Augsburger Allgemeine (Land West)
Verschwenderisch mit der Ressource Boden
Zum Artikel „So will die Stadt das Wohnproblem lösen“vom 17. Juni: Es ist unfassbar! Die Kommunalpolitiker verbrauchen Flächen ohne Ende, wenn nicht für Straßen oder Gewerbegebiete, dann für neue Wohnbebauung. Vom Problem des Flächenverbrauches – in Bayern jeden Tag 18 ha – haben sie offenbar noch nichts gehört. So sollen insgesamt 180 Hektar im Süden Augsburgs überplant werden und zwar beste landwirtschaftliche Flächen, obwohl Augsburg in den letzten Jahren riesige Kasernen-Areale für die Wohnbebauung nutzen konnte. Die Verantwortlichen scheinen nicht zu wissen, dass Boden nicht vermehrbar ist und dass die Nachkriegs-Generationen äußerst verschwenderisch mit der Ressource Boden umgegangen sind auf Kosten späterer Generationen.
Natürlich gibt es immer Gründe für den Flächenverbrauch. Jetzt ist es der Wohnungsbedarf in den Ballungszentren. Wann erkennt man, dass man andere Lösungen finden muss, und nicht mehr den bequemen Weg der Bebauung auf wertvollem Ackerland im Randbereich gehen kann. So müssten Möglichkeiten ausgeschöpft werden, wie Industriebrachen erschließen, alte Immobilien umbauen, Leerstand beseitigen, platzsparend und gemeinschaftlich bauen. Die geplante riesige Flächenumwandlung wird jegliche Kreativität für Bauen im Bestand im Keim ersticken. Lothar Büch, Augsburg