Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Mann wie ein Baum
Gersthofen trauert um Gerd Rogg
Gersthofen Die Fahne vor der Kolpingkapelle weht seit Tagen auf halbmast und trägt Trauerflor. Dieser Ort der Besinnung an der Berliner Straße war für Gerd Rogg eine Herzensangelegenheit. Dort hatte er noch am 6. August mit vielen Freunden eine Andacht anlässlich seines 70. Geburtstages gefeiert. Wenige Tage später ziert ein Foto der Kolpingkapelle sein Sterbebild. Gerd Rogg war am 20. August völlig überraschend während eines Urlaubs in seinem geliebten Spanien, wo er ein Haus besaß, gestorben. Gestern nahmen Familie und Freunde Abschied. „Er war ein Mann wie ein Baum, der tief in Gersthofen verwurzelt war“, beschrieb Bernhard Happacher, der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Gersthofen, den Verstorbenen, „sein plötzlicher und unerwarteter Tod hat die ganze Stadt erschüttert.“Wie sehr, davon zeugte eine überwältigende Trauergemeinde. Gerd Rogg war 35 Jahre Mitglied bei der Feuerwehr.
Im vergangenen Jahr wurde er für eine 50-jährige Mitgliedschaft bei der Kolpingsfamilie geehrt. Dort war der umtriebige Lkw-Verkäufer als Mitglied des Vorstands als Macher und Organisator nicht nur beim Bau der Kolpingkapelle oder des KolpingSpielplatzes in der Kapellenstraße, sondern auch bei der Nikolausaktion und bei vielen Festivitäten in vorderster Linie aktiv. Zuletzt noch als Mädchen für Alles auf der Kulturina.
Gerd Rogg war ein Türöffner. Er gehörte zu den Männern der ersten Stunde, die vor 45 Jahren die weit über Gersthofen hinaus bekannten Kol-La-Faschingssitzungen installierten. Bis zuletzt war er dort als Saalordner aktiv. Ebenso engagierte er sich bei der Faschingsgesellschaft Lechana oder den Schwäbischen Bläserbuben. Eine Abordnung der Gersthofer Blasharmoniker begleitete ihn zu Grabe. Gerd Rogg hinterlässt Frau, zwei Söhne und vier Enkelkinder.