Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Es bleibt eng an den Schulen im Landkreis
Die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen sind vorbei. Der Trend ist klar: Die Schülerzahlen bleiben auf einem hohen Niveau.
Die Anmeldungsfrist für die Fünftklässler an Realschulen und Gymnasien ist vorbei. Die Zahlen liegen vor und zeigen vor allem eines: Es bleibt eng an den höheren Schulen im Augsburger Land. Seit dem Jahr 2022 verharren die Neuanmeldungen auf einem hohen Niveau. Mehr Anmeldungen als im vergangenen Jahr verzeichnet Volker Täufer, der Schulleiter des Königsbrunner Gymnasiums. 201 weitere Kinder wechseln im September auf seine Schule. Im Vorjahr waren es 187. Doch die Schule ist eine der wenigen, die noch nicht mit Platzproblemen zu kämpfen haben. „Die an der Schule vorhandene Klassenzimmerzahl ist ausreichend, um den erneut großen Jahrgang aufnehmen zu können“, sagt er.
Einen leichten Rückgang der Anmeldungen hingegen verzeichnet das Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen: Dort haben sich 132 Schülerinnen und Schüler für die fünfte Jahrgangsstufe angemeldet. Im vergangenen Schuljahr waren es 155. „Wir werden fünf fünfte Klassen bilden, mit durchschnittlich 26 bis 27 Schülern. Das ist eine sehr angenehme Klassengröße“, freut sich Schulleiter Alexander Pfaffendorf. Ähnlich sieht es am Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf aus. Schulleiter Günter Manhardt ist froh, dass er bei 109 Anmeldungen in diesem Jahr keine Familien abweisen musste – so, wie das im vergangenen Jahr der Fall war, als sich 157 Kinder angemeldet hatten. Bei vier Eingangsklassen ist deren Größe ähnlich wie in Schwabmünchen. Aktuell können in Diedorf wegen der angespannten Raumsituation nicht mehr als jeweils vier Eingangsklassen gebildet werden.
Neue Räume gibt es bereits nach den Pfingstferien und ab September auch für die nächsten fünften Klassen im neuen Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen, dann zieht die Schule in ihren Neubau um. Für das kommende Schuljahr haben sich 163 neue Fünftklässlerinnen
und Fünftklässler angemeldet. Das sind laut Schulleiter Christian Engel etwa 25 mehr als in den vergangenen Jahren. „In unserem neuen Schulgebäude haben wir für die, auch mit Blick auf das neunjährige Gymnasium, ausreichend Platz.“
Vier Klassen werden es auch am Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß. Dort haben sich 117 Kinder angemeldet nach nur 89 Anmeldungen im Vorjahr. „Wie auch in den vergangenen Jahren ist unser Angebot „Forscherklasse“sehr beliebt – es wurde von 70 Kindern gewählt! Für die Sangesfreudigen wird wieder eine kleine aber feine Chorklassen-Gruppe eingerichtet“, freut sich die stellvertretende Schulleiterin Carlette Sandu. Das Neusässer Gymnasium ist noch ein Jahr lang in einem Übergangsquartier untergebracht, solange das Schulhaus generalsaniert wird.
Schaut man nur auf die Noten im Übergangszeugnis, dann könnten die Jahrgänge in den Gymnasien um einiges größer sein. Doch eine ganze Reihe von Kindern mit gymnasialer Eignung wollen im kommenden Schuljahr die Realschulen im Augsburger Land besuchen; die Quoten reichen nach den Auskünften
der Schulleiter von gut 50 Prozent bis zu zwei Drittel der Anmeldungen.
Schulleiterin Antje Luxenhofer in Schwabmünchen hält das für eine „besondere Wertschätzung“der Realschule. So sieht das auch ihre Kollegin Judith Lindsay von der Realschule Meitingen. Ihrer Meinung nach liegt die Wahl der Familien auch an den vielen Alternativen schulischer und beruflicher Weiterbildung nach dem Realschulabschluss, was inzwischen auch bekannt sei. „Die Möglichkeiten sind nicht begrenzt“, sagt sie. Für Matthias Fels, den stellvertretenden Schulleiter der Realschule Zusmarshausen, liegt die Wahl wohl auch am guten Angebot der Realschulen im Augsburger Land.
Zurück zu den Zahlen: An der Leonhard-Wagner-Realschule in Schwabmünchen sind für das Schuljahr 2024/25 mehr als 150 Schülerinnen und Schülern angemeldet, etwas mehr als im Vorjahr. „Wir können somit wieder sechs Eingangsklassen bilden“, so Antje Luxenhofer. Ähnlich sehen die Zahlen in Meitingen aus, auch dort werden es mit 150 Kindern wie im Vorjahr sechs Klassen werden. „Der
Platz reicht gerade noch so aus“, so Schulleiterin Lindsay. Etwas mehr Schülerinnen und Schüler als im Vorjahr werden es an der Realschule Zusmarshausen sein, nämlich 110 (105 im Vorjahr). Weil darunter eine kleine Klasse im gebundenen Ganztag ist, werden auch dort sechs Klassen gebildet. Eng wird es in Zusmarshausen inzwischen trotz Modulbauten mit Klassenzimmern (die es auch in Schwabmünchen gibt) vorwiegend in den Sportstätten.
Zwei iPad-Klassen, eine Ganztagsklasse und eine Regelklasse wird es im kommenden Schuljahr an der Realschule Bobingen geben, 106 Kinder haben sich für das neue Schuljahr angemeldet, berichtet Realschulkonrektor Reinhard Schmider. Im Vorjahr war es eine ähnliche Größe mit 112. Auch an der Realschule Königsbrunn haben sich ähnlich viele Kinder für die fünfte Jahrgangsstufe angemeldet wie im Vorjahr, nämlich 90 (nach 87 im Vorjahr). „Wir werden wieder vier Eingangsklassen bilden“, so Schulleiter Peter Schwarz.
Größer wird der nächste Jahrgang an der Realschule Neusäß, 139 Schüler und Schülerinnen beginnen
dort in fünf fünften Klassen. „Wegen der angespannten Raumsituation können wir auch keine weiteren Schüler aufnehmen und keine zusätzlichen Klassen bilden“, so Schulleiter Marcus Langguth.