Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Festmahl beim Italiener vor dem Sieg
Freizeit Neben dem Ausgang des Fußballspiels war das Wetter das große Thema dieses Wochenendes. Ergebnis: Die Premiere auf der Freilichtbühne fand statt. Auch das Ulrichsfest ging trotz Regens über die Bühne
Dieser Samstag war wahrlich nichts für schwache Nerven. Und wir reden hier nicht nur vom Ausgang des Fußballspiels, das viele Augsburger vor dem Fernseher daheim, beim Public Viewing oder drinnen in Lokalen verfolgten. Auch an zwei anderen Schauplätzen in Augsburg war Spannung geboten, was ursächlich mit dem Wetter zusammenhing.
Die Premiere des Musicals „Cabaret“auf der Freilichtbühne hing am seidenen Faden. Die Veranstalter des beliebten Straßenfestes im Ulrichsviertel erlebten nachmittags eine kräftige Regendusche. Am Ende aber waren fast alle glücklich – nur die Italiener nicht. Die deutschen Fans jubelten über den Sieg gegen Italien und feierten bis weit nach Mitternacht in der Innenstadt. Die Theatergänger erlebten eine komplette Aufführung, die mit einer viertelstündigen Verzögerung begann. Helfer mussten zuvor noch die Bühne mit Tüchern trocknen. Die nicht ausverkaufte Vorstellung kam beim Publikum gut an. Die Stimmung litt allerdings etwas unter dem feuchten Wetter. Dick eingepackt in warme Jacken oder mit Regenumhang verfolgten die Premierengäste das Geschehen auf der Bühne. Der Regenschirm gehörte beim Ulrichsfest ebenfalls zur Grundausstattung, wenngleich es zu späterer Stunde trocken blieb.
In den Innenhöfen war es dann ein geselliges Beisammensein mit vielen Programmpunkten. Zu den Aktiven beim Fest gehörte die historische Gruppe „Reisend Volk zu Augsburg“. Der Weg nach dem Auftritt führte die drei Damen in mittelalterlichen Gewändern nebst ihren drei männlichen Begleitern ins italienische Restaurant „Mediterraneo“in der Bäckergasse. Wirt Scipione Torsiello, passend zum sportlichen Anlass im italienischen Fußballtrikot gekleidet, servierte Speisen und Getränke. Und was sagt ein italienischer Gastronom, der seine deutschen Gäste nicht ärgern möchte, wie die Begegnung am Abend ausgeht: „2:1. Egal für wen.“
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