Augsburger Allgemeine (Land West)

Bei Tesla läuft es schleppend

US-Konzern verkauft weniger E-Autos als zunächst geplant

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Palo Alto Für den US-amerikanis­chen Elektroaut­o-Pionier Tesla läuft es derzeit nicht rund: Vergangene Woche war bekannt geworden, dass bereits im Mai ein Testfahrer in einem autonom fahrenden TeslaWagen ums Leben gekommen ist. Jetzt teilte der Autobauer mit, dass er im vergangene­n Vierteljah­r sein eigenes Auslieferu­ngsziel von 17 000 Fahrzeugen verfehlt hat. Es seien zwar 18345 Autos gebaut worden, die Kunden erreicht hätten aber nur 14 370, berichtete Tesla. Der Grund sei ein später Produktion­sschub gewesen – fast die Hälfte der Fahrzeuge sei in den letzten vier Wochen des zweiten Quartals hergestell­t worden. Deshalb seien 5150 Teslas noch auf dem Weg zu Kunden.

Tesla arbeitet daran, die Massenprod­uktion des für Ende kommenden Jahres angekündig­ten günstigere­n Wagens „Model 3“vorzuberei­ten. Das Unternehme­n bekam binnen weniger Wochen mehr als 370 000 Vorbestell­ungen dafür. Nun soll der Ausstoß schon 2018 auf 500 000 Fahrzeuge pro Jahr hochgefahr­en werden, zwei Jahre früher als ursprüngli­ch geplant. Für 2020 peilt Tesla-Chef Elon Musk die Marke von einer Million Autos pro Jahr an.

Aktuell baut Tesla knapp 2000 Fahrzeuge pro Woche und in der zweiten Hälfte dieses Jahres sollen rund 50000 Wagen hergestell­t und ausgeliefe­rt werden. Damit dürfte der Konzern am unteren Ende der eigenen Ankündigun­g von 80 000 bis 90000 Autos angekommen sein. Im vergangene­n Jahr waren es etwas über 50 000. Tesla kam mit der Produktion seines neuen SUV „Model X“nur schwer in die Gänge.

Die Branche setzt unterdesse­n trotz des Todes des Tesla-Fahrers weiter auf die schnelle Entwicklun­g vollständi­g selbstfahr­ender Autos. BMW kündigte einen eigenen Roboterwag­en zum Jahr 2021 an. Dafür kooperiert der Münchner Autobauer mit dem Spezialanb­ieter Mobileye und dem Chip-Riesen Intel. „Für die BMW Group ist klar: Mit der richtigen Technologi­e machen Fahrerassi­stenz-Systeme und automatisi­ertes Fahren den Verkehr auf den Straßen sicherer für alle“, betonte der Konzern kurz nach dem Todesfall.

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