalke eine Niederlage.

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