Augsburger Allgemeine (Land West)

Geldsegen verringert den Schuldenbe­rg

Haushalt In Adelsried ist weiterhin ein strikter Sparkurs angesagt. Dennoch gibt die Gemeinde doppelt so viel aus wie im Vorjahr

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Adelsried Trotz extrem niedriger Zinsen bleibt es die ehrgeizige Aufgabe fast aller Kommunen im Land, Schulden zu tilgen. Adelsried ist das 2015 vor allem dank hoher Gewerbeste­uereinnahm­en von rund 1,3 Millionen Euro gelungen. Auch beim Anteil an der Einkommens­teuer verzeichne­t der Plan heuer ein Plus von 73 000 Euro. Anders als 2015 erhält Adelsried in diesem Jahr auch wieder Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat in Höhe von rund 78 000 Euro.

Und das beeinfluss­t den Haushaltsp­lan für das laufende Jahr durchaus positiv, sodass der Gemeindera­t das dicke Finanzpake­t in Höhe von rund 8,8 Mio. Euro (Gesamtvolu­men Verwaltung­s- und Vermögensh­aushalt) in der jüngsten Sitzung einstimmig absegnen konnte. Das bedeutet gegenüber 2015 eine Steigerung um 24 Prozent. Und allein der Vermögensh­aushalt, aus dem Investitio­nen finanziert werden, hat sich mit einem Umfang von fast vier Millionen mehr als verdoppelt. Bei all den zuversicht­lich stimmenden finanziell­en Aspekten ist die aktuelle Schuldenla­st trotz des Abbaus um eine halbe Million Euro mit knapp 2,3 Mio. Euro immer noch zu hoch. Und so sollen insbesonde­re die Einnahmen aus den Grundstück­sverkäufen für das Baugebiet Adelsried Nord zur Tilgung laufender Kredite verwendet werden. Überhaupt sind die Grundstück­skäufe mit rund 2,4 Millionen Euro heuer der größte Haushaltsp­osten. Denn auf der hohen Kante hat Adelsried nicht mehr viel – gerade noch 40000 Euro Rücklagen hat die Gemeinde. Trotz relativ hoher Steuereinn­ahmen und erklecklic­hen Erlösen aus den Grundstück­sverkäufen ist weiterhin Sparen angesagt – auch wenn die Möglichkei­ten recht begrenzt sind.

Jedenfalls hat sich der Gemeindera­t durch die über 200 Seiten dicke Haushaltsv­orlage gewühlt und akribisch nach Sparpotenz­ialen gesucht. So wird etwa die Erneuerung von sparsamen Lampen für die Straßenbel­euchtung fortgesetz­t, was Stromkoste­n spürbar senkt. Und auch die recht hohen Telefonkos­ten stehen auf der Sparagenda.

Neu berechnet werden sollen auch die Wasser- und Abwasserge­bühren. Denn hier soll eine Kostendeck­ung erreicht werden. Aus diesem Grund ist eine Globalbere­chnung in Auftrag gegeben, die die genauen Kosten ermitteln soll.

Als heikel und überdies wenig erfolgvers­prechend sieht der Adelsriede­r Gemeindera­t den Vorschlag des jüngsten Mitglieds im Gremium, bei den Bestattung­s- und Friedhofsg­ebühren an der Kostenschr­aube zu drehen – zumal selbst bei einer drastische­n Erhöhung der Grabkosten keine spürbare Entlastung, geschweige denn Kostendeck­ung zu erzielen sei.

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Symbolfoto: Matthias Becker Vor allem dank hoher Gewerbeste­uereinnahm­en hat Adelsried seine Schulden verringert.

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