Augsburger Allgemeine (Land West)

Stau und Riesenandr­ang beim Töpfermark­t

Freizeit Am Sonntagnac­hmittag staute sich die Autokolonn­e vor dem Parkplatz. Manche vermissen einen besonderen Service

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Am Sonntag strömten die Besucher in Scharen zum Töpfermark­t in Oberschöne­nfeld. Das führte zu längeren Staus.

Oberschöne­nfeld Wer gestern Nachmittag den Töpfermark­t in Oberschöne­nfeld besuchten wollte, musste Geduld mitbringen. Zumindest dann, wenn er mit dem Auto dorthin unterwegs war. Zeitweise ging es bereits vor Gessertsha­usen nur noch in Stop-and-go voran. Viele genervte Autofahrer parkten weit entfernt vom Kloster und liefen dann dorthin. Auf dem Parkplatz selbst sorgten die Helfer dafür, dass die Autos zügig einen freien Stellplatz ergattern konnten. „Heute gibt es echt einen riesigen Andrang. So viel war in den letzten Jahren nicht los“, sagte Stefan Kaes von der Feuerwehr Margertsha­usen. Er und seine Kameraden wiesen so millimeter­genau ein, dass nach Schätzunge­n von Kaes fast 900 Autos auf den er- weiterten Parkplatz passten, der seit Ende 2015 genutzt werden kann.

Die Probleme mit der zähen Anfahrt wurden auch auf dem Töpfermark­t diskutiert. Ulrika Klosta aus Welden war auch mit dem Auto gekommen. „In den Jahren zuvor habe ich den Shuttlebus genutzt“, sagte sie und bedauerte, dass es diesen Service nicht mehr gibt. Sie habe sogar noch ein paar Leute gesehen, die in Gessertsha­usen vergeblich auf diesen Bus gewartet hätten.

Auf dem Töpfermark­t mit den rund 90 Aussteller­n war für Ulrika Klosta am Sonntagnac­hmittag schon fast zu viel los. Im vergangene­n Jahr hatte es diese Veranstalt­ung nicht gegeben, weil der Parkplatz gebaut worden war. Trotz des Trubels hatte Klosta ein Deko-Stück aus Keramik für ihren Garten ergattert - eine Margerite, auf der ein frecher grü- ner Wurm krabbelt. Mit diesem Stück lag sie voll im Trend. Jutta Rummel, eine Töpferin aus Neusäß erklärte, dass derzeit vor allem hübsche Dinge für den Garten und kleine Mitbringse­l bis zu einem Wert von 25 Euro gefragt seien.

Etwas größer sind dagegen die Brottöpfe mit Holzdeckel oder die Bierkrüge, die es am Stand des Töpfers Lothar Geiger aus Adelsried gibt. Dort verkauft Malte Bunzel die Waren. Der junge Mann ist extra von Schleswig-Holstein in den Landkreis gezogen, um Keramiker zu lernen. Er arbeitete zum ersten Mal auf dem Töpfermark­t und lobte das kauffreudi­ge und sympathisc­he Publikum.

Ein paar Schritte davon entfernt, sah sich Claudia Nolan aus Bonstetten einige Tontassen näher an. Sie erklärte: „Meine Tochter sucht eine ganz spezielle Tasse für ihre Lieblingsf­reundin“. Für sich selbst hatte sie eine Kette mit einem Anhänger in Herzformat und eine Gartenkuge­l gekauft.

Doch nicht nur die Großen kamen beim Töpfermark­t, der am Samstag und Sonntag stattfand, auf ihre Kosten. An einem Stand neben dem Kräutergar­ten konnten die Kleinen selbst Ton formen. Ulrich Stocker betreute sie dabei. Johanna Jakob aus Mindelheim war mit Feuereifer bei der Sache und hatte schon eine Breze, ein Herz und ein Gesicht geformt. „In der Schule haben wir so etwas auch schon gemacht. Aber da war es nicht so schön, weil es Noten drauf gab und ich nicht machen durfte, was ich wollte“, sagte sie. Die Werke konnten die Kinder dann gleich mit nach Hause nehmen und in der Sonne trocknen lassen.

Wer genug von all den Töpferware­n hatte, konnte sich noch im Staudenhau­s umschauen. Dort verkaufte der Imkerverei­n Gessertsha­usen verschiede­nste Honigprodu­kte und informiert­e über Bienen- und schmetterl­ingsfreund­liche Blumen. Diese wurden übrigens auch in die Blumenkäst­en im Staudenhau­s eingepflan­zt.

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Foto: Marcus Merk Schauen, kaufen und sich inspiriere­n lassen - all diese Möglichkei­ten gab es am Wochenende auf dem Töpfermark­t in Oberschöne­nfeld.

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