Augsburger Allgemeine (Land West)
Schuss vor Pizzeria
Leibwächter feuert in Augsburg auf Mann
Augsburg Vor einer Pizzeria im Augsburger Stadtteil Kriegshaber ist am Donnerstagabend ein Schuss gefallen. Der private Leibwächter eines 58-jährigen Geschäftsmannes schoss nach Angaben der Polizei einem 23-jährigen Mann in den Oberschenkel. Der Hintergrund war den Ermittlungen zufolge ein Streit: Der Geschäftsmann hatte mit einer Begleiterin in dem Lokal zu Abend gegessen und wurde dort von zwei Brüdern und einer weiteren Person angesprochen. Sie sind wohl der Ansicht, der 58-Jährige schulde ihnen aus einem früheren Immobiliengeschäft noch Geld. Als man nach draußen ging, um die Sache zu klären, soll es ein Handgemenge gegeben haben. Der Leibwächter sagt, er habe geschossen, nachdem die Brüder sowohl ihn als auch den Geschäftsmann, für dessen Schutz er engagiert war, attackiert hätten.
Der 58-jährige Geschäftsmann, der zuletzt im Kreis Augsburg seinen Wohnsitz angemeldet hatte, soll sich in der Vergangenheit einige Feinde gemacht haben. Im Raum Stuttgart genoss er einem Zeitungsbericht zufolge nach diversen Immobilienprojekten, bei denen Anleger klagten, sie seien um viel Geld geprellt worden, einen eher zweifelhaften Ruf. In den vergangenen Wochen wurde der Geschäftsmann nach Informationen unserer Zeitung bereits mehrfach bedroht. Anfang Juni sollen auf seine Haustür in einer Gemeinde im Kreis Augsburg drei Schüsse abgefeuert worden sein. Am vergangenen Wochenende wurde er an einem Werbestand auf einer Veranstaltung in Mannheim von einem Gegner mit einem Faustschlag attackiert. Der 58-Jährige warb dort Berichten zufolge für eine Firma, mit der er Autos zu günstigen Preisen an Geschäftsleute vermitteln will. Hinweise, dass diese Vorfälle etwas mit der Auseinandersetzung vor dem Lokal zu tun haben, hat die Polizei bisher offenbar nicht.