Augsburger Allgemeine (Land West)
Scheinheilig
Zum Kommentar „VW nicht demütigen“(Seite 1) vom 4. Juli: Ich halte die betriebene Abgastrickserei im VW-Konzern für absolut indiskutabel und rechtliche Folgen für notwendig. Der polnischen EU-Kommissarin aber vorzuwerfen, dass sie wiederholt, was ihr die (deutsche) Presse in Bezug auf Verschulden und Schadenersatzpflicht des VW-Konzerns in den Mund legt, ist scheinheilig.
Waren es nicht die deutschen Medien und „Experten“, die schon vor der ersten Stellungnahme der US-Umweltbehörden von einem riesigen Skandal gesprochen haben? Waren es nicht die deutschen Medien und „Experten“, die in ihrer Lust am Zerfleischen eines Konzerns der US-Behörde vor einer ersten Stellungnahme schon Strafzahlungen „im hohen zweistelligen Milliardenbereich“eingeredet haben? Und wo gibt es in der deutschen Medienlandschaft einen Versuch, die „gigantische“Umweltverschmutzung durch die 500 000 beanstandeten Fahrzeuge in einen rationalen Kontext zur Umweltverschmutzung durch den gesamten Fahrzeugbestand von rund 130 Millionen Pkw und Lighttrucks in den USA zu setzen?
Der Anteil der fehlerhaften VWFahrzeuge beträgt gerade mal knappe 0,4%! Jetzt plötzlich zu erkennen, dass weltweit 600 000 gut bezahlte Arbeitsplätze bedroht sind und sich die Wettbewerber über die Bestrafung von VW freuen, zeugt nicht von großer Weitsicht. Georg Schmid, Ehekirchen Herrn zu stürzen, um wieder als Weltmacht dazustehen nach etlichen verlorenen Kriegen: Korea, Vietnam usw.
Der Islam wird hofiert in Deutschland und die scheinheiligen Gelehrten des Islam tun so, als ob sie dagegen wären gegen die bösen Radikalen des IS. Wenn nur alle so aktiv wären wie bei der Bekämpfung von NPD oder AfD und auch mal gegen andere, wie Anarchisten, linke Autonome und andere Terror- und Gewalttäter vorgingen, ohne diese zu verhätscheln, dann wäre es vielleicht auch in Deutschland wieder besser und wir könnten wieder ruhiger schlafen. Peter Greiner, Kaufbeuren