Augsburger Allgemeine (Land West)
Den Führerschein bitte!
Warum Millionen Menschen bald einen neuen brauchen
Berlin Rund 45 Millionen Autofahrer müssen ihren Führerschein wohl früher umtauschen als gedacht. Im Rahmen des neu eingeführten EUFührerscheins sollen bis 2033 fast alle Erlaubnisse zum Führen eines Fahrzeugs durch neue EU-Dokumente ersetzt werden, die dann für 15 Jahre gelten. Nach einer Empfehlung des Verkehrsausschusses im Bundesrat soll dieser Prozess nun deutlich früher beginnen.
Demnach sollen bereits von 2021 bis 2024 alle Führerscheine ausgetauscht werden, die vor dem 31. Dezember 1998 ausgestellt wurden. Ab 2025 folgt der Umtausch der Scheine mit einem Ausstellungsdatum ab dem 1. Januar 1999. Von diesem frühzeitigen Umtausch ausgenommen sind Autofahrer, die vor 1953 geboren wurden. Auch Menschen, die ihre Führerschiene seit 2013 erworben oder erneuert haben, können diese behalten, denn sie haben bereits das neue EU-Dokument.
Spätestens ab 2033 sind alle Führerscheine nur noch aus Kunststoff und scheckkartengroß. Sowohl die Gestaltung als auch die Inhalte sind europaweit einheitlich. Da die 15-Jahre-Frist nach Angaben des ADAC ausschließlich der Fälschungssicherheit dient, wird ein neues Dokument ohne Prüfung und ohne Gesundheitsuntersuchung ausgestellt. Allerdings wird eine Gebühr von circa 25 Euro fällig.
Und warum soll der Umtausch nun doch schneller als geplant stattfinden? Einer Sprecherin des Bundesrats zufolge will man mit dieser Maßnahme ein Umtausch-Chaos im Jahr 2033 vermeiden und eine Überbelastung der Behörden durch die vielen Anträge verhindern.