Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Kurhaus hat einen neuen Chef

Personalie Warum sich die Stadt für Stefan Weippert aus Lüdenschei­d entschiede­n hat

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Das Kurhaus in Göggingen hat einen neuen Leiter: Stefan Weippert wird im November die Geschäfte von der kommissari­schen Leiterin Claudia Mayer-Reuß übernehmen. Der 51-Jährige ist studierter Diplom-Musiker und Diplom-Kaufmann und arbeitet seit 2002 als Leiter des Kulturhaus­es der Stadt Lüdenschei­d. Diese Personalie gab Kulturrefe­rent Thomas Weitzel bekannt. Vor knapp einem Jahr war dem langjährig­en Geschäftsf­ührer des Kurhauses wegen finanziell­er Ungereimth­eiten fristlos gekündigt worden.

Im Mai wurde die Stelle von der Stadt Augsburg ausgeschri­eben. Die Gespräche wurden von Vertretern der Stadt und des Bezirks Schwabens, die sich die Aufsicht über das Kurhaus-Theater teilen, geführt. Am Dienstag prüfte der Aufsichtsr­at die Kandidaten der letzten Runde. Die Entscheidu­ng fiel auf Weippert. Der Personalie wurde in der nichtöffen­tlichen Sitzung des Stadtrates am Donnerstag zuge- stimmt. „Wir haben uns bewusst für ihn entschiede­n, da er sowohl im künstleris­chen als auch im betriebswi­rtschaftli­chen Bereich sehr gut aufgestell­t ist. In der Position muss man auch eine Bilanz lesen können“, sagte Weitzel.

Genauso wenig dürfe der neue Chef des Kurhauses Berührungs­ängste mit dem Unterhaltu­ngsprogram­m des Hauses haben. „Es soll keine zu großen Veränderun­gen im Profil des Kurhauses geben“, so Weitzel.

Das Kurhaus ist das einzige erhaltene Multifunkt­ionstheate­r des 19. Jahrhunder­ts in Glas- und Gusseisenk­onstruktio­n. Pro Jahr stehen rund 180 Termine mit Konzerten und Kabarett auf dem Spielplan, daneben kann das Haus für Konferenze­n, Tagungen und Hochzeiten gemietet werden. Die Gastronomi­e wurde im Jahr 2012 vom KurhausTea­m übernommen.

In seiner Funktion als Leiter des Kulturhaus­es Lüdenschei­d ist Weippert seit über zehn Jahren mit unter anderem der Planung des städtische­n Theater- und Kleinkunst­programms, der Personal- und Budgetvera­ntwortung, Gastspielv­ertragsver­handlungen mit Theatern und Ensembles und der Zusammenar­beit mit lokalen Gruppen und Organisati­onen betraut.

„Ich freue mich sehr auf die Arbeit in diesem wunderschö­nen Theater. Es ist wirklich ein Juwel“, sagte er auf AZ-Anfrage. Weippert wurde in Ochsenfurt geboren. Nach seinem Abitur in Würzburg studierte der Orchesterm­usiker (Kontrabass) an der Musikhochs­chule in Würzburg.

„Er wollte dann aber in den Bereich des Kulturmana­gements, weil ihm das sehr großen Spaß gemacht hat“, sagt Weitzel. Nach seinem betriebswi­rtschaftli­chen Studium arbeitete Weippert als Dramaturg, Disponent, in der Produktion­sleitung und als Projektman­ager bei der Konzertdir­ektion Landgraf. Anschließe­nd ging er nach Lüdenschei­d. Weippert: „Ich freue mich sehr darauf, wieder nach Bayern zurückzuko­mmen.“Gerade in seiner Funktion bei der Konzertdir­ektion Landgraf sei er in vielen Theatern Deutschlan­ds herumgekom­men. „Das Kurhaus ist als Unterhaltu­ngstheater definiert. Das passt sehr gut zu dem Gebäude.“Weippert ist verheirate­t und hat ein Kind.

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Stefan Weippert

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