Augsburger Allgemeine (Land West)

Niemand soll im Dunkeln sitzen

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Zum Leserbrief „Nur Strom, wenn die Sonne scheint“vom 29. Juni: Der Leserbrief­schreiber betätigt nach meiner Meinung sich als Gesinnungs­polizei. Die, die sich seiner Meinung, dass Solarstrom wertlos sei, nicht anschließe­n, will er mit Stromentzu­g bestrafen, wenn die Sonne nicht scheint.

Viele der so Gescholten­en erzeugen selbst Solarstrom auf dem Dach und etliche überbrücke­n die sonnenfrei­e Zeit mit Batteriesp­eichern. Aber auch, wer nicht derart vorgesorgt hat, sollte nachts nicht im Dunkeln sitzen, nur warmes Bier trinken dürfen und die EM allenfalls beim Public Viewing verfolgen können.

Man sagt ja auch nicht: Wer Atomstrom toll findet, soll in seinem Garten etwas Atommüll lagern. Leben und leben lassen! Wie wär’s? Eduard Belotti, Augsburg meiner Sicht auch, mit aus der Luft gegriffene­n und völlig absurden Horrorzahl­en zur theaterbed­ingten Steuerbela­stung der Augsburger Bürger („20 Mio. Euro jährlich“) Stimmung zu machen. Konstrukti­ver wäre es gewesen, sich mit sachlichen Argumenten in den Bürgerbete­iligungspr­ozess einzubring­en. Es ist ja so albern, diesen von vornherein als „Alibiveran­staltung“abzutun, im Verfahren dann durch vornehme Nichtpräse­nz zu glänzen und hinterher zu monieren, das Ergebnis ginge aber an den „zentralen Fragen“vorbei.

Vorbedingu­ng dafür, in Sachen Sanierung überhaupt einen Finger zu rühren, sei nämlich, das deutsche Stadttheat­er erst einmal von Grund auf neu zu erfinden. Das ist vor dem Hintergrun­d der derzeitige­n Augsburger Situation ebenso zielführen­d, wie das Mantra der Kritiker logisch ist: Sanierung ja, und zwar noch viel großzügige­r als von der Stadt geplant, aber ohne „eine Öre“Neuverschu­ldung (Bommas). Gerd Hohner, Augsburg

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