Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schausteller sprechen von einem „guten Plärrer“
Der Osterplärrer verlief friedlich und war trotz Temperaturschwankungen gut besucht. Feuerwerk als Attraktion.
Schausteller-Chef Josef Diebold hat sich über die vielen Besucherinnen und Besucher auf dem diesjährigen Osterplärrer gefreut. Als das Volksfest am Sonntag um 10.30 Uhr ein letztes Mal öffnete, strömten die Besucher bereits auf das Festgelände. Die Stimmung sei in den vergangenen zwei Wochen sehr gut gewesen. „Es war friedlich und familiär geprägt“, sagte Diebold. Der Plärrer sei ein „Erfolgsmodell“– das auf einer stetigen Weiterentwicklung des Konzepts beruhe. Selbst die anfänglichen Wetterkapriolen konnten dem Plärrer nichts anhaben. „In der ersten Woche war es an ein paar Tagen kalt. Die Menschen waren trotzdem da.“Die Gesamt-Besucherzahl werde freilich erst Anfang der Woche verraten. Besonders beliebt waren die Freitagabende – die Abende an denen Peter Sauer rund 300 Feuerwerkskörper in die Luft jagte.
Sauer ist Inhaber der Feuerwerksfirma Fritz Sauer. Bereits seit über 100 Jahren organisiert das Unternehmen das Plärrer-Feuerwerk. „Ich mache das schon mein ganzes Berufsleben lang. Früher hat es mein Vater gemacht, davor mein Großvater.“
Vier Tage im Voraus plante der ausgebildete Feuerwerker das gesamte Programm für das PlärrerFeuerwerk und die Reihenfolge der Effekte. Ziel ist es jedes Mal, das Ganze möglichst abwechslungsreich zu gestalten, um so ein „überraschendes Bild am Himmel“zu erhalten, erklärte er. Für das Musikfeuerwerk, das am ersten Freitag des Osterplärrers stattfand, war die Vorbereitung aber aufwendiger.
Sauer versuchte die Musik, die der Schausteller Benjamin Gaul komponierte, anhand einzelner Motive und Sequenzen grafisch darzustellen. Dass sich ein Feuerwerk in der Musik widerspiegele, erfordere jedes Mal eine Interpretationsleistung, meinte Sauer. Diese sei ihm beim letzten Musikfeuerwerk
gelungen: „Hat gepasst, bin zufrieden“, resümierte er lachend.
An den Freitagen selbst dauerten die Vorbereitungen dann noch einmal etwa drei Stunden. Sauer und sein Team mussten jede einzelne Feuerwerksbombe befestigen und verkabeln. Auf insgesamt 380 Schuss schätzte der Feuerwerker dabei die Anzahl an Feuerwerkskörpern, die an einem Plärrerabend in die Luft geschossen wurden. Diese feuerte Sauer manuell ab. „Ich vermeide es, den nächsten Effekt noch in den vorhandenen hineinzuschießen.“Zu lange Pausen dürften jedoch auch nicht entstehen.
Das Plärrer-Feuerwerk bedeutet Peter Sauer immer sehr viel. Wie wichtig es auch den Besucherinnen und Besuchern ist, hatte er vor allem beim Osterplärrer 2022, dem ersten Plärrer nach Corona gemerkt. Nach dem letzten Feuerwerksschuss
hatte das Publikum minutenlang geklatscht, erinnerte sich Sauer. „Ich war von den Socken. Ich habe zu meinen Leuten gesagt, hört ihr den Applaus?“
Auch dieses Jahr kam der Osterplärrer bei den Besucherinnen und Besuchern insgesamt gut an. „Ich fand den Plärrer recht entspannt, die letzten Jahre war mehr los“, erzählte etwa Jana Huhn. Die Highlights ihrer beiden Töchter Malea und Kiara waren dieses Jahr das Feuerwerk und die Wilde Maus. Die Schausteller zogen am Wochenende ebenfalls eine positive Bilanz. „Wir sind zufrieden, das Wetter war perfekt“, sagte die Schießbudenbetreiberin Carina Lutzenberger. Vergangenes Jahr sei das Wetter schlechter gewesen. Ähnliches stellte auch Pauli Ortner vom Pfeilwurfgeschäft Glücksfee fest, betonte aber auch: „Besser geht immer.“