Augsburger Allgemeine (Land West)
Ich packe meinen Rucksack...
Was mit auf die Wanderung muss
Bei einer Wanderung in den Bergen dürfen einige Dinge im Rucksack nicht fehlen. Dazu gehört das Erste-Hilfe-Set inklusive Pflaster, Wund- und Brandsalbe, Pinzette, Kompressionsverband und Tape, erklärt der Deutsche Skiverband. Außerdem muss das Handy mit eingespeicherten Notfallrufnummern mit auf die Bergtour, genau wie eine detaillierte Wanderkarte. Und Wanderer müssen genug Getränke wie Saftschorlen, Tee oder isotonische Drinks sowie Snacks wie Stullen, Energieriegel und Obst einpacken. Zum Schutz vor Sonne brauchen Wanderer eine Sonnenbrille mit UV-A- und UVB-Schutz und Sonnencreme – am besten mit dem Lichtschutzfaktor 50. Kappe oder Sonnenhut sorgen für zusätzlichen Schutz. Es empfiehlt sich ein mehrlagiges Outfit – immer dabeihaben sollte man eine leichte Fleecejacke, weil das Wetter sich im Gebirge schnell ändern kann. An die Füße kommen bei Wanderungen auf präparierten Wegen niedrige Hiking-Schuhe, bei Wanderungen im Gebirge hohe und feste Wanderstiefel mit griffiger Profilsohle. tmn
Grillen und Spechte
Dort hebt alle paar Minuten ein Flieger von der fast vier Kilometer langen Startbahn ab. Donnerndes Grollen schallt über das Land. Dann ist es wieder ganz still – fast. Grillen zirpen, Kohlmeisen und Neuntöter zwitschern, Spechte hämmern in den dichten Waldungen. Natur pur am Rand der Millionenmetropole Köln. Auf zehn markierten Rundwegen entdecken Wanderer die Landschaft zwischen dem Flughafen und der Autobahn Köln-Frankfurt. Sie ist sehr abwechslungsreich. Auf der Geisterbusch-Tour taucht das Heidekraut auf. Die Besenheide verwandelt die Landschaft Ende August in ein violettes Blütenmeer. „Unter den dicken Hecken“, „Wolfsheide“, „In den vierzig Morgen“– so heißen einige Flurstücke des Gebietes, das erst seit 2004 ständig für Besucher geöffnet ist. Davor diente es ab 1953 der belgischen Armee vom Camp Altenrath als Panzerübungsgelände. Während dieser Zeit waren Wald und Heide nur an Wochenenden und einigen Feiertagen zugänglich. Vom Camp ist heute nur die Panzer-Waschstrasse zu sehen, Gestrüpp überwuchert die Militäranlage. „Lebensgefahr. Das gesamte Gelände ist aufgrund seiner historischen Nutzung mit Munition und sonstigen Kampfmitteln belastet“– so warnen überdimensionale Schilder. Schon ab 1818 machte der preußische Staat die Wahner Heide zum Schießplatz und Manövergebiet, Artilleriesoldaten feuerten im Hühnerbruch ihre Kanonen ab. Von 1913 an baute die Luftwaffe in Köln-Wahn einen Fliegerhorst auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg
2500 verschiedene Käfer
Trotz Kanonendonner und Panzerlärm haben sich Tierund Pflanzenwelt in der einsamen Sperrzone prächtig entwickelt. Naturkundler zählen in dem weitläufigen Gebiet 100 Brutvogelarten und 2500 verschiedene Käfer. Als „Juwel“bezeichnet Sticht die Wahner Heide, die erstmals 1931 unter Naturschutz gestellt wurde. Auch Rothirsche, Rehe und Wildschweine leben im Schutzgebiet. Die Kohlmeise, Wintergoldhähnchen, Gartenbaumläufer, Raubwürger, Ziegenmelker und der seltene Wendehals begeistern die Vogelkundler unter den Besuchern. „Zu den wertvollsten Arten zählt der streng geschützte Sommer-Feenkrebs“, erklärt Heidefachmann Sticht. Rastplätze für Wanderer mit Bänken gibt es in dem Schutzgebiet nicht. Das Heideland soll nach dem Willen der Naturschützer urig bleiben – sozusagen unmöbliert.
Weitere Infos im Internet www.turmhof.net