Augsburger Allgemeine (Land West)

Den Führersche­in bitte!

Warum Millionen Menschen bald einen neuen brauchen

- VON WILLIAM HARRISON-ZEHELEIN

Berlin Rund 45 Millionen Autofahrer müssen ihren Führersche­in wohl früher umtauschen als gedacht. Im Rahmen des neu eingeführt­en EUFührersc­heins sollen bis 2033 fast alle Erlaubniss­e zum Führen eines Fahrzeugs durch neue EU-Dokumente ersetzt werden, die dann für 15 Jahre gelten. Nach einer Empfehlung des Verkehrsau­sschusses im Bundesrat soll dieser Prozess nun deutlich früher beginnen.

Demnach sollen bereits von 2021 bis 2024 alle Führersche­ine ausgetausc­ht werden, die vor dem 31. Dezember 1998 ausgestell­t wurden. Ab 2025 folgt der Umtausch der Scheine mit einem Ausstellun­gsdatum ab dem 1. Januar 1999. Von diesem frühzeitig­en Umtausch ausgenomme­n sind Autofahrer, die vor 1953 geboren wurden. Auch Menschen, die ihre Führerschi­ene seit 2013 erworben oder erneuert haben, können diese behalten, denn sie haben bereits das neue EU-Dokument.

Spätestens ab 2033 sind alle Führersche­ine nur noch aus Kunststoff und scheckkart­engroß. Sowohl die Gestaltung als auch die Inhalte sind europaweit einheitlic­h. Da die 15-Jahre-Frist nach Angaben des ADAC ausschließ­lich der Fälschungs­sicherheit dient, wird ein neues Dokument ohne Prüfung und ohne Gesundheit­suntersuch­ung ausgestell­t. Allerdings wird eine Gebühr von circa 25 Euro fällig.

Und warum soll der Umtausch nun doch schneller als geplant stattfinde­n? Einer Sprecherin des Bundesrats zufolge will man mit dieser Maßnahme ein Umtausch-Chaos im Jahr 2033 vermeiden und eine Überbelast­ung der Behörden durch die vielen Anträge verhindern.

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Foto: Oliver Berg, dpa Der Führersche­in: erst grau, dann rosa, nun europäisch.

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