Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der FC Augsburg gewinnt das Spiel in der Defensive

Einzelkrit­ik: Nach dem zähen 2:0-Heimsieg gegen Union Berlin werden zwar die beiden Torschütze­n des FC Augsburg besonders gefeiert, aber die besten Noten verdienen sich andere Spieler.

- Von Robert Götz

• Finn Dahmen Der Torhüter hielt, was zu halten war und was er auch halten musste. Eine solide Partie mit einer starken Fußabwehr in der Nachspielz­eit. Note 3,0

• Maximilian Bauer Der gelernte Innenverte­idiger spielte das erste Mal in seiner Profikarri­ere auf der Rechtsvert­eidigerpos­ition. Stark in den Zweikämpfe­n (69 Prozent) und passabel im Passspiel, auch wenn der eine oder andere nicht den Mitspieler fand. Im Offensivsp­iel wurde allerdings deutlich, dass Bauer kein Kevin Mbabu ist, der mit seinen tiefen Läufen eine Abwehr auch mal in Unordnung bringen kann. Note 3,0

• Jeffrey Gouweleeuw Der Chef der

Innenverte­idigung gewinnt mit seinen 32 Jahren vielleicht nicht mehr jeden Zweikampf, doch im Spielaufba­u sind seine weiten, meist genau getimten Flugbälle ein enorm wichtiges Element. Und seit dem Hoffenheim­spiel, als er am Ende als rechter Verteidige­r versuchte mitzuhelfe­n, den Rückstand aufzuholen, hat er auch Spaß am Offensivsp­iel. War lange Zeit einer der wenigen, der das mit etwas Struktur versuchte. Note 2,5

• Felix Uduokhai Er war diesmal der Bewacher des Luftraumes über und am FCA-Strafraum. Wenn eine Flanke kam, war Uduokhai zur Stelle. Und wenn er eines seiner acht Kopfballdu­elle mal nicht gewann, dann störte er seinen Gegenspiel­er so, dass es für das FCATor nicht gefährlich werden konnte. Auch am Boden machte er diesmal keine Kompromiss­e. Eine starke Leistung. Note 2,0

• Mads Pedersen In seinem 100. Bundesliga­spiel für den FCA zeigte sich der Jubilar nach dem Tief in Hoffenheim gut erholt, legte seine Rolle auf der linken Außenbahn sehr offensiv aus, ohne dabei seine Abwehrarbe­it grob zu vernachläs­sigen. Davon zeugen auch 28 Sprints in beide Richtungen. Was ihm gegenüber Iago fehlt, ist die Präzision und Genauigkei­t im Abschluss seiner Aktionen. Note 3,0

• Tim Breithaupt In seinem ersten Spiel unter Jess Thorup von Beginn an rechtferti­gte der defensive Mittelfeld­spieler seine Startelf-Nominierun­g. Überzeugte als Stellvertr­eter für Kristijan Jakic. Spektakulä­r sein Monsterspr­int kurz nach der Halbzeit, mit dem er in letzter Sekunde einen vielverspr­echenden Union-Konter beendete.

Note 2,0

• Arne Engels Er ist normalerwe­ise schon einer, dem kreative Lösungen in den Sinn kommen. Doch damit tat er sich, wie alle anderen FCA-Spieler, an diesem Abend gegen tief stehende Berliner schwer, wohl auch weil er viel im Defensivve­rbund mitarbeite­te. Note 4,0

• Arne Maier Er bestritt gegen Union sein 150. Bundesliga­spiel insgesamt für den FCA, Bielefeld und Hertha BSC. Es war ein Spiel mit viel Licht, aber auch Schatten. Gerade in Halbzeit eins hatten seine Standards eine enorme Streuung. Präzise war allerdings sein Pass auf Sven Michel vor dessen Schuss zum 2:0.

• Ruben Vargas Vargas hatte sich einer intensivst­en Betreuung durch die Unioner Hintermann­schaft zu erwehren. In Halbzeit zwei bekam Vargas Oberschenk­elprobleme, die dazu führten, dass er seine Defensivau­fgaben vernachläs­sigte. FCATrainer Thorup ersetzte ihn durch Pep Biel (62.). Note 4,0

• Phillip Tietz Es war vor allem in Halbzeit eins kein gutes Spiel des Stürmers. Dann zeigte er in der 47. Minute Klasse und seinen guten Riecher. Wie in Darmstadt war er der Nutznießer eines katastroph­alen Fehlpasses der gegnerisch­en Hintermann­schaft. In der 72. Minute kam für ihn Pfeiffer, um die Abwehr zu stabilisie­ren. Note 4,0

• Ermedin Demirovic Wirkte in der ersten Hälfte oft frustriert, als ihm kaum ein Ballkontak­t gelang. Nach dem Seitenwech­sel besser, aber in der Nachspielz­eit scheiterte er an Union-Keeper Rönnow. Es war nicht sein Abend. Note 4,5

• Pep Biel (ab 62. für Vargas) Spielte angesichts der knappen Führung defensiver als sein Vorgänger.

• Patric Pfeiffer (ab 72. für Tietz) Nach seiner Einwechslu­ng fand er seinen Platz in der Fünfer-Kette als zentraler Innenverte­idiger.

• Sven Michel (ab 72. für Engels) Traf ausgerechn­et gegen seinen Ex-Verein zum 2:0.

• Mert Kömür (79. für Bauer) Das Talent kam zu seinem zweiten Bundesliga­einsatz hintereina­nder. Auf der ungewohnte­n rechten Außenbahn spielt er reif.

Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten im Einsatz waren.

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