Augsburger Allgemeine (Land West)
Zum Töpfermarkt soll es flüssiger gehen
Stau Der neue Parkplatz in Oberschönenfeld war zeitweise voll. Nächstes Jahr könnte die Zufahrt verbessert werden. Hilft eine Sperre?
Oberschönenfeld Entspannt über den Töpfermarkt in Oberschönenfeld bummeln, ein Schmalzküchle essen, einen Abstecher zum Staudenhaus am Waldrand unternehmen: Laut Polizei haben sich rund 11 000 Menschen am Wochenende ihren Besuch auf dem beliebten Markt wohl so oder so ähnlich vorgestellt. Doch vor allem am Sonntag mussten sie zunächst eine Menge Geduld mitbringen: Bis zu einer dreiviertel Stunde standen die Gäste zunächst auf der B300 aus Richtung Diedorf im Stau, bis sie von der Feuerwehr Margertshausen einen Platz auf dem neuen Parkplatz zugewiesen bekamen. Am Samstag waren die Kollegen aus Wollishausen im Einsatz.
Zwei Gründe gab es laut Verkehrsexperten Reiner Mützel von der Polizeiinspektion in Zusmarshausen für die lange Wartezeit: Zum einen war der neue Parkplatz mit seinen laut Polizei schätzungsweise 800 Stellplätzen zeitweise komplett dicht. Zum anderen hatten wohl vor allem am Sonntag besonders viele Besucher die Idee, zu dem Markt zu fahren. „Da hat das Wetter genau gepasst“, analysiert Mützel, nachdem der Regen am Samstag wohl noch viele abgehalten hatte.
Michael Glowatz, im Rathaus Gessertshausen unter anderem für Straßenverkehrsangelegenheiten zuständig, denkt jetzt ans Nachsteuern. Gemeinsam mit Mützel hat er auch schon eine erste Idee entwickelt: Im kommenden Jahr könnte die Durchfahrt auf der Kreisstraße A3 ab der Abzweigung von der Staatsstraße in Richtung Fischach nur noch für die Besucher des Markts erlaubt sein. Wer in Richtung Döpshofen wolle, müsse dann über Margertshausen fahren, schlägt Glowatz vor. Eventuell ins Gespräch komme dann auch wieder die Idee des Shuttlebusses, findet Mützel. Den gab es in diesem Sommer nicht. Beim vergangenen Weihnachtsmarkt, der zweiten Veranstaltung in der Größenordnung des Töpfermarkts, hatte der Besucher vom Bahnhof Gessertshausen abgeholt und zurückgebracht. Und so gab es jetzt auch Gäste, die an den altbekannten Haltestellen auf die Busse gewartet hatten. „Wir müssen uns jetzt mit allen Beteiligten an den Tisch setzen“, so die Pressesprecherin des Bezirks Schwaben, Ulrike Knoefeldt-Trost. Immerhin sei der Töpfermarkt inklusive neuem Parkplatz nun eine ganz neue Situation für alle Beteiligten.
Wie nötig der Parkplatz war, sei nun auf jeden Fall klar geworden, findet Stephan Lobensteiner, der Veranstalter des Markts. Beim letzten vorhergehenden Töpfermarkt im Juli 2014 hatte es an der Klosteranlage nicht einmal 200 feste Parkplätze gegeben. Stattdessen musste eine Wiese zum Stellplatz umfunktioniert werden. Eine Situation, die vor allem die Gemeinde Gessertshausen als Verantwortliche für die Sicherheit der Veranstaltung nicht mehr hinnehmen wollte. Und auch die Feuerwehren, die traditionell die Besucher in die Parkplätze bei den Veranstaltungen in Oberschönenfeld einweisen, schlugen Alarm: Die Situation auf den Zufahrtswegen zu den Parkwiesen sei für die ehrenamtlichen Helfer gefährlich. Dennoch dauerte die Anlage des Parkplatzes länger als gedacht, denn Bedenkenträger wandten sich zunächst gegen den Parkplatzplan.
Veranstalter Lobensteiner denkt auf jeden Fall schon ans nächste Jahr. Etwa 95 Prozent der Aussteller seien mit dem Wochenende sehr zufrieden gewesen. Deshalb gelte: „Nach dem Markt ist vor dem Markt.“