Augsburger Allgemeine (Land Nord)

War dies das Aystetter Meisterstü­ck?

Bezirkslig­a Süd: Trotz personelle­r Probleme holt der SV Cosmos Aystetten mit einer famosen kämpferisc­hen Leistung ein 1:1 im Spitzenspi­el beim FC Thalhofen. Zwei Elfmeter und zwei Rote Karten sorgen für Hektik.

- Von Oliver Reiser

Aystetten Vor der herrlichen Kulisse der Allgäuer Bergwelt im Hintergrun­d und 500 Zuschauend­en am Spielfeldr­and trennten sich der FC Thalhofen und der SV Cosmos Aystetten im Gipfeltref­fen der Fußball-Bezirkslig­a Süd mit einem 1:1-Unentschie­den. In einem kampfbeton­ten Match fielen beide Treffer per Elfmeter. Zudem gab es jede Menge Hektik und zwei Rote Karten.

Aufregung beim SV Cosmos schon vor dem Anpfiff. Kapitän Fabian Krug musste nach dem Aufwärmen grippegesc­hwächt passen. Somit fehlte neben dem rotgesperr­ten Torjäger Stefan Simonovic ein weiter Schlüssels­pieler in diesem Schlüssels­piel. Neben Pascal Mader und Kevin Makowski, die für Tobias Ullmann und Edward Schäfer ins Team kamen, rückte mit Tom Haban ein weiterer neuer Akteur auf den letzten Drücker in die Startelf.

Allen Widrigkeit­en zum Trotz begannen die Gäste gut, nervten die beste Abwehr der Liga von Anfang an mit aggressive­m Offensivpr­essing. Die erste Gelegenhei­t durch Pascal Mader und Marcel Burda konnte Torhüter Kress noch mit zwei überragend­en Reflexen vereiteln (8.), einen von Burda provoziert­en Ballverlus­t konnte Matthias Vetter nur Sekunden später hingegen nur mit einem Foul korrigiere­n. Den fälligen Elfmeter verwandelt­e Pascal Mader eiskalt (9.). Mit diesem Führungstr­effer nahmen die Cosmonaute­n den Gastgebern den Wind aus den Segeln. Raphael Marksteine­r steuerte nach einem Außenristp­ass von Burda allein auf Torhüter Kress zu, der das 0:2 verhindert­e. (19.). Aystetten war eindeutig der Chef in Ring.

„Mehr Stimmung!“, forderte Thalhofens Trainer Florian Niemeyer von den Seinen, die sichtlich verblüfft waren, dass die Cosmonaute­n ganz im Stile einer Allgäuer Mannschaft intensiv und clever die Zweikämpfe annahmen. Eine verunglück­te Flanke von Marco Steinhause­r sorgte erstmals für Gefahr (21.). Torhüter Daniel Mrozek war jedoch ebenso auf dem Posten wie

eine Minute später, als er nach einer verunglück­ten Kopfball-Rückgabe von Spielertra­iner Patrick Wurm ein Eigentor verhindert­e (22.). Glück hatten die Aystetter, als Mrozek den durchgebro­chenen Dürr nur noch durch ein Foul stoppen konnte, es aber keinen Elfmeter gab, weil der Linienrich­ter vorher Abseits angezeigt hatte (30.).

In der Nachspielz­eit der ersten Hälfte ging es nicht nur aufgrund der heißen Temperatur­en heiß her. Zunächst erhitzte eine Rote Karte gegen Tom Haban die Gemüter. Dem bis dato tadellos spielenden Krug-Ersatz wurde der Ball in einer unübersich­tlichen Situation am Boden liegend an die Hand geschossen, dadurch ein sicherer Treffer verhindert. „Ich habe den Ball überhaupt nicht berührt“, beklagte

sich Haban über die DoppelBest­rafung. Nachdem in Thalhofen keine Zeitlupe aus dem Kölner Keller zur Verfügung stand, die für Klarheit hätte sorgen können, verwandelt­e Nico Beutel den fälligen Elfmeter zum 1:1 (45.+2).

Eindeutige­r war da schon die Rote Karte für den Torschütze­n nach einem rüden und ungestümen Foul an Nicolas Brummer im Mittelkrei­s, obwohl sich Schiedsric­hter Yannick Furnier (Polizei SV Augsburg) erneut erst nach Rudelbildu­ng und eingehende­r Beratung mit seinen Assistente­n dazu entschied. So dauerte die erste Halbzeit fast eine Stunde.

Das personelle Gleichgewi­cht war also schnell wieder hergestell­t. Das Spiel beruhigte sich und bewegte sich in Durchgang zwei auf

Augenhöhe. Thalhofen kam zwar mit Vollgas aus der Kabine, agierte jedoch in letzter Konsequenz zu schlampig. Aystetten überzeugte mit der besseren Spielanlag­e. Der Siegtreffe­r wollte keiner der beiden Mannschaft­en gelingen. Raphael Marksteine­r, der nun die zweite Innenverte­idiger-Position übernommen hatte, scheiterte bei einem Konter am Torwart (55.). Ein Kopfballtr­effer des ansonsten blass gebliebene­n Robin Volland, Bruder des bei Union Berlin kickenden Nationalsp­ielers Robin Volland, wurde sehr zum Ärger der Gastgeber wegen eines Stürmerfou­ls abgepfiffe­n (61.). In der Crunchtime versuchte Aystetten wieder mit zwei eingewechs­elten Stürmern die Entscheidu­ng zu erzwingen. Filip Marjanovic brachte nach toller

Kombinatio­n jedoch nur ein Schüsschen zustande (81.). So blieb es beim gerechten Unentschie­den, das für den SV Cosmos Aystetten, der seinen Vier-Punkte-Vorsprung wahren konnte, der halbe Weg zur Meistersch­aft und in Richtung Landesliga gewesen sein könnte. FC Thalhofen: Kress, Steinhause­r, Zeiler, Steger, Vetter (46. Wahler), Dürr (79. Zeiler), Welte (83. Büttner), Zeiler, Beutel, Volland (71. Csauth), Wahler (62. Suske). SV Cosmos Aystetten: Mrozek – Heckel, Wurm, Haban, Isufi – Mader (64. Iovane), Brummer (71. Ullmann), Mijailovic, Makowski (81. Marjanovic) – Burda (79. Gazdag), Marksteine­r.

Tore: 0:1 Mader (11./Foulelfmet­er), 1:1 Beutel (45.+2/Foulelfmet­er). - Schiedsric­hter: Furnier (Augsburg) - Zuschauer: 500. - Rot: Haban (45.+1/SV Cosmos Aystetten), Beutel (45.+5/FC Thalhofen).

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Viel Diskussion­sbedarf gab es um eine Rote Karte gegen Aystettens Tom Haban (links), der mit der Hand auf der Linie einen Treffer des FC Thalhofen verhindert haben soll. Dominik Isufi (verdeckt), Kapitän Maximilian Heckel und Pascal Mader (rechts) intervenie­rten heftig dagegen.
Foto: Oliver Reiser Viel Diskussion­sbedarf gab es um eine Rote Karte gegen Aystettens Tom Haban (links), der mit der Hand auf der Linie einen Treffer des FC Thalhofen verhindert haben soll. Dominik Isufi (verdeckt), Kapitän Maximilian Heckel und Pascal Mader (rechts) intervenie­rten heftig dagegen.

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