Augsburger Allgemeine (Land West)
Rückkehrer muss passen
Bezirksliga Nord Ein Ex-Dinkelscherbener wird verletzungsbedingt nicht mit dem TSV Neusäß auf den Kaiserberg zurückkehren. Zumindest tabellenmäßig auf Augenhöhe
Dinkelscherben/Neusäß In den vergangenen Spielzeiten gab es für den TSV Dinkelscherben im Landkreisderby gegen den TSV Neusäß kaum etwas zu holen. Meist setzte es für die Lila-Weißen sogar eine herbe Schlappe, wie bei der 0:6-Niederlage im letzten Aufeinandertreffen. Nun, vor dem 8. Spieltag in der Bezirksliga Nord, stehen sich beide Teams zumindest in der Tabelle auf Augenhöhe gegenüber. Eine Chance für die Lila-Weißen im Derby am Sonntag um 15 Uhr?
„Trotzdem ist Neusäß auch diesmal der Favorit“, entgegnet Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel und sagt: „Obwohl es bei denen vielleicht noch nicht so gut läuft, werden sie am Ende wieder oben mitmischen“. Insgeheim hofft man auf dem Kaiserberg aber sicherlich, den Gästen aus dem Lohwald endlich einmal ein Bein stellen zu können. Mut macht dabei vor allem der 1:0-Sieg in Gersthofen aus der Vorwoche, als die Lila-Weißen verdient drei Punkte entführten. „Wenn wir hinten sicher stehen und sauber verschieben, wird es für jeden Gegner schwer“, weiß Finkel, dass in der Defensive die Spiele gewonnen werden. Dazu hatte man noch „fünf bis sechs hundertprozentige Torchancen“liegen gelassen und so in einer engen Schlussphase noch zittern müssen. Erfreulich ist, dass Cosmin Uilacan wieder in den Kader zurückkehrt und auch Peter Jakob nach einer Verletzung langsam wieder richtig fit ist.
Eigentlich hätte das Derby auch im Zeichen eines Widersehens gestanden: Denn mit Mittelfeldspieler Christian Wink tauschte in der Sommerpause ein Spieler die Seiten, der in der B-Jugend nach Dinkelscherben gewechselt war und und nun bei den Neusässern auf dem Spielberichtsbogen steht. Nach einer Schulterverletzung (zwei Bänder sind gerissen) wird der 21-Jährige aber nicht auflaufen können. „Sein Abgang war natürlich schon ein Verlust. Dennoch hätte ich mich gefreut, wenn er gespielt hätte“, so Finkel über seinen ehemaligen Schützling. Es fehlen: Markus Zeller, Michael Kaltenegger (beide verletzt), Lukas Hörtensteiner (Urlaub).
Neben Wink fehlen Neusäß’ Trainer Marco Löring auch insgesamt vier von sieben Abwehrspielern. Unter anderem die Kapitäne Benni Schmoll und Philipp Scherer. der eine geht, der andere kommt gerade aus dem Urlaub. Fragezeichen stehen hinter Max Linder und Lukas Drechsler, die sich im letzten Spiel verletzt haben. „Da werden wir improvisieren müssen“, sagt Löring. Da man aber vorne gut aufgestellt ist, verfährt er nach der Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“und gibt dem alten 4-2-3-1-System den Vorzug.
Obwohl die Stimmung nach dem 2:1-Sieg gegen Günzburg wieder besser ist, hat man in Neusäß größten Respekt vor dem TSV Dinkelscherben. Löring: „ Die sind gut gestartet, spielen sehr solide und haben keine Ansprüche gestellt. Und sie stehen vor uns.“Das soll sich am Sonntag ändern. Es fehlen: Christian Luichtl, Christian Wink (verletzt), Benni Schmoll (Urlaub).