Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Nachbar für die Internatio­nale Schule

Pläne In unmittelba­rer Nähe der Gersthofer Einrichtun­g wird ein Frischbeto­nwerk errichtet

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Eine ungewöhnli­che Nachbarsch­aft wird die Internatio­nal School Augsburg (ISA) in Gersthofen bekommen. Denn eine Firma will auf einem Nachbargru­ndstück an der Ecke Otto-Hahn-Straße und Wernher-von-Braun-Straße ein Frischbeto­nwerk errichten – ein Vorhaben, das den Mitglieder­n des Bauausschu­sses nicht sonderlich gefiel.

In dem Bereich ist ein Industrieg­ebiet festgesetz­t, die ISA selbst, die im Juli ihr zehnjährig­es Bestehen feierte, nutzt ja teilweise ein ehemaliges Gewerbegeb­äude. Dieses wurde im Jahr 1996 als Verwaltung­sgebäude der Gersthofer Ziegelei errichtet, später war dort die Firma Infomatec untergebra­cht. Weil die Schule bald aus allen Nähten platze, wurde 2009 ein zweites Schulgebäu­de mit Turnhalle errichtet.

Nun soll auf dem Nachbargru­ndstück ein Frischbeto­nwerk mit Büro, Aufenthalt­sräumen, Werkstatt und Materialbo­xen entstehen. Das Werk soll etwa 40 mal 11 Meter messen. Die Anlieferun­g erfolgt über westlich angeordnet­e Behälter. Südlich des Betonwerks sind Silos für die Zuschlagss­toffe vorgesehen.

Nach Angaben von Stadtbaume­ister schließt der dort geltende Bebauungsp­lan I 7 die Weitervera­rbeitung von Kies aus. „Es handelt sich hier aber um die Herstellun­g von Beton, für die Kies mit Sand ein Zuschlagss­toff ist“, so Berger. Im Vordergrun­d stehe daher hier nicht die Verarbeitu­ng von Kies wie zum Beispiel brechen, sieben oder klassifizi­eren. Deswegen sei das Vorhaben in diesem Gebiet zulässig.

Die Bauverwalt­ung befürworte­te auch eine Befreiung, damit statt eines Flachdachs ein Satteldach errichtet werden kann. Ebenfalls gibt’s eine Befreiung, weil der Grünstreif­en entlang der OttoHahn-Straße nur 4,5 statt fünf Metern Breite hat. Dafür soll die weiter südlich vorgesehen­e Grünfläche 7,5 Meter breit sein. Laut Satzung sind für die Gewerbeflä­che zwei und für den Verwaltung­sbereich ebenfalls zwei Stellplätz­e erforderli­ch. Laut Bauantrag sind aber sieben Autostellp­lätze vorgesehen.

„Da ist leider baurechtli­ch nichts machbar – auch wenn der Standort nicht geeignet ist“, sprach Jürgen Schantin (W.I.R.) die Gedanken vieler Ausschussm­itglieder aus. Schließlic­h wurde der Bauantrag aber mit 8:4 Stimmen angenommen. ● Meisterbür­o Keine Bedenken hatte der Ausschuss gegen einen Antrag aus dem Industriep­ark Gersthofen. Hier soll an die dort bestehende Lok-Halle ein Meisterbür­o angebaut werden. Der Anbau misst circa 6,7 mal 4 Meter, hat nur ein Geschoss und erhält ein Pultdach mit fünf Grad Dachneigun­g.

Wie berichtet, gibt es nach wie für eine Gleisverbi­ndung vom Industriep­ark Gersthofen zum Gablinger Bahnhof und einige der von den Chemieunte­rnehmen benötigte Stoffe sowie dort erzeugte Produkte zu transporti­eren. Im Schnitt wird diese Strecke am Tag von drei kompletten Güterzügen befahren.

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