Augsburger Allgemeine (Land West)
Neuer Kies für den Lech
Umwelt Am Wehr in Hochzoll saniert das Wasserwirtschaftsamt das Flussbett
Am Eisenbahnerwehr in Hochzoll haben Lastwagen am Freitag insgesamt rund 1500 Tonnen Kies neben den Fluss gekippt. Der Kies wird ab Montag von Baggern im Flussbett am Fuß des Wehrs verteilt.
Hintergrund ist, dass an dieser Stelle die obere Kiesschicht im Flussbett von der Strömung abgetragen wurde und eine helle Lehmschicht offen im Wasser lag. Fische haben an diesen Stellen keine Rückzugsmöglichkeiten mehr. Auch wasserbaulich ist der Zustand kritisch, weil das Risiko steigt, dass das Flussbett an dieser Stelle ein „Loch“bekommt und Lechwasser im Boden versickert.
Das Problem am Eisenbahnerwehr ist seit mehreren Jahren be- kannt. Um Abhilfe zu schaffen, wurden große Flussbausteine am Grund versenkt, um das Flussbett an dieser Stelle gegen die Strömung zu „panzern“. Die Zwischenräume werden mit Kies aufgefüllt. Durch Kiesspülungen am Wehr konnte ein Teil der Lücken schon gefüllt werden. Weil das nicht reicht, muss mit Lastwagen-Ladungen nachgeholfen werden. Die Baggerarbeiten am Lech werden in der kommenden Woche laufen.
Die Probleme mit offen liegenden Stellen am Grund des Lechs gibt es auch im Unterlauf des Hochablasses. Das an dieser Stelle für den Gewässerunterhalt zuständige städtische Tiefbauamt hat angekündigt, an dieser Stelle im Herbst oder Winter tätig zu werden. Grund für die sogenannte Verflinzung ist, dass der Lech durch die vielen Kraftwerke im Oberlauf keinen Kies mehr aus den Alpen mittransportieren kann. Das Wasserwirtschaftsamt hat in der Vergangenheit unterhalb der Lechstaustufe 23 (Mandichosee) mehrmals große Mengen Kies in den Fluss geschüttet.
Auch momentan liegen dort etwa 35000 Tonnen, die bei Hochwasser nach und nach vom Fluss mitgenommen werden. Wenn diese Menge weggespült ist, werden die Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW) dort Kies hinbringen. Das Unternehmen hatte aus Gründen des Hochwasserschutzes aus dem Lech zwischen Meitingen und Ellgau (Kreis Augsburg) im Frühjahr Kies gebaggert. Als Ersatz müssen die BEW nun Kies flussaufwärts in den Lech einbringen.