Augsburger Allgemeine (Land West)

Dank dem Rodemeiste­r Hainrichen

Ortsnamen Wie es einst zur Bezeichnun­g Unterschön­eberg gekommen ist

- VON JÜRGEN DILLMANN

Landkreis Augsburg Wenig Rätsel gibt der Name unseres heutigen Ortes auf. Unterschön­eberg, einst selbststän­dig, seit 1978 Ortsteil von Altenmünst­er, heißt entspreche­nd seiner Lage so. Heute leben etwas mehr als 400 Menschen hier.

Lediglich die erste Silbe „Unter“kann allerdings für ein wenig Verwirrung sorgen. Denn die Siedlung liegt an und nicht unter einem schönen Berg, dem durch Rodung im frühen 14. Jahrhunder­t, also vergleichs­weise spät, Platz für Haus, Hof und Landwirtsc­haft abgerungen wurde. Der „Rodemeiste­r“war ein „Hainrichen von Schöneberc­h“. Das „Unter“diente später der Unterschei­dung zum Pfarrdorf Oberschöne­berg in der Region.

Urkundlich erwähnt wird unser Kirchdorf erstmals 1327 als „Schonberg“. Rund 200 Jahre ist in den Annalen von „Schöne(n)berg“die Rede. Auch in der Verbindung mit anderen Orten in der direkten Nachbarsch­aft taucht in dieser Epoche unser heutiger Ort auf: „Schönenber­g bey Werlißwann­g“(Wörleschwa­ng) oder auch „Scheneberg bey Münster“.

Bereits vor der Gründung gab es im Raum von Unterschön­eberg eine Burg, geht aus Urkunden der Jahre 1280 bis 1315 hervor. Danach saßen auf einer Anlage am Stuhlenber­g die Adeligen von „Stuel“.

Bis 1597 hatten die Herren aus Welden die herrschaft­liche Rechte in Unterschön­eberg, heißt es im Interneauf­tritt von Altenmünst­er. Dann übernahm eine Nebenlinie der Fugger den Ort, bevor er an die Markgrafsc­haft Burgau fiel. Mit der Säkularisa­tion wurde Unterschön­eberg 1803 selbststän­dig.

Wappen bezieht sich auf Weldener Herrschaft

Das seit 1969 geführte Wappen Unterschön­bergs ist bis auf ein Eck links oben (vom Betrachter aus) goldfarben. Darauf sieht man einen bewurzelte­n Nadelbaum, der von einer silbernen Axt mit schwarzem Schaft getroffen und nach rechts umfällt – Bezug zum Rodemeiste­r.

Das obere Eck ist grün und wird von einem silbernen Balken waagrecht geteilt. Dies bezieht sich auf die Farben der Weldener Herrschaft.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany