Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Endlich wieder Frühlingswetter in Sicht
Am Wochenende über 20 Grad. Bauern und Winzer zittern noch
Und das soll Frühling sein? Kälte, Regen, sogar Schnee und Frost haben tagelang in Bayern für ungemütliches Wetter und Glätteunfälle gesorgt. Die positive Nachricht vornweg: Damit soll spätestens am Freitag Schluss sein. Dann dürfte es deutlich wärmer werden, zeigt ein Blick auf die Temperaturkurve des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Treffen die Vorhersagen ein, könnte das Thermometer ab dem Wochenende für mehrere Tage über die Marke von 20 Grad klettern. Gilt das auch für den bevorstehenden Feiertag am 1. Mai? Es könnte frühlingshaft sein, wagt DWD-Experte Guido Wolz eine vorsichtige Prognose.
Bis zum Wetterumschwung heißt es aber noch etwas zittern – vor allem für die Obstbauern und Winzer im Land. Weil es schon im März und April zeitweise fast sommerlich warm war, haben einige Obstbäume früh zu blühen begonnen. Die Kaltfront lässt die Landwirte
bangen. „Wir hoffen mal, dass die Temperatur nicht unter minus zwei Grad Celsius geht, dann ist alles noch im unproblematischen Bereich“, sagt der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee in Bavendorf bei Ravensburg, Manfred Büchele. Frostschäden könnten zu Ernteausfällen führen.
In Frankens Weinbergen hatten zwei Nächte unter null Grad bereits erhebliche Auswirkungen. „Wir haben starke Frostschäden. 50 Prozent der Flächen sind betroffen, wenn auch unterschiedlich stark“, sagte der Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands, Hermann Schmitt. Die ersten Triebe mit den Hauptaugen, die besonders ertragreich seien, seien erfroren. Nun hofften die Winzer auf den zweiten Austrieb. Auf etwa 6300 Hektar wächst in Franken Wein. Besonders hart traf der Frost die Winzer 2011, 2017 und 2020. In diesem Jahr trieben die Reben drei bis vier Wochen früher aus als üblich. (dpa, AZ)