Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Kids wollen ihr Eis zurück
Kurioses US-Freibad verbietet Eiscreme. Doch zwei Buben wehren sich
Augsburg Es macht heiße Sommertage erträglicher und gehört zum Freibadbesuch auch irgendwie dazu: ein Eis zwischendurch, das neben dem kühlenden Nass im Bad eine willkommene Erfrischung bringt. Kaum zu glauben ist daher, was die US-Zeitung Daily Camera jüngst berichtete: Demzufolge hat die Stadtverwaltung von Boulder im Bundesstaat Colorado Eiscreme aus den Automaten in Schwimmbädern, Sportanlagen und Parks verbannt.
Hintergrund: Die Menschen sollen sich offenbar gesünder ernähren, weshalb städtische Richtlinien nun Portionsgrößen von allerlei verkauftem Süßkram beschränken. Dem fast achtjährigen Andrew Gafford und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Thomas geht das Verbot in ihrem Stamm-Schwimmbad eindeutig zu weit. Sie machten ihrem Ärger in einem Leserbrief Luft, den die Zeitung auch im Internet veröffentlicht hat. Darin schreiben die Buben: „Wie die meisten Kinder schwimmen wir viel und erarbeiten uns so unseren Appetit auf einen Snack am Nachmittag.“Es sei nicht Aufgabe der Stadt, zu überwachen, was Kids essen. Ihre Eltern machten das schon gut, fügen Andrew und Thomas hinzu.
Gegenüber der Lokalzeitung verteidigte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung die neue Regel. „Unsere Aufgabe ist es auch, die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Wir wollen, dass Kinder aus gesunden Alternativen wählen können.“
Man kann die Reaktion von Andrew und Thomas gut nachvollziehen. Man stelle sich einmal vor, die Bäder hierzulande würden plötzlich kein Eis mehr verkaufen.