Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der FC Augsburg gewinnt das Spiel in der Defensive
Einzelkritik: Nach dem zähen 2:0-Heimsieg gegen Union Berlin werden zwar die beiden Torschützen des FC Augsburg besonders gefeiert, aber die besten Noten verdienen sich andere Spieler.
• Finn Dahmen Der Torhüter hielt, was zu halten war und was er auch halten musste. Eine solide Partie mit einer starken Fußabwehr in der Nachspielzeit. Note 3,0
• Maximilian Bauer Der gelernte Innenverteidiger spielte das erste Mal in seiner Profikarriere auf der Rechtsverteidigerposition. Stark in den Zweikämpfen (69 Prozent) und passabel im Passspiel, auch wenn der eine oder andere nicht den Mitspieler fand. Im Offensivspiel wurde allerdings deutlich, dass Bauer kein Kevin Mbabu ist, der mit seinen tiefen Läufen eine Abwehr auch mal in Unordnung bringen kann. Note 3,0
• Jeffrey Gouweleeuw Der Chef der
Innenverteidigung gewinnt mit seinen 32 Jahren vielleicht nicht mehr jeden Zweikampf, doch im Spielaufbau sind seine weiten, meist genau getimten Flugbälle ein enorm wichtiges Element. Und seit dem Hoffenheimspiel, als er am Ende als rechter Verteidiger versuchte mitzuhelfen, den Rückstand aufzuholen, hat er auch Spaß am Offensivspiel. War lange Zeit einer der wenigen, der das mit etwas Struktur versuchte. Note 2,5
• Felix Uduokhai Er war diesmal der Bewacher des Luftraumes über und am FCA-Strafraum. Wenn eine Flanke kam, war Uduokhai zur Stelle. Und wenn er eines seiner acht Kopfballduelle mal nicht gewann, dann störte er seinen Gegenspieler so, dass es für das FCATor nicht gefährlich werden konnte. Auch am Boden machte er diesmal keine Kompromisse. Eine starke Leistung. Note 2,0
• Mads Pedersen In seinem 100. Bundesligaspiel für den FCA zeigte sich der Jubilar nach dem Tief in Hoffenheim gut erholt, legte seine Rolle auf der linken Außenbahn sehr offensiv aus, ohne dabei seine Abwehrarbeit grob zu vernachlässigen. Davon zeugen auch 28 Sprints in beide Richtungen. Was ihm gegenüber Iago fehlt, ist die Präzision und Genauigkeit im Abschluss seiner Aktionen. Note 3,0
• Tim Breithaupt In seinem ersten Spiel unter Jess Thorup von Beginn an rechtfertigte der defensive Mittelfeldspieler seine Startelf-Nominierung. Überzeugte als Stellvertreter für Kristijan Jakic. Spektakulär sein Monstersprint kurz nach der Halbzeit, mit dem er in letzter Sekunde einen vielversprechenden Union-Konter beendete.
Note 2,0
• Arne Engels Er ist normalerweise schon einer, dem kreative Lösungen in den Sinn kommen. Doch damit tat er sich, wie alle anderen FCA-Spieler, an diesem Abend gegen tief stehende Berliner schwer, wohl auch weil er viel im Defensivverbund mitarbeitete. Note 4,0
• Arne Maier Er bestritt gegen Union sein 150. Bundesligaspiel insgesamt für den FCA, Bielefeld und Hertha BSC. Es war ein Spiel mit viel Licht, aber auch Schatten. Gerade in Halbzeit eins hatten seine Standards eine enorme Streuung. Präzise war allerdings sein Pass auf Sven Michel vor dessen Schuss zum 2:0.
• Ruben Vargas Vargas hatte sich einer intensivsten Betreuung durch die Unioner Hintermannschaft zu erwehren. In Halbzeit zwei bekam Vargas Oberschenkelprobleme, die dazu führten, dass er seine Defensivaufgaben vernachlässigte. FCATrainer Thorup ersetzte ihn durch Pep Biel (62.). Note 4,0
• Phillip Tietz Es war vor allem in Halbzeit eins kein gutes Spiel des Stürmers. Dann zeigte er in der 47. Minute Klasse und seinen guten Riecher. Wie in Darmstadt war er der Nutznießer eines katastrophalen Fehlpasses der gegnerischen Hintermannschaft. In der 72. Minute kam für ihn Pfeiffer, um die Abwehr zu stabilisieren. Note 4,0
• Ermedin Demirovic Wirkte in der ersten Hälfte oft frustriert, als ihm kaum ein Ballkontakt gelang. Nach dem Seitenwechsel besser, aber in der Nachspielzeit scheiterte er an Union-Keeper Rönnow. Es war nicht sein Abend. Note 4,5
• Pep Biel (ab 62. für Vargas) Spielte angesichts der knappen Führung defensiver als sein Vorgänger.
• Patric Pfeiffer (ab 72. für Tietz) Nach seiner Einwechslung fand er seinen Platz in der Fünfer-Kette als zentraler Innenverteidiger.
• Sven Michel (ab 72. für Engels) Traf ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein zum 2:0.
• Mert Kömür (79. für Bauer) Das Talent kam zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz hintereinander. Auf der ungewohnten rechten Außenbahn spielt er reif.
Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten im Einsatz waren.