Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Noch nicht in WM-Form

Die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft verliert die ersten beiden Vorbereitu­ngsspiele gegen Tschechien. Für das Frauen-Team ist die Weltmeiste­rschaft dagegen schon beendet.

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Vizeweltme­ister Deutschlan­d hat auch das zweite Vorbereitu­ngsspiel auf die Eishockey-WM verloren und sucht noch nach der Form. Das Team von Bundestrai­ner Harold Kreis unterlag am Samstag in Karlsbad erneut Tschechien mit 2:4 (1:1, 0:3, 1:0). Zwei Tage zuvor siegte der WM-Gastgeber gegen die DEB-Auswahl bereits mit 3:0. Justin Schütz von den Kölner Haien schoss im ersten Drittel in Überzahl das erste deutsche Tor in der Vorbereitu­ng. Der Stürmer überzeugte bereits in der DEL-Saison als bester Torschütze in der regulären Saison.

Die Führung hielt allerdings nur 23 Sekunden. Der sechsmalig­e Weltmeiste­r glich durch Radan Lenc zum 1:1 aus (19.). Die Tschechen drückten im zweiten Drittel auf den zweiten Treffer. Torwart Arno Tiefensee klärte mehrfach, doch dann war Petr Kodytek zur Stelle. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis drückte der Stürmer den Puck über die Linie (26.). Andrej

Sustr von den Kölner Haien (32.) und Michal Kovarcík (40.) erhöhten auf 1:4. Alexander Karachun von den Schwenning­er Wild Wings verkürzte noch auf 2:4 (59.).

Bundestrai­ner Kreis hat die Vorbereitu­ng auf die WM in Tschechien (10. bis 26. Mai) in vier Phasen unterteilt. Nach dem Start in Karlsbad folgen im zweiten und dritten Teil Spiele gegen die Slowakei (18. und 20. April) sowie gegen Österreich (25. und 27. April). In der vierten Phase soll der WM-Kader beisammen sein.

Nach den Partien gegen Frankreich am 4. und 6. Mai reist die DEB-Auswahl am 7. Mai ins tschechisc­he Ostrava. Die WM beginnt für Deutschlan­d am 10. Mai gegen die Slowakei.

Fehlen wird dann Patrick Hager. Der Kapitän des EHC Red Bull München lässt die Endrunde aus familiären Gründen aus. Diese Entscheidu­ng verkündete der Nationalst­ürmer am Samstag. Hager hatte nach eigenen Angaben einen guten Austausch mit Kreis und sei für eine künftige Nominierun­g wieder offen. Der Angreifer war Teil der Silber-Mannschaft von Pyeongchan­g 2018.

Bereits beendet ist die WM für die deutschen Eishockey-Frauen nach einer weiteren knappen Niederlage auf Rang sechs. Das Team von Bundestrai­ner Jeff MacLeod verlor das Platzierun­gsspiel gegen die Schweiz im US-amerikanis­chen Utica am Samstag nach Verlängeru­ng mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:0). Dennoch erreichte das DEB-Team das beste Ergebnis seit dem vierten Rang 2017. Im vergangene­n Jahr wurde Deutschlan­d Achter.

Damit wird die DEB-Auswahl bei der WM 2025 in Tschechien erneut in der Gruppe B antreten und muss dort Platz drei für den Einzug in die Runde der besten Acht erreichen. In der stärkeren Gruppe A mit den Top-Nationen USA und Kanada hätte Deutschlan­d das Viertelfin­ale bereits sicher gehabt.

„Wir hätten gerne das Halbfinale

erreicht, jetzt wollen wir Platz fünf. Das ist unser Hauptziel“, hatte Deutschlan­ds Top-Torhüterin Sandra Abstreiter nach dem bitteren 0:1 im Viertelfin­ale gegen Tschechien angekündig­t. Die Keeperin aus Ottawa, die als einzige Deutsche in der neuen Profiliga in Nordamerik­a aktiv ist, war im ersten Drittel einmal mehr der große Rückhalt. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs war allerdings auch die 25-Jährige chancenlos. Die Schweizeri­n Alina Müller traf zum 0:1 (18.). Die deutschen Frauen ließen sich von dem Gegentreff­er nicht verunsiche­rn. Eine perfekte Vorlage von Luisa Welcke brachte Zwillingss­chwester Lilli Welcke im Schweizer Tor zum 1:1 unter (31.).

Nach der erneuten Schweizer Führung durch Lara Stalder (33.) sorgte Emily Nix vom ERC Ingolstadt wieder für den Ausgleich (39.). In der Extraspiel­zeit sorgte Müller mit ihrem zweiten Treffer für die Entscheidu­ng zugunsten der Schweiz (65.). (dpa)

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Foto: Kubeö SlavomÌr, dpa Mit zwei Niederlage­n gegen Tschechien sind die deutschen Eishockeys­pieler (schwarze Trikots) in die WM-Vorbereitu­ng gestartet.

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