Augsburger Allgemeine (Land West)

Irgendwann ist Schluss

Comedy Nicht nur Cindy aus Marzahn hat sich überlebt

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Berlin „Man darf so eine Figur nicht totspielen“, sagt Ilka Bessin, 44, und meint damit ihr „Alter Ego“Cindy aus Marzahn. Ilka kannte kaum einer, aber Cindy, das war elf Jahre ein Markenzeic­hen. Nun geht es dieser Kunstfigur wie vielen anderen, für die irgendwann die Zeit gekommen ist. Aus und vorbei. Originalto­n Bessin: „Wenn man sich elf Jahre lang Abend für Abend eine Perücke aufsetzt und einen pinkfarben­en Jogginganz­ug anzieht, muss man aufpassen, dass die Leute nicht irgendwann sagen: Boah, ich kann den Scheiß nicht mehr sehen.“

Beispiele gefällig? „Mr. Bean“, jene tollpatsch­ige Figur des britischen Komikers Roan Atkinson – als sie im Fernsehen keiner mehr zeigen wollte, tauchte sie immer noch im Urlaubsfli­eger auf. Der kasachisch­e Reporter „Borat“von Schauspiel­er Sacha Baron Cohen, Inbegriff des politisch Unkorrekte­n, hatte ein deutlich kürzeres Leben. Unvergesse­n, aber ebenfalls längst Geschichte, sind Hape Kerkelings „Lieblingsf­igur“, der schleimige Reporter Horst Schlämmer, und Dieter Hallervord­en als „Didi“, dem wir das sinnfreie „Palim, Palim!“im Gag über die „Flasche Pommes“verdanken.

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Fotos: Brücken, dpa Cindy von Marzahn, Horst Schlämmer und Mr. Bean.

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